„Halt doch mal einen Vortrag!“

so wurde mit neulich angetragen. Nach einigen Tagen innerer Klausur kam ich aber zu dem Ergebnis „Nein, danke!“

Man muss sich natürlich fragen, wieso nicht? Immerhin könnte man doch so seine Ansichten unter das Volk bringen. Wenn man mal von den aktuellen Themen absieht, fehlen mir aber einfach die Themen für einen allgemeinen Vortrag. Und zu einem Vortrag über die aktuellen Themen, von Corona bis zum Ukraine-Krieg, fehlt mit einfach die Motivation.

Zu Corona, Klima, Energie usw. existieren jede Menge Ausarbeitungen, von kurzen Zusammenfassungen in Blogs bis hin zu ganzen Büchern. Wenn man vor einem ohnehin kritischen Publikum sprechen würde, was könnte man dem in 45 Minuten schon erzählen, was es nicht ohnehin schon kennt? Und wenn man vor einem mainstreamgebürsteten Publikum spricht, was könnte man dem schon erzählen, was es nicht schon zig Mal ignoriert hat? Kurz: ein Vortrag macht in meinen Augen keinen Sinn, womit auch das Thema „Motivation“ sprich Lust, so etwas vorzubereiten, erledigt ist.

Sehr viel früher, bevor diese grüne Pest mit ihrem unidirektionalen Denken sich überall breit gemacht hat, konnte man Leute tatsächlich erreichen. Jeder hatte zwar seine eigenen Anschauungen, aber die meisten Menschen waren bereit, darüber nachzudenken, wenn man ihnen wissenschaftliche Fakten präsentierte (bei ethischen Ansichten war das natürlich schon immer anders). Mit den Grünen war das vorbei und da dieses Virus inzwischen weite Teile der Gesellschaft infiziert hat, muss man feststellen:

Eine direkte Kommunikation ist nicht möglich!

Entweder man trifft auf Leute, die kritisch bleiben und ohnehin ähnliche oder gleiche Ansichten haben, oder man trifft auf grün-rote Mischpoke, für die der Redakteur irgendeines lokalen Käseblatts, der ihre Ideologie vertritt, kompetenter ist als 2-3 Nobelpreisträger. Die Leute dazwischen sind nach einigen Jahren ideologisch-einseitiger Dauerbeschallung auch nicht mehr zu erreichen. Versuche, irgendeine direkte Kommunikation herzustellen, sind nach meiner Erfahrung in den letzten Jahren völlig sinnlos.

Konsequenz: über die aktuellen Reizthemen spreche ich mit niemandem mehr, selbst im Familienkreis. Es bringt nichts. Und das scheint inzwischen vielen so zu gehen: lieber die Klappe halten und krampfhaft bestimmte Themen vermeiden, um nicht nach wenige Minuten im Zorn auseinander zu gehen. Lediglich wenn man aus irgendeiner Quelle weiß, dass der Gegenüber nicht ganz unähnlich tickt, kann man bestimmte Themen ansprechen. ¹⁾

Nichts sagen, aber schreiben? Macht das denn Sinn? Meiner Ansicht nach schon eher. Erst einmal kann man so Frust und Wut abreagieren, ohne gleich irgendeine Dumpfbacke dazu verprügeln zu müssen. Außerdem lesen das Gleichgesinnte, die durchaus ab und zu auf neue Details stoßen und schlauer werden (geht mir ja auch so). Vielleicht lesen das aber auch grüne Spacken, die sich außer über den Inhalt auch über die „grünen Spacken“ ärgern, weshalb ich auch „grüne Spacken“ und nicht etwas Höflicheres schreibe. Immerhin kann man so einmal zurück ärgern. Vielleicht lesen das aber auch „normale Bürger“, die man in der direkten Ansprache nicht erreicht, denen aber auf einmal bewusst wird „Scheiße, genau diesen Impfschaden habe ich auch! Scheiße!„. Durchaus möglich, dass die unauffällig die Seiten wechseln, denn Gehörtes geht links rein und rechts raus, Geschriebenes kann man aber noch mal nachlesen.

Wer andere Rezepte hat, mit der Dystopie, die schon eingetreten ist, umzugehen, kann sich gerne auf Telegram äußern.


¹⁾ Ehrlich gesagt verkneife ich mir selbst da inzwischen, etwas anzusprechen oder Stellung zu nehmen, weil sich eine ganze Reihe Vorstellungen gebildet haben, die wissenschaftlich ebenfalls keinen Bestand haben, über die zu diskutieren aber genauso sinnlos ist.