Derzeit häufen sich die „Aktionen gegen Rechts“: Politik, Journaille und Kirchen warten mit großen Worten und Internetaktionen auf. Aber gegen wen richtet sich eine „Aktion gegen Rechts“?
Kirchen. Bei den Kirchen ist es derzeit besonders die evangelische Kirche, die im Rahmen des Lutherjahres Sprüche klopft und sich auf „christliche Traditionen“ beruft. Wenn man sich allerdings vor Augen hält, dass die heute beschworenen „christlichen Traditionen“ allenfalls auf 1% der gesamten Kirchenexistenz zutrifft und sich alle christlichen Kirchen in den restlichen 99% damit beschäftigt haben, andere als Untermenschen irgendeiner Art zu definieren und sie mindestens gnadenlos auszuplündern, wenn nicht gar in einem Großteil der Fälle einfach umzubringen, wäre es wohl besser angebracht, die Klugschwätzer würden den Mund halten.
Abgesehen davon ist ein „ich halte die andere Backe hin“ nur dann angebracht, wenn der Grund des Gegners, auf einen einzuprügeln, nicht auf Sadismus und Hass beruht. Wenn man die wenigen Berichte und Dokumentationen zu diesem Thema verfolgt, muss man allerdings feststellen, dass genau das einer sehr großen Zahl an Moslems bereits in frühester Jugend eingebleut wird, auch hier in Deutschland. Und wenn man die wenigen Interviews verfolgt, stellt man genauso fest, dass das bei vielen so gut verankert ist, dass sich nur wenige der so genannten gemäßigten Moslems davon emanzipieren können. „Liebe zu anderen Menschen“ ist zwar immer eine große Behauptung vieler Moslems, aber wenn Nichtmoslems gleichzeitig in der Lehre entmenschlicht werden, ist das Gesäusel nicht allzu viel wert.
Die Wissenschaft hat sich bemüht, im Rahmen der so genannten mathematischen Spieltheorie optimale Strategien für alle möglichen Situationen zu entwickeln. Erstaunlicherweise ist die einfachste auch mit Abstand die Beste: Tit-for-Tat oder Wie-du-mir-so-ich dir. Die Grundregel: kooperiere zu Beginn und kopiere dann immer das Verhalten des Gegenübers. Wenn der andere beim ersten Mal betrügt, bekommt er in der 2. Runde was auf die Fresse, wenn er in der 2. Runde kooperiert hat, kooperiert man selbst auch wieder in der 3. Das bedingungslose aufeinander Zugehen, das gepredigt wird, kann nur ins Desaster führen.
Der klassische Nazibegriff ist nicht mit „Rechts“ gemeint, wenn die Kirchen sich echauffieren. Es genügt, sich ihren aktuellen Dogmen nicht zu unterwerfen, und schon passt man in die Schublade. Ob eine solche Polarisierung die Abwanderung von der Kirche stoppt, darf man wohl bezweifeln.
Journaille. Der Journalismus funktioniert wie ein falsch herum eingestellter Spam-Filter der ersten Generation: auf vordefinierte Stichworte läuft ohne Berücksichtigung des Kontextes ein Bashingprogramm an, wobei die Spam-Strategie NO-FALS-POSITIVES ins Gegenteil verkehrt wird. Spam-Filter bemühen sich, gute Mails nicht fälschlicherweise als Spam zu identifizieren, damit sie nicht verloren gehen. Journalisten bemühen sich, nicht rechte Aktionen vorsätzlich als Rechts zu definieren, wobei sie auch vor Fläschungen des Kontextes nicht zurückschrecken, selbst wenn längst klargestellt ist, dass es völlig anderer Kontext als der unterstellte vorliegt. Irgendwie muss man das Vorteile „Lügenpresse“ ja bestätigen.
Wie perfide man dabei vorgeht, kann man sich an der ZDF-Sendung „Heute Show“ ansehen. Viele junge Menschen werden vielleicht von Nachrichtensendungen nicht mehr erreicht, aber sicher von solchen „Satiresendungen“. Man muss sich diese Sendung nicht lange antun: max. 3-4 Minuten genügen in der Regel, den Moderator Oliver Welke oder einen seiner Mitstreiter bei einer vorsätzlichen Faktenfälschung zu erwischen. Letztes Beispiel: „Oettinger hat Chinesen als Schlitzaugen bezeichnet“ = EU-Oettinger ist ein Rassist. Stimmt nicht. Oettinger hat die Chinesen satirisch als Schlitzohren, also harte Verhandlungspartner bezeichnet, die „einen über den Tisch ziehen“, wenn man nicht aufpasst. Das ist zwar etwas ganz anderes, aber ohne Lügerei kann man halt nicht genügend Rechte bashen.
Wenn es um den Begriff „rechts“ geht, ist der Journaille, auch das kann man daraus lernen, völlig egal, wen man trifft. Wenn ein Pastor das falsche Wort in den Mund nimmt, ist er genauso dran wie ein NPDler.
Politik. Den etablierten Parteien steht mancherorts das Wasser bis zum Hals, weil den Bürgern das ganz Intrigantenspiel fürchterlich auf den Keks geht. Problem: blieb man bisher halt von Wahlen weg, ist das jetzt anders, denn man kann auch AfD wählen. Und davor graut es den Parteien am Meisten: dass die Wähler, die sie seit Jahren erfolgreich vergrault haben, nun rächen.
Bleibt nun auch hier der Appell an die Anti-Nazi-Konditionierung, der der Bürger genauso ausgesetzt ist wie die religiöse Intoleranz den Moslems. Es geht gar nicht um Rechts, es geht einfach darum, jegliche andere Meinung zu unterdrücken und psychologisch durch eine Übersprungshandlung „falsche“ Wahlentscheidungen zu verhindern. Allerdings haben die Parteistrategen noch nicht mitbekommen, dass diese Strategie zunehmend ein Schuss ins eigene Gemächt wird: wenn man die Leute lange genug beleidigt, wirkt auch die beste Konditionierung nicht mehr.
Die Motivation der so genannten Wutbürger ist nicht rechtes Gedankengut oder Hass oder Angst oder Uninformiertheit. Es ist schlicht ein natürliches biologisches Programm, dass dort abläuft: „ich und meine Leute zuerst“ (erinnert stark an Trump, gell?). Man möchte, dass es seiner Familie, seinem Clan, seiner Gegend, seinem Land … gut geht, soweit das die Umstände zulassen, und zwar in dieser Reihenfolge. Wenn dann noch Manövriermasse da ist, kommt der Altruismus für „die dahinter“. In der Regel hat man ein recht gutes Empfinden, ob der Interessenausgleich noch im Gleichgewicht ist. Das haben viele Leute eben heute nicht mehr, und das schlicht und einfach zu ignorieren und die Leute in eine (rechte) Ecke stellen ist nicht zielfördernd.
Rechts ist für die Politik derjenige, der eine andere Meinung hat.
Schlussfolgerung. Es ist Zeit, sich als Bürger von den Mainstream-Floskeln zu emanzipieren. Der Vorwurf „das ist rechtes Gedankengut!“ sollte nicht zum Zurückweichen führen, sondern zum Kontern „immerhin mehr als gar kein Gehirn. Wünsch dir zu Weihnachten doch eine andere Sprechplatte“. Rechts ist heute nicht mehr Rechts.