An den Problemen vorbei

Objektiv gesehen ist Deutschland eine herabgewirtschaftete Bananenrepublik ohne Bananen. Schulen sind auf Verwahranstalten für unbelehrbare Jugendliche reduziert, die Polizei prüft sorgfältig, wer der Schwächere ist und geht Ausländern folglich „deeskalierend“ aus dem Weg und lässt sie machen, und wer heute durch die Landschaft fährt, schafft das keine 2 km, ohne durch eine Baustelle gestoppt zu werden, wobei das Geheimnis darin liegt, dass man nach einem halben Jahr auf der gleichen Strecke immer noch die gleichen Baustellen vorfindet, an denen sich nichts getan hat. Die Armee muss sich regelmäßig bei den Nachbarstaaten Geräte und Ersatzteile landen, falls sie nicht ohnehin per Linienflug zusammen mit einem Haufen Touristen per Ölsardinenklasse ins Kriegsgebiet gekarrt wird, und wehe, sie muss dort mehr als 5 km laufen, dann hagelt es sofort Krankmeldungen und Verfahren gegen die Offiziere wegen Vergehens gegen die Menschlichkeit. Nur im Anstellen von Unfug sind wir nach wie vor gut aufgestellt, z.B. (Die ZEIT, Britain jetzt noch greater)

Das Geschäft sei bis zum vergangenen Sommer wunderbar gelaufen. Doch dann sei alles schwierig geworden. Weil die EU dieses Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada abgeschlossen habe.

Mackenzie rollt auf dem Schreibtischstuhl zu einem Regal voller Aktenordner. Wegen der neuen Regeln, die mit Ceta kamen, habe er plötzlich eine Registered Export Number (REX) gebraucht, für die er aber zunächst eine Approved Exporter Number (AEN) habe beantragen müssen, doch um die zu bekommen, habe er in London eine Economic Operation Registration & Identification Number (EORI) anfordern müssen, eine Erlaubnis zum Handel außerhalb der EU, wozu er sich wiederum bei der EU-Kommission in Brüssel nach einem – Mackenzie sucht in seinem Smartphone nach dem Namen – Commodity Code und einem Tariff Treatment Code habe erkundigen müssen.

„Und wofür das alles?“, fragt er fassungslos.

Damit Einfuhrzölle wegfallen?

Oder man denke an die neue Datenschutzverordnung, die auf 150 Seiten nichts sagt, was sich zu lesen lohnen würde, und gleichzeitig mindestens 2 anderen gültigen Gesetzen widerspricht. Hochkonjunktur hat dadurch lediglich die katholische Kirche, weil jeder katholische Unternehmer zur Beichte muss, da er beim Satz „wir nehmen den Datenschutz sehr Ernst“ ziemlich unverschämt lachen musste ob dieses Blödsinns.

Fragt man einen beliebigen Politiker, sind die Lösungen ganz einfach. Egal um welches Problem es sich handelt, die Standardantwort ist

Wir müssen mehr Geld in die Hand nehmen!

Ok, Geld, das ein Politiker in die Hand nimmt, bleibt meist da oder in den Händen seiner Klientel, aber es ändert an den Problemen erst einmal grundsätzlich nichts. Natürlich kann man mit mehr Geld mehr Lehrer bezahlen – falls überhaupt noch genügend Leute diesen Beruf ausüben wollen. Gleiches gilt für die Polizei. Aber hauptsächlich kann man mit mehr Geld das Klohäuschen auf der Autobahnraststätte, das bisher 250.000 € gekosten hat, mit mehr Geld auch für 350.000 € bauen, aber keine zusätzlichen auf anderen Parkplätzen, an denen sie fehlen.

Bei 90% aller Probleme liegt die Lösung nicht in mehr Geld, sondern in sinnvoller Organisation (siehe ZEIT-Zitat). Warum zeichnet ein Beamter im Bauamt, der selbst ein Häuschen für 150.000 € in 6 Monaten gebaut hat, Verträge ab, nach denen das gleiche Haus im öffentlichen Dienst für 350.000 € gebaut werden soll, die Bauzeit aber 4 Jahre beträgt und das Ganze aufgrund der Kostensteigerung zum Schluss schlappe 700.000 € gekostet hat? Sind die Leute eigentlich zu blöd für ihren Job?

