und stelle den Entwurf des EU-Urheberrechts hier zum Download bereit. Einfach so.
Die Version ist von 2016, woran man sehen kann,
- mit welcher Geschwindigkeit dort Geld verdient wird, denn umgerechnet kommt man dann auf 10 Worte/Tag, die mit mehreren 10.000 € verrechnet werden, und
- wie nah dieses so genannte Parlament am Wähler ist, wenn man sich erst jetzt über dieses Papier öffentlich aufregt.
Strittig in der Diskussion sind vor allen Dingen Art. 11 und Art. 13. Zum Einen sollen mit Art. 11 Presseverlage „besser geschützt“ werden. Wichtig! Es geht tatsächlich um Presseverlage, nicht um das allgemeine Urheberrecht. Die erhalten ein Urheberrecht auf die tägliche Berichterstattung. „Unfall auf der L35 zwischen Popelshausen und Kackdorf, keiner verletzt“ wäre dann für 20 Jahre urheberrechtlich geschützt und man müsste dem Verlag Geld dafür bezahlen, wenn man seine Meldung zitiert. Der Unterschied zu heute: heute müsste man dem Verlag Geld zahlen, wenn man den Artikel komplett abdruckt, nach dem neuen Recht genügt bereits die Überschrift. Ob „Auf der L35 hat’s gekracht“ mit Link bereits reicht, düften findige Anwälte bald feststellen lassen.
Angeblich richtet sich das gegen Google. Der Konzern soll dann bereits für Google-News an die Verlage zahlen. Denen geht es nämlich schlecht, weil ihnen die Kunden weglaufen: zuerst die Abonnenten und anschließend natürlich auch die Werbekunden. Wer liest noch Zeitung, wenn er im Internet auch alles findet? Zumal das obendrein ein wenig CO2-verträglicher ist, wenn man Papier gegen Serverstromkosten aufrechnet. Wobei die Verlage natürlich peinlichst vermeiden, erst einmal eine wirkliche Analyse zu machen, warum die Kunden fortlaufen. Der Grund dürfte nämlich in den wenigsten Fällen im Internet zu suchen sein, sondern in den Inhalten. Ähnlich wie die Politik sind die großen Medien nämlich derart links-grün versifft, dass viele Kunden keine Lust mehr haben, sich den ideologischen Mist auch noch gegen Geld anzutun, weglaufen und Informationen eben auf dem freien Markt und bei alternativen Medien wie achgut oder Tichy sammeln. Der informelle Einheitsbrei kommt auch nicht ganz von ungefähr.
Außer den Inhalten haben es die Medien auch nicht hinbekommen, ein vernünftiges Internet-Geschäftsmodell zu entwickeln. Zunächst einmal können sie jetzt schon verhindern, dass Google die frei einsehbaren Artikel in der Suchmaschine zeigt. Tun sie natürlich nicht, weil die Seiten dann auch keine Klicks bringen, was das Anzeigengeschäft weiter in den Keller treibt. Sie könnten natürlich auch die Artikel nur gegen Geld sichtbar machen, wie das beispielsweise im Bereich wissenschaftlicher Veröffentlichungen oft der Fall ist. Da kann man auf den Verlagsseiten die Überschrift, den Verfasser und einen Abstract lesen, und wer alles will, zahlt je nach Verlag 15 – 30€ für ein paar Seiten – was den freien Zugang zu wichtigen Informationen wirkungsvoll verbaut. Das machen die Zeitungen natürlich auch, aber nicht artikelweise, sondern man kann die Zeitung abonnieren. Wie schlecht es den Verlagen geht, kann man an den Abo-Bedingungen ablesen: wer ein wenig Management in die Sache packt, könnte sämtliche großen Zeitungen auf Dauer kostenlos beziehen, wenn er rechtzeitig kündigt und sich über ein anderes Email-Konto wieder anmeldet. Es fehlt eigentlich nur noch eine App im PlayStore, die das automatisch macht.
