Religion und Fortschritt

Die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam (in der Reihenfolge ihres historischen Auftretens) reklamieren für sich ja gerne, ursächlich für die moderne Kultur verantwortlich zu sein, während die anderen nur hinderlich sind.

So reklamieren die Juden beispielsweise für sich, maßgeblich die deutsche bzw. mitteleuropäische Kultur gestaltet zu haben, während der Anteil der Deutschen selbst eher marginal wäre. Was natürlich Widerstand hervorruft, weil insbesondere die Grünen inzwischen nachgewiesen haben, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieg von marokkanischen und türkischen Trümmerfrauen wieder aufgebaut wurde und nicht von deutschen oder jüdischen. Wie dem auch sei, jede Gruppe zitiert namhafte Gelehrte über die Jahrhunderte hinweg, über deren Namen und Wirkungskreis das Supremat irgendeiner der Religionen in Sachen Kulturentwicklung nachgewiesen werden soll.

Der Teufel ist bekanntlich ein Eichhörnchen und einer der schlimmsten Fehler besteht darin, einem Eichhörnchen Coca-Cola zu trinken zu geben. Man muss nämlich genauer hinschauen, wo und wann diese Gelehrten gelebt und gewirkt haben und dabei verpufft irgendwie der Anspruch der Religionen. Zu Fortschritten kam es nämlich immer dann, wenn die Bedeutung der Religion zurück gedrängt wurde. Die Juden wurden von den Römern über