Sport soll (angeblich) die Völker verbinden. In der Praxis funktioniert das sogar meist: nach dem Wettkampf liegen sich Sieger und Verlieren in den Armen und feiern. Was aber jetzt die internationalen Sportverbände zelebrieren, ist eine Förderung von Nationalismus, Rassismus und Hass auf Menschen anderer Staaten. Es ist einfach nur noch ekelhaft, was sich Funktionäre und bestimmte Sportler leisten.
Anlass ist (mal wieder) der Krieg in der Ukraine. Es sei daran erinnert, dass unabhängig davon, wie man den Krieg beurteilt – völkerrechtswidriger Überfall Russlands oder berechtigte Gegenwehr gegen Völkermord und westliche Kriegsvorbereitungen – die weitaus meisten Staaten der Welt sich strikt neutral verhalten, eine Verurteilung Russlands ablehnen und, so weit es ihnen möglich ist, diese mehr als schwachsinnigen Sanktionen ignorieren bzw. zu ihrem Vorteil nutzen. Angesichts dieser Fakten ist es schon verwunderlich, dass die internationalen Sportverbände Russland und teilweise russische Sportler von Wettkämpfen ausschließen, ohne dass es zu massivem Protest kommt.
Inzwischen werden russische Sportler wieder zu vielem zugelassen, dürfen allerdings nicht für ihr Land starten, sondern gelten als Neutrale. Was rassistische Länder wie Polen nicht hindert, zugelassenen russischen Sportlern die Einreise zu Wettkämpfen zu verwehren, aus dem einzigen und alleinigen Grund, weil sie Russen sind.
Treffen nun russische und ukrainische Sportler aufeinander, kann das zunächst durchaus positiv und im Sinne des Sportgedankens enden:
Zwei Sportlerinnen, Ukrainerin und Russin, stehen gemeinsam auf dem Siegertreppchen und umarmen sich aus Freude (und vielleicht auch, weil sie sich schon länger kennen). So sollte Sport sein: Verbindendes suchen und keinen Hass. Allerdings passt das den ukrainischen Nazis in der Regierung nicht, die ihre Sportlerin erst mal lang machen. Verbrüderung mit einer Russin – wer die Berichte aus der Ostukraine verfolgt hat, weiß sicher, dass schon ein Weiterarbeiten in seinem Beruf während der Besetzung durch die Russen nach der Wiedereinnahme durch die Ukrainer mit 10 und mehr Jahren Haft bestraft wird. Angebliche Verbrüderung. Man kann nur hoffen, dass die junge Frau jetzt nicht in einem Knast vermodert oder in einem Strafbataillon an der Ostgrenze Dienst leisten darf, bis sie ein russisches Geschoss (wahlweise eine ukrainische Kugel von hinten, auch das wurde mehrfach berichtet) von ihrem irdischen Dasein erlöst.
Aus ukrainischer Nazi-Sicht korrekt hat das hier geendet:
Das Reglement im Fechten sieht einen verbindlichen Handschlag der Fechter als offizielles Kampfende an. Ansonsten ist der Kampf nicht beendet und wer die Matte vor dem Abgrüßen verlässt, hat formal aufgegeben und verloren. Den Wettstreit gewonnen hat eindeutig die Ukrainerin, verweigert der zum Abgruß auf sie zu tretenden Russin aber den Gruß und hält sie mit dem Säbel auf Distanz. Aus dem einzigen Grund, weil sie Russin ist. Ich finde, dass das ein besonders ekelhaftes Beispiel des ukrainischen Rassismus ist, denn beide haben nun mit Sicherheit weder mit dem Krieg begonnen noch irgendwas damit zu tun. Trotz eindeutiger Regeln braucht die Wettkampfleitung allerdings Stunden, um die Ukrainerin entsprechend dem Reglement zu disqualifizieren und wegen (rassistischer) Unsportlichkeit zu disqualifizieren. Wo war das Problem?
Hier ist das Problem: die wahren Abgründe des internationalen westlichen Qualitäts-Rassismus tun sich einen Tag später auf. Eine Ukrainerin disqualifizieren? Da sehen die Funktionäre Rot:
Sport als Verbindung der Menschen untereinander? Kommt nicht in Frage, wenn einer der Menschen zu einer Gruppe gehört, die unbedingt gehasst werden muss! Und so ändert man fix die Regeln: weil die Ukrainerin nicht regelkonform abgrüßen wollte, wird die Regel geändert, d.h. die Sportler von 192 oder wie viele Nationen es gibt, die an solchen Wettbewerben teilnehmen, sollen sich jetzt wegen einer Rassistin nicht mehr abgrüßen, sondern dem rassistischen Vorbild fröhnen. Das ist zwar inzwischen symptomatisch für die Gesellschaft, aber trotzdem sollte man noch mal festhalten: nicht der Hasser und Diskriminierer muss sich anpassen, sondern alle anderen. Und damit nicht genug: Regeln kann man ändern, aber bis zu der Änderung hat man sich an die alten Regeln zu halten, das ist ein uraltes Rechtsprinzip – außer man kommt aus der Ukraine und frönt dem antirussischen Rassismus, dann gilt eine Regeländerung auch rückwirkend.
Verachtenswerte Sportverbände, ändert doch bitte euer Logo. Angemessen wäre ein gleichschenkliges Kreuz, an dessen Schenkelenden ihr jeweils noch einen rechtwinklig abstehenden Haken machen solltet. Das drückt wenigstens klar und deutlich aus, wes Geisteskind ihr seid. Und an die bisher sich im Ukraine-Krieg neutral verhaltenden Staaten noch ein Appell: in Sachen „wirtschaftlich erpressen lassen“ wendet ihr euch ja derzeit reihenweise von diesen merkwürdigen „Werten“ des Westens ab. Überlegt einmal, ob ihr nicht diese westlichen Sportveranstaltungen im eigenen Interesse boykottiert und ähnlich wie in Sache BRICS ein eigenes System installiert, in dem die westlichen Hasser und Nazis keinen Platz haben.