Selektives Wahrnehmungsvermögen ist doch eine feine Sache

besonders wenn Exponenten der Wirtschaft wie VW-Chef Herbert Diess sich damit auszeichnen. Der Mann hat schon sehr gut erkannt, dass eine Nachrüstung älterer Dieselfahrzeuge größtmöglicher Blödsinn ist, weil die Fahrzeuge und damit auch die Besitzer geschädigt werden und es ohnehin auch ohne Fahrverbote nur eine Frage von wenigen Jahren ist, bis sich durch die Flottenerneuerung das Problem ohnehin erledigt (selektiver Bestandteil: dass die NOx-Grenzwerte medizinischer Blödsinn sind, nimmt Diess nicht wahr). Auch ist ihm aufgegangen, dass sich mit Motordaten und Straßenmesswerten völlig unabgestimmt zwei sich widersprechende Vorschriften im Weg stehen. Dieselfahrzeuge sind streng nach den gesetzlichen Vorschriften zugelassen, und wer (außer in einigen Fällen bei VW) von Betrug spricht, liegt daneben.

Außerdem ist ihm bewusst, dass die Forcierung der E-Mobilität neben deutlich mehr Dreck bei der Produktion eine Umstellung vom Ölantrieb auf den Kohleantrieb bedeutet, ein E-Auto also mithin ungefähr das doppelte an CO2 in die Luft bläst. Und um CO2 geht es ja angeblich die ganze Zeit. Die selektive Wahrnahmen fängt allerdings da wieder an, wo er nicht sehen kann, dass es so genannte erneuerbare Energien nicht bringen und nach Abschalten der Kernkraftwerke (findet er anscheinend richtig) nun verstärkt die Kohlekraftwerke herhalten müssen (findet er falsch). VW rüste auf Gas um (ist komisch, wenn man Northstream II sabotieren will), und das wäre dich für alle richtig (und außerdem deutlich teurer als heute bei minimalen Einspareffekten, wenn man das System so aufbaut wie manche Grüne sich das vorstellen).

Ich frage mich, wie man eine Sache anfangs richtig analysieren kann, um dann irgendwann einfach mit dem Denken aufzuhören.

Mit einer weiteren Sache dürfte er aber wieder voll in der Logik liegen: die 7.000 Stellenstreichungen bei VW sind erst der Anfang. So, wie die Sache in der BRD derzeit von den grünen Geisteskranken betrieben wird, sind 100.000 beseitigte Jobs wohl in Reichweite. Bei 650.000 Mitarbeitern insgesamt, davon 45% in Deutschland, sind wohl vorzugsweise Jobs in Deutschland gemeint, und auch nur bei VW. Was bei anderen Herstellern und Lieferanten noch hinzu kommt, dürfte noch eine Null mehr und eine andere Ziffer vorne ausmachen.

Diess sagt, dass man sich keine Illusionen machen solle, denn auch eine Riesenindustrie wie die Automobilindustrie könne in kurzer Zeit komplett vernichtet werden. Beispiel ist GM, die 2009 Insolvenz anmelden mussten und nur Dank staatlicher Hilfe heute noch existieren. Das sollte man sich in D aber besser nicht zum Vorbild nehmen, denn (1) verfügen wir nicht über eine Währung, die überall akzeptiert wird und deshalb beliebig nachgedruckt werden kann, und (2) auch nicht über eine sonstige große Industriekapazität, die irgendetwas auffangen könnte (eher im Gegenteil: auch andere Wirtschaftzweige werden durch die Grünen systematisch zerstört).

2030 – Klimaziel erreicht! Millionen neuer Jobs in der Landwirtschaft (nunmehr Handbetrieb), Millionen von Ausländern wieder ausgewandert, weil es in Afrika besser ist, die restlichen Millionen verhungert – Grüne Politik!