Warum die US-Army konventionell keine Chance mehr hat

Die USA haben zwar die teuerste Armee der Welt und sind personell am weitesten verteilt, stellen aber inzwischen nur die 3.-stärkste Armee und sind waffentechnisch eigentlich nur auf Terror, aber nicht auf Krieg eingestellt. In ernsten Konflikten dürfen sie nicht lange durchhalten, wenn sie direkt involviert sind. Wie kommt man zu so einer Einschätzung?

(1) Die Streitkräfte sind viel zu weit verteilt. Jeder einzelne Stützpunkt kann sich ziemlich schnell zu einem Dien Bien Phu verwandeln, wenn der Gegner es Ernst meint und in genügender Stärke angreift.

(2) Die USA sind inzwischen waffentechnisch nur bedingt ebenbürtig. Die Megawaffen wie Flugzeugträger sind inzwischen wie Schlachtschiffe früherer Zeiten überholt. Hyperschallraketen, über die mindestens Russland, China und der Iran verfügen, können sie jederzeit aus dem Meer bomben. Bei kleinen und billigen Waffen wie den immer wichtiger werdenden Drohnen sind sie ohnehin schon im Hintertreffen.

(3) Die Unzulänglichkeit vieler Waffensysteme ist systematischer Natur. Während in vielen Nationen die Waffenentwicklung Sache der Militärs ist und die Industrie das macht, was diese beauftragen, werden in den USA die Waffen von der Industrie entwickelt. Dort steht aber nicht die Brauchbarkeit im Vordergrund, sondern der Profit. Das hat fatale Folgen.

Bei der Entwicklung wird nicht auf Brauchbarkeit geachtet, sondern jedem Wunsch nachgegangen. Das verteuert die Entwicklung und bringt mehr Profit. Ob das Produkt tatsächlich noch effektiv funktioniert, interessiert bei der Industrie niemand.

Bei der Konstruktion wird auf hohen Wartungsbedarf geachtet, denn auch das bringt Gewinn. Eine Waffe, die mit einfachen Mitteln im Feld repariert werden kann, nicht, aber eine, die ohne Einsatz laufend gewartet werden muss, schon.

Diese Profitdoktrin vor Einsatzdoktrin machen die US-Waffen zunehmend immer teurer und gleichzeitig immer weniger brauchbar. Für Saddam Hussein und Ghaddafi hat es noch gereicht, heute könnten die USA militärisch schnell ins Hintertreffen geraten, falls sie nicht gerade Liechtenstein angreifen. Vielleicht erleben wir das noch in Kürze.