Über die NSPD und Propagandamedien

Vokabeln wie „rechte Sau“, „unerträglicher Nazi-Idiot“, „widerwärtiges Faschistensubjekt“ und schlimmeres quillt nur so aus den Mündern von Politikern bis hin zum Bundesjustizminister wie weiland die Nordsee in der Sturmflut von 1962 in das Hinterland. Als aufrechter sozialdemokratischer Demokrat oder Vertreter der Lügenpresse darf man das. Man darf jeden Abweichler von der eigenen Meinung beschimpfen und ausgrenzen. Und da inzwischen ungefähr die Hälfte der Bürger zu den Abweichlern gehört, darf man das um so intensiver, denn vielleicht lassen sich ja einige von den Hasstiraden der Politmischpoke und Journaille wieder zurückholen. Es ist schon bemerkenswert, wenn ausgerechnet die Leute, die formal immer etepetete sind und auf gewisse scheinhöfliche Formen achten, inzwischen selbst bei Günther Jauch die unterste verbale Grubensau rauslassen und mit Sprachkot nur so um sich werfen, weil ein AfD-Vertreter im Raum ist.

Aber wehe, das Imperium schlägt zurück! So vergleicht der Pegida-Organisator Lutz Bachmann in einer Rede den Bundesjustizminister mit Josef Goebbels – angesichts der Sprache, der sich auch der Justizminister bedient, ein nicht ganz von der Hand zu weisender Vergleich, denn außer Hetzreden ist von der Politik in Sachen Diskussion ja derzeit nichts zu haben. Ohne selbst von dieser Hass-Rhetorik zu lassen fordern nun die aufrechten Demokraten der SPD ein strafrechtliches Vorgehen wegen Hass-Rhetorik. Man muss sich als Beobachter fragen, ob Leute wie Stegemann oder Schäfer-Gümbel zu Hause eigentlich noch Spiegel haben oder sie sich bereits daran gewöhnt haben, dass ihnen immer schlecht wird, wenn sie sich in einem sehen.

Als kleines Lehrstück, wie man von Seiten aufrechter Demokraten mit dem Scheißvolk und Meinungsabweichlern umgeht, hier noch ein Beispiel. Der Schriftsteller Akif Pirinci sagte auf einer Rede in Dresden:

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Ähnliches konnte man sich schon von der Bundeskanzerlerin anhören, die sinngemäß ebenfalls sagte, dass jeder, der eine abweichende Meinung über ihre Ausländerpolitik habe, nicht in dieses Land gehöre. Die Rede ist im vollständigen Text unmissverständlich, und Klarstellungen sind auch erschienen. Trotzdem wird am 2. November 2015 die Rede im Deutschlandradio immer noch so zitiert, als habe Pirinci zur Vergasung der Ausländer aufgerufen. Und dann wundern sich diese Medienleute noch über den Ausdruck „Lügenpresse“?

Man mag die Wortwahl von Pirinci etwas überzogen finden, aber angesichts der Wortwahl guter Demokraten und Qualitätsjournalisten: warum sollte man noch irgendwie höflich bleiben. Die Abstrafung für eine eigene Meinung folgt natürlich auf dem Fuß: die Staatsanwaltschaft ermittelt (natürlich einseitig), Medienkonzerne ziehen Aufträge zurück, Verlage kündigen Verträge. Pirincie bedauert inzwischen öffentlich, seine Meinung vertreten zu haben, und erwägt, aus Deutschland wegzuziehen, da man ihn aufgrund einer eigenen Meinung wirtschaftlich vernichtet.