Die Post bzw. DHL ist ja medienwirksam ins E-Auto-Geschäft eingestiegen, will besagen, dass die Auslieferungsfahrzeuge zumindest teilweise durch E-Fahrzeuge substituiert werden. Die Post hat sich dazu eigens mit Entwicklern zusammen getan.
Nun bietet sich das Geschäft von DHL ja geradezu an für so etwas. Die täglichen Routen liegen fest, und aus 50 km können vielleicht mal 45 km oder 55 km werden, aber nicht unbedingt 150 km, weil etwas dazwischen gekommen ist. Also alles in Butter?
Unser örtlicher Bote meinte, die Reichweite liege bei ca. 80 km, danach müsse das Gefährt wieder für mindestens 7 h an die Ladestation (die 7 h machen übrigens Sinn, denn dann hält die Batterie länger als bei 30-45 Min. Schnellladung). Jetzt im Winter müsse man aber auch die Heizung anhaben, damit man im Wagen nicht erfriert und außerdem die Scheiben klar bleiben. Da werden aus 80 km auch schnell schon mal 40 km, und man müsse aufpassen, es wieder auf den Hof zu schaffen. Einige seiner Kollegen seien schon liegen geblieben, was im Mittel 2 h längere Arbeitszeit bedeute, da man auf den Abschleppdienst usw. warten müsse (ob den DHL oder der Mitarbeiter bezahlt, darüber hat er sich nicht ausgelassen).
Fazit: selbst beim gut planbaren DHL-Auslieferdienst ist ein E-Auto eine riskante Sache. Umwelttechnisch sauberer ist es vermutlich nicht, wenn man darauf schaut, wie der Strom produziert wird. Vermutlich haben irgendwelche Schlaumeier in der Konzernzentrale ausgerechnet, dass man so Steuern usw. einsparen kann und sich das rechnet – ein Vorbild für andere, die ihre Touren nicht so exakt planen können oder weiter fahren müssen, ist es jedenfalls nicht.