Wie die Bertelsmann-Stiftung die Bürger betrügt

Die Bertelsmann-Stiftung ist ja gerne schnell dabei, die gängigen Vorstellungen über Ausländer – Bildungsschwäche, Hartz-IV-Empfang, usw. – als falsch zu deklarieren. Aussagen u.a.:

  • Ausländer sind im Mittel besser gebildet als Deutsche.
  • Ausländer bringen mehr ein als sie kosten.

Bei Aussage 1 könnte ich mich aufgrund meiner früheren beruflichen Tätigkeit versucht fühlen, das zu glauben, ist doch eine gewisse zunehmende Tendenz zu einer alternativen Begabung bei deutschen Jugendlichen nicht ganz von der Hand zu weisen. Ein wenig Nachdenken zeigt aber schnell, dass der Anteil der Ausländer unter den Leuten, mit denen ich zu tun hatte, doch mehr als deutlich hinter dem Bevölkerungsdurchschnitt zurückhing. Kann also gefühlt nicht sein.

Bei Aussage 2 wird vermutlich jeder gefühlt verkünden, dass auch das nicht sein kann: die Horden von bildungsabschlusslosen Ausländern in Großstädten werden nicht durch die paar Dönerbuden und Autowerkstätten aufgefangen, die man kennt. Wie kommt die Bertelsmann-Stiftung dann zu solchen Aussagen?

Der Trick ist mehr als einfach: Bertelsmann versteht unter „Ausländer“ etwas völlig anderes als der Rest der Bevölkerung. Wenn unsereiner an Ausländer denkt, hat er nach Neusprech vor allem Südländer mit merkwürdigen religiösen Vorstellungen im Sinn. Auf diese bezogen liegen die gefühlten Eindrücke sicher deutlich näher an der Realität als die Bertelsmann-Behauptungen, und der stete Zustrom von Flüchtlingen, von denen 15% oder mehr nicht etwa Ingenieure, sondern Analphabeten sind, macht die Sache nicht besser.

Bertelsmann versteht hingegen unter „Ausländer“ jeden, der nach 1949 in die BRD eingewandert ist, also auch Chinesen, Vietnamese, Griechen, Italiener, Spanier, Russen usw. Durch den Trick erfasst man natürlich Gruppen, die bekanntermaßen recht problemlos hier integriert werden, und auch die Südländer, die bereits lange genug hier sind, um sich tatsächlich gut integriert zu haben. Man muss somit nur das Datum weit genug nach hinten schieben, um die Statistik zu fälschen. Wenn Bertelsmann in ein paar Jahren erneut eine solche statistische Auswertung macht, wird das Stichdatum vermutlich auf den 7. Mai 1945 festgelegt: dann können auch alle Vertriebenen aus den Ostgebieten mitgezählt werden. Alternative Termine wären noch 1870 (Eingliederung von Elsass-Lothringen in das Deutsche Reich) oder 1794, 1792 oder 1771 (Polnische Teilungen). Könnte aber auch sein, dass man trotz allem gar nicht mehr ins Positive gerät, wenn die Gutmenschenpolitik so weitermacht.