No plant pot to win, for nobody

Derzeit bröckeln die Vorurteile: so findet man ratlose Menschen in Diskussionsräumen, die nicht verstehen, wieso sich denn eigentlich die als so fürchterlich antisemitisch verschrieene AfD plötzlich für Israel einsetzen würde, sogar gefolgt vom ansonsten unsichtbaren Olaf Scholz, der einen zuvor von der AfD gestellten Antrag auf Verbot palästinensischer Organisationen aufgreift.

Auch andere Leute sitzen zwischen den Stühlen: erfolgt nicht sofort und bedingungslos ein mehr oder weniger begeisterte Zustimmung für die Maßnahmen Israels, ist man ein paar Freunde los. Dabei hat man lediglich darauf hingewiesen, dass da einiges am Ganzen wieder mal nicht stimmt. Es gibt immer zwei Seiten und eigentlich tut man ganz gut daran, sich zu fragen, wo da die dritte Seite – nämlich die eigene – sich positionieren sollte.

Dass Israel zurück schlägt – wobei die Frage, wie es eigentlich dazu kommen konnte, erst einmal so einen Schlag einstecken zu müssen, weiterhin im Raum steht – ist legitim, wobei man allerdings den Anspruch „die Hamas zu vernichten“ in Zweifel ziehen kann, denn das ist in den ganzen Jahren nicht gelungen. Wie jetzt? Und wenn Vorwürfe im Raum stehen, schwerste Kriegsverbrechen zu begehen, muss man dann nicht fragen, wohin die Karawane ziehen will?

Leider gehen solche Fragen schnell unter, denn der Nebel der aktuellen Aktionen, ob nun Phosphornebel oder Sprenggranaten, deckt die Frage nach nach der Vorgeschichte schnell zu. Und die sieht anscheinend noch komplizierter aus als zunächst gedacht:

oder, wer es lieber in Englisch will:

https://new.thecradle.co/articles/the-geopolitics-of-al-aqsa-flood ¹⁾

Mutmaßlich sind da eine Menge Köche am Werk, die auch aus Israel kommen.

Die Situation ist ziemlich verfahren, die Israelis stehen mit dem Rücken zur Wand und es stellt sich die Frage, ob sie mit ihrer wie auch immer zu begründenden Unaufmerksamkeit anderen Strippenziehern auf dem Leim gegangen sind. Ob und wie das Palästina-Problem langfristig zu lösen gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen. Ein unabhängiger Palästinenserstaat, wie von manchen gefordert, wäre genauso wenig überlebensfähig wie Israel, wenn es dazu käme. Ein Völkermord würde zwar Klarheit schaffen, aber als Lösung ist das auch nicht zu bezeichnen. Also was nun?


¹⁾ Zum Autor: ein Verschwörungstheoretiker (https://de.wikipedia.org/wiki/Pepe_Escobar)? Oder lässt sich doch mehr über ihn sagen (https://en.wikipedia.org/wiki/Pepe_Escobar)?