Pfusch am Bau! ist ein Artikel in der aktuellen ZEIT überschrieben. Da vermutlich nur für Abonnenten problemlos zugänglich, hier die Kurzfassung: Die Idee des Baukundergeldes wurde auf dem platten Land in Bayern geboren. Lokalpolitiker fanden die Idee ganz gut, um Familien durch Förderung des Eigentums in den Dörfern zu halten. Mit dem Wirrwarr um die Regierungsbildung wurde die Idee von der Bundes-CSU gekapert, hauptsächlich, um am Ende irgendetwas Positives für bestimmte Wählergruppen vorweisen zu können. Diese Zielgruppen leben aber hauptsächlich in der Stadt, und dort will die Bundes-CSU punkten. Dummerweise muss sich auch die SPD profilieren, und so traten verschiedene Schnapps-Ideen gegeneinander an. Mal war genug Geld für den Unfug da, dann wieder zu wenig, und zum Schluss kam es – wie immer – zu faulen Kompromissen, die niemandem weiter helfen. Um die Mittel zu begrenzen, wurden z.B. die Zuschüsse auf Wohnraum bis 120 m² begrenzt, zumindest zeitweise. Ab dem 1.8.18 geht es dann los mit dem Blödsinn.
Blödsinn – da waren und sind sich alle Fachleute von vornherein einig. Das Baukindergeld ist nämlich tatsächlich rausgeschmissenes Geld. Die einzige Gruppe, die profitiert, sind nämlich Spekulanten. Und das geht so:
- In den Städten ist das Angebot ohnehin mehr als knapp. Haben die potentiellen Käufer mehr Geld, steigen ganz einfach die Preise, und die Empfänger haben absolut nichts davon.
- Auf dem Land besteht oft ein Überangebot, zumindest dort, wo die Idee geboren wurde. Die Preise können nicht einfach erhöht werden, d.h. ein Baukindergeld würde die Käuferschicht tatsächlich verbreitern, wie beabsichtigt.
- Auf dem Land werden aber komplette Häuser gebaut oder gekauft, und die haben i.d.R. deutlich mehr als 120 m² Wohnfläche. Die Kostenbremse schließt also gerade diese Klientel aus.
- Die von den Politikern zusammen fabulierten Kosten werden voraussichtlich um mehr als den Faktor 3-4 überschritten werden, und das für 10 Jahre, also hat mindestens auch die Folgreregierung damit zu kämpfen.
Was hat das aber nun mit der AfD zu tun, die in der Überschrift genannt wird? Dazu muss man zunächst einmal feststellen, dass das Baukindergeld nur ein Baustelle ist. Greift man sich ein beliebiges Thema heraus, würde man mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit feststellen, dass es dort nicht sinnvoller zugeht als beim Baukindergeld. Der ZEIT-Redakteur hat also bis zu seiner Pensionierung noch jede Menge Stoff abzuarbeiten und sollte sich dran halten. Zum anderen kann man ja einem beliebigen Politiker auf’s Maul schauen oder in einer beliebigen Gazette lesen und wird jeweils bestätigt bekommen, dass die AfD keinerlei Programm hätte und folglich alles noch schlimmer machen würde, würde sie an einer Regierung beteiligt.
Und genau da wird die AfD wohl maßlos überschätzt. Dort finden sich zwar viele studierte Leute, aber selbst die dürften es auch mit viel Anstrengung nicht hinbekommen, noch mehr Unfug zu verzapfen. Es steht sogar zu befürchten, dass viele AfD-Abgeordnete diese Aufgabe nicht so ernst nehmen und aus versehen sogar vieles besser machen würden.
Anscheinend sehe ich das nicht alleine so. Die AfD liegt inzwischen mit der SPD gleich auf.