Wer ? Etat ?

Eine der miesesten Figuren auf der Bühne internationaler Mordbemühungen, der NATO/OTAN-Generalsekretär Stoltenberg, fordert

https://www.sueddeutsche.de/politik/nato-debatte-ueber-wehretat-1.5726100
https://rtde.site/international/158873-nato-verteidigungsausgaben-sollen-steigen/

Zu der Forderung sollt man sich einmal die Liste der derzeitigen Verteidigungsausgaben anschauen:

Statistik: Ranking der 20 Länder mit den weltweit höchsten Militärausgaben im Jahr 2021 (in Milliarden US-Dollar) | Statista
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Danach liegen die Ausgaben der EU-Staaten einzeln bereits jetzt knapp an dem, was die Russen investieren. Und die lehren die Nato gerade das Fürchten. Wieso bekommt der Westen trotz des immensen Aufwands den Arsch nicht richtig hoch?

Wozu ist die Wehrmacht da? Zum …

Es heißt überall „Verteidigung“, selbst bei den Amerikanern heißt der Verwaltungsladen DoD (Department of Defense). Aus deutscher Sicht wird deutscher Boden sogar am Hindukush verteidigt – was aus der Sicht des Sohnes von Alois Hiedler, geb. Schicklgruber, sicher einige Berechtigung hätte, wäre das Unternehmen, den Hindukush zu deutschen Boden zu machen, nicht bereits im Kaukasus gescheitert. Die weltweite „Verteidigung“ hat aber Konsequenzen.

„Weit weit weg“ heißt im Verteidigungsfall, dass man das Kriegsmaterial erst mal dahin bringen muss. Das ist ein logistisches Problem. Man benötigt technisch hochgezüchtetes Universalgerät, das in der Lage ist, in kurzer Zeit alles kurz und klein zu schlagen, um dann mit geringeren Mitteln die Lage zu kontrollieren. Das gelingt dann mehr oder weniger gut, je nachdem, ob sich der Feind noch wehrt oder nicht. Oft weniger gut, wie Vietnam, Afghanistan u.a. Beispiele zeigen.

„Nebenan“ oder „eigener Boden“ ist da unproblematischer, weil die Logistik ein kleineres Problem ist. Robustes, einfacheres Gerät, auf den Einsatzort angepasst und in größeren Mengen verfügbar ist die bessere Option. Diese Karte spielen die Teilnehmer 2, 3 und 5 in der Ausgabenliste – wie man an Russland sieht, mit einigem Erfolg.

Die USA spielen weltweiten Krieg und können sich das bislang auch leisten. Die Europäer stecken dazwischen, werden aber von den USA gezwungen, weltweiten Krieg mitzuspielen, obwohl sie dazu gar nicht in der Lage sind. Und so wird viel Geld für teures Gerät ausgegeben, von dem niemand so genau weiß, wie und wo es eingesetzt werden soll. Weder Material noch Logistik stimmen und für die Landesverteidigung eignet sich das Zeug nicht, weil die gar nicht auf dem Plan steht. Zu wenig, technisch zu anfällig, kaum logistische Ressourcen. Die entscheidende Frage

Welche Aufgabe hat eine Armee in/für eine drittrangige Territorialmacht wie Deutschland ?

wird gar nicht erst gestellt.

Ansehen und Auffassung

Welches Ansehen hat die Armee im eigenen Staat? Oder im weiteren Sinn: wie steht man zum eigenen Staat? In den USA genießt jeder Soldat einiges Ansehen: selbst dort stationierte deutsche Soldaten in Uniform mit deutschen Hoheitsabzeichen werden in der Öffentlichkeit militärisch gegrüßt, wie mir Angehörige der Truppe berichteten. Vermutlich sieht es bei den anderen global Player nicht viel anders aus. Und hier?

Der Mut eines hiesigen Soldaten beginnt vermutlich bereits damit, sich mit Uniform in die Öffentlichkeit zu wagen. „Mörder in Uniform“ titelten die nun kriegsbegeisterten Grünen einmal. Für dieses Land den Kopf hinzuhalten dürfte immer weniger Leuten in den Sinn kommen. Einmal wegen des Gesamteindrucks, dass das Land inzwischen bietet, zum anderen wegen des politischen Personals, das mit „Deutschland noch nie etwas anzufangen wusste“. Soldat spielen ist inzwischen was für Leute, die sonst nichts mit sich anzufangen wissen, wobei symptomatisch ist, dass von den mühsam angeworbenen Landesverteidigern nun, da man munter auf einen Krieg mit Russland zusteuert, immer mehr ihr „Gewissen“ entdecken und „aus Gewissensgründen einen Antrag auf Wehrdienstverweigerung“ stellen. Man muss sich das mal vorstellen: ein Ausweg, den eine Wehrpflicht unter gewissen Umständen erlaubte, steht immer noch einem Berufssoldaten zur Verfügung, und zwar nachdem er unterschrieben hat. Geht es noch lächerlicher?

Zudem ist die physische Einsatzbereitschaft ausgesprochen hoch: nach Fußmärschen, die etwa in der Klasse liegen, die nicht wenige in der Altersgruppe 50 – 70 im Urlaub auch erledigen und das auch noch als Urlaub betrachten, melden sich viele der Supersoldaten krank, teilweise mit Bettlägerigkeit und psychologischer Betreuung, während die Kommandeure wegen Dienstvergehen zur Rechenschaft gezogen werden.