Der Trick liegt in der Organisation. Da Politiker normale Menschen für genauso korrupt halten, wie sie selbst sind, haben sie ein paar „Sicherheitsmechanismen“ eingebaut. Die Vorschriften für die Auftragserteilung sind so komplex gestaltet, dass automatisch wesentlich höhrere Preise herauskommen, ohne dass das auffällt (ein PC wird nicht in der Form „1 PC“ ausgeschrieben, sondern „1 Motherboard, 1 CPU, 1 Gehäuse, 1 Lüfter, …“. Wer sein Auto in Einzelteilen kauft statt wie vom Band, zahlt halt ordentlich drauf. Schließlich ist trotzdem alles fertig und könnte bestellt werden, aber der Mitarbeiter, der das Ganze geplant hat und die Übersicht besitzt, darf nicht unterschreiben – das macht jemand 3 Etagen höher, keine Ahnung von Tuten, aber Dank seiner Sekretären vielleicht vom Blasen hat. Und der versichert sich natürlich auch noch mal bei seinem Chef zurück, der vielleicht noch einige „sinnvolle“ Änderungsvorschläge hat, die seinen Freund, einen Bauunternehmer, besser ins Geschäft bringen. Unterschrieben wird dann auf Anordnung.

Der Sinn dieser Aktion: derjenige, der unterschreibt, kann immer glaubhaft versichern, dass er keine Ahnung davon hat, was er da unterschrieben hat, und derjenige, der die Ahnung hat, kann sich jeweils darauf herausreden, dass er eben nicht unterschrieben hat. Prominentestes Beispiel dieser Vorgehensweise: der ehemalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Der hatte vor der die WestLB als Landespolitiker in Klump gefahren und sich genau damit herausgeredet, dass er eben nicht gewusst habe, was er da unterschreibt. Die Ausrede war so erfolgreich, dass er heute noch Bestechungsgelder – ähh, nein, Honorare von Leuten erhält, die von seinen Verantwortlichkeiten profitiert haben und vor denen er nun Vorträge hält.

Nun kann man fragen „Sind Politiker eigentlich nur blöd?“ – und die Frage zumindest insofern beantworten, dass die wirklich keine andere Idee als das Geschrei nach Geld haben. Für echte Ideen sind die zu blöd. Man nehme z.B. die Grünen-Politiker C.R., K.G.-E. oder A.H. Wenn man die reden hört, stellen sich nur zwei Fragen: 1) Welche Drogen nehmen die? 2) Haben denen die Drogen den Verstand weg geschossen oder war das vorher schon so?

Andererseits haben die auch gar kein Interesse daran, sich beispielsweise um eine bessere Organisation zu kümmern, denn 1) verstehen sie absolut nichts mehr, wenn ein Fachmann die Sache organisiert, und 2) wird dadurch sichtbar, wie überflüssig sie sind, denn man braucht sie nicht. Das Geschrei nach mehr Geld dient also lediglich dem Machterhalt – und natürlich der Wirtschaft in die eigene Tasche.

Also, Leute, selbst wenn ihr 80% eures Einkommens an Steuern zahlen würdet, an dem Desaster Germany würde sich nichts ändern: die Schulen würden weiterhin den Leuten mit Mühe und Not in 13 Jahren das Schreiben des eigenen Namens beibringen, die Polizei würde sich nur an euch, aber nicht an Spitzbuben herantrauen, Rente gäbe es auch nicht mehr und bezüglich der Straßen würden allenfalls noch mehr Baken und 30 km-Schilder gekauft, aber nichts repariert. Aber vielleicht haben wir irgendwann tatsächlich eigene Bananen, wenn wenigstens das Märchen der globalen Erwärmung stimmt.