Menschliche Nähe unerwünscht!

Nur mal als Anmerkung rund um die Aufregung um die sprech- und sprachunfähige Tussi der grünen Jugend, die sich schon in Hasselegien ergibt, wenn sie nur nach ihrer Herkunft gefragt wird.

„Sind Sie Neger?“ – gut, braucht man nicht fragen, sieht man. Aber darf man Fragen nach der Herkunft stellen oder danach, ob jemand schwul ist? Zwar ist große Aufregung vorprogrammiert, wenn man letztere Frage stellt, denn so was darf man nicht fragen. Im Gegensatz dazu ist man aber gezwungen, sich in allen möglichen Situationen die Zwangsbelehrung „ich bin schwul“ gefallen lassen zu müssen. Fragen NEIN – ungefragte Antworten aufdrängen JA.

Spitze in der Beziehung ein schon älterer Beitrag in der ZEIT, in der sich eine Jungspundin rassistisch verfolgt fühlte, weil es jemand gewagt hatte, sich dazu auszulassen, dass sie trotz ihres nicht-arischen Aussehens (eher ost-asiatisch) perfektes Deutsch spricht. Die Frage „sind Sie hier geboren?“ war dann schon rassistisch. Die unerbetene Antwort auf eine nicht gestellte Frage vermutlich nicht.

Was dabei vollkommen übersehen wird: Fragen das Private betreffend werden erst dann gestellt, wenn man sich für die Person näher interessiert, also in eine über das Geschäftliche hinaus gehende menschliche Beziehung treten will. Glatzen würden nicht fragen, sondern gleich mit „Schlitzauge“, „Nigger“ oder anderen Parolen auftreten. Fragen zeigen, dass man sich für den Gegenüber interessiert. Das ist heute nicht mehr gewollt. Das ist das, was hinter der Aufregung steht. Diese Leute sind in ihrer Persönlichkeitsstruktur derart amselig und haben einen derartigen Minderwertigkeitskomplex, dass sie persönliche Annäherung fremder fürchten wie die Pest.

Überkompensiert werden die durchaus berechtigten Minderwertigkeitskomplexe durch ein Bestehen darauf, in keiner Gruppe auftauchen zu wollen. Man darf nicht mehr „Guten Tag, liebe Kollegen“ sagen. Das führt zu einem sofortigen Shitstorm. Man muss heute jede Randgruppe einzeln begrüßen, wie hier ein Ageordneter der AfD in einer Landtagssitzung drastisch, aber nach heutigem Geschmack völlig korrekt, vorführt:

Nein, man ist kein Kollege, man ist ein schwuler Kollege, ein oberschwuler Kollege, ein binärer Kollege, ein … – aber wehe, es fragt einer persönlich, was man nun wirklich ist. Das wäre persönlich und damit rassistisch und rechts.

Muss man darauf eingehen? Oder geht es auch mit der Begrüßung „Ich heiße Herbert und wie geht deine Hose auf?“? Oder sollte man den Leuten einfach mal was auf’s Maul hauen und hinterher behaupten, man fühle sich als Abrissbirne und sehe überall nur Ruinen?