Material

Von 18 Schützenpanzern sind 18 im Manöver ausgefallen. Von den Panzerhaubitzen, die in die Ukraine geliefert wurden, steht auch mindestens ein Drittel in der Werkstatt. Hubschrauberpiloten müssen teilweise beim ADAC Flüge buchen, um auf die notwendigen Flugstunden zu kommen. Militärpersonal für Afghanisten kam bis in die Türkei – für den Weiterflug mussten Maschinen der niederländischen Luftwaffe gebucht werden. Jagdflugzeuge schafften es bis Afghanistan, um dann für ca. 3 Monate in der Wartung zu verschwinden. Bei der Marine würden die meisten U-Boote auf Dauertauchstation gehen, würden sie in See stechen. Und der Ersatz der Ruderanlage beim Segelschulschiff der Bundesmarine kostet 3x so viel wie ursprünglich das ganze Schiff.

Materialbeschaffung ist bei der Bundeswehr wie die Planung des BER: wenn ein Waffensystem erst einmal in der Entwicklung ist, stellt man fest, dass die Firma eines verdienten Parteigenossen noch nicht beteiligt ist und so wird eben kurzfristig die Anforderung gestellt, dass am neuen Panzer außen noch ein Bierdosenhalter angebracht werden muss, den der Fahrer problemlos von Innen erreichen kann, Ladeschützinnen auch mit Körbchengröße Doppel-F keine Probleme im Turm bekommen dürfen, der Schminkspiegel zu nahe am Auspuff liegt, weshalb dieser verlegt werden muss, usw. Und so wird statt robusten Gerätes das System so aufgerüstet, dass es nur noch bedingt funktioniert. Und natürlich wird es so teuer, dass man nicht genügend davon anschaffen kann. So stehen zwar 3 Panzerbataillone auf der Payroll, aber nur Panzer für eines. Die Panzer werden dann reihum von allen mal benutzt, was dazu führt, dass die Ausbildung nur unzureichend ist und jede Truppe der nächsten die Wartung überlässt anstatt für funktionierendes Material zu sorgen.

Verantwortlichkeiten

Insbesondere bei der Bummelwehr fällt auf, dass man nur an die Spitze kommen kann, wenn man keine Ahnung von der Materie hat. Über die derzeitige Verteidigungsministerin muss man nicht groß sprechen. Inzwischen wird ihre Ablösung gefordert,

https://rtde.site/inland/158907-nach-silvestervideo-merz-und-soeder/

wobei aber Ausführungen wie

In der SPD gebe es „zahlreiche Personen“ wie Parteichef Lars Klingbeil oder die Wehrbeauftragte Eva Högl, die das Amt „sicherlich besser“ ausfüllen würden.

nicht gerade auf Verbesserungen schließen lassen. Klingbeil hat als Positivposten, dass sein Vater Bundeswehrsoldat war, für ihn aber gilt:

Obwohl sein Vater Soldat bei der Bundeswehr war, verweigerte Klingbeil den Wehrdienst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lars_Klingbeil

Ansonsten ist Klingbeil ein lupenreiner Parteisoldat und Lobbyist.

Ob die Führungspersonalien sich im Generalstab fortsetzen, weiß ich zwar nicht, halte das aber für wahrscheinlich: kein einziges Projekt wird ohne einen immensen Aufwand an externen Beratern durchgezogen, was auf

  • korrupte Politiker oder
  • unfähige Politiker, die sich nicht vor der eigenen Truppe blamieren wollen oder
  • unfähiges Führungspersonal bei der Truppe

hinweist („oder“ im logischen Sinn, also inklusiv, d.h. jeder der Gründe kann zutreffen). Gewisse Randnotizen, wie mit der Führung der einzigen Elitetruppe (KSK) umgegangen wurde, weisen darauf hin, dass die Generalität wohl eher ein Rückgrat aus Pudding aufweist.

Folgen hat jedenfalls irgendein Versagen nicht, für niemanden aus dem ganzen Haufen.

Man vergleiche dazu einmal die Lage bei den Russen. Nicht nur, dass in den Führungsetagen anscheinend nur ehemalige Soldaten sitzen, es wird auch ganz offen darüber diskutiert, wenn sie Mist bauen. Der Tod vieler russischer Soldaten aufgrund eines ukrainischen Angriffs führt nicht nur zu einer Forderung nach Vergeltung gegen die Ukraine, sondern auch zu Folgen für die Führung:

„Was geschehen ist, kann nicht geändert werden, aber man kann eine Wiederholung verhindern. Und wenn nach dieser Tragödie keine Maßnahmen für ähnliche Situationen ergriffen werden, sollte das Erschießungskommando in erster Linie auf diejenigen angewandt werden, deren Untätigkeit zu solchen Folgen führt.“

Man stelle sich so eine Forderung mal hier vor. Und das ist nicht das erste Mal, dass es dort Generälen verbal und karrieremäßig an den Kragen geht, wenn sie vermeidbaren Mist gebaut haben.

Erhöhung des Wehretats ?

Ja, kann man machen. Nur dass die Antwort auf ein Wümmschen vermutlich ein WUMMS_WUMMS-WUMMS-WUMMS ist, ohne dass auf der anderen Seite mehr Geld ausgegeben wird.

Mit der Bundeswehr ist es eher wie mit den Windkraftanlagen: 300.000 Anlagen liefern ohne Wind genauso viel Strom wie 300 und eine Truppe kann mit 200.000 nicht funktionieren Waffen genauso unzureichend ausgerüstet werden wie mit 20.000 nicht funktionierenden.