Man könnte natürlich auch die Inhalte für ein paar Cent zur Verfügung stellen. Dazu müsste man nur einmal herausfinden, wo die Schmerzgrenze für den Nutzer liegt. Auch das eine Sache der passenden App. So weit haben die Spezialisten bislang nicht gedacht, müssten sich aber auch einigen, welche Meldungen wie verbreitet werden. Ein Bezahlartikel bei der ZEIT nützt wenig, wenn die WELT, FAZ, SZ und 3 Dutzend anderer Blätter den gleichen bei AP kopierten Text kostenlos bringen. Also versucht man es bei Google: frei ins Internet gestellte Seiten sollen für Zitate bezahlt werden (man merkt, das lässt sich kaum auf Google beschränken). Hat man in Spanien schon versucht, und Google hat den spanischen News-Kanal prompt eingestellt. Wenn es hier auch so läuft, ist das Gesetz ein Boomerang, denn die Verlage erhalten noch weniger Klicks mangels Hinweisen, wo sich die Nachrichten finden, oder stellen Google frei, doch kostenlos alles zu verlinken.
Die andere Sache ist die mit den Upload-Filtern. Die sollen erkennen, ob urheberrechtlich geschützte Inhalte hochgeladen werden. Und zwar alle, d.h. auch kurze Sequenzen. Angeblich richtet sich das gegen Youtube, vermutlich aber eher gegen TikTok, die die US-Konzerne auf dem Gebiet der kurzen Videosequenzen abgehängt haben. Auch Satire in dieser Form wäre dann beispielsweise verboten, weil die Filmsequenz urheberrechtlich geschützt ist. Dabei spielt auch anderer gesetzlicher Unfug eine Rolle: so manche Abi-Feier ist schon musiklos abgelaufen, weil die GEMA horrende Gebühren für eine öffentliche Musikaufführung verlangt hat. Problem: die GEMA könnte zwar ein Auge zudrücken, darf es aber nicht. Sie ist gesetzlich gehalten, keinerlei Ausnahmen zu machen.
Wie die Sache mit den Upload-Filtern ausgeht, ist auch schon abzusehen: die Filter können nur von Google & Co betrieben werden, alle anderen werden dort einkaufen müssen. Die Macht der Konzerne wird weiter wachsen statt schrumpfen. Im Zweifelsfall wird zensiert, statt wie bisher gegen Unrecht zu klagen wird der Bürger gezwungen sein, sein Recht einzuklagen. Und die Rechteinhaber werden wie die Zeitungsverlage in die Röhre gucken, wenn die Links wegbleiben.
Warum also das Ganze? Die Konsequenzen sind den EU-Politärschen doch auch klar. Kurz gesagt: es geht schlicht und einfach um Zensur und nichts anderes. Der Zugang zu Informationen soll auf das begrenzt werden, was die staatlich kontrollierten Medien verbreiten. Ohne hinreichend umfangreiche Zitate können nicht genehme Meldungen problemlos als Fake-News gekennzeichnet und im nächsten Schritt wegzensiert werden; auch hier muss man dann sein Recht erstreiten und nicht umgekehrt. Satire und damit Kritik wird fast unmöglich werden. Ausländische Webseiten wie RTdeutsch können problemlos geblockt werden, weil sie gegen Urheberrechte verstoßen.
Glücklicherweise bringt die EU und die Politik damit aber gerade die Klientel, die derzeit für einen Kinderkreuzzug gegen das CO2 missbraucht wird, gegen sich auf. Ein Angriff auf Youtube, Twitter, Facebook und die 20 anderen sozialen Netzwerke, in denen die Kids heute mehr leben als in der Realität? Das könnte die machtgeilen Arschgeigen aus SPD, CDU und Grünen langfristig den Kopf kosten. Schön wäre es, wenn es zunächst mal dieser von alten weißen Tunten gesteuerten EU einen herben Schlag versetzt. Deshalb genau nachsehen, wer mit welchen Zielen in die Wahl geht, bevor man sein Stimme abgibt (wenn man das denn überhaupt machen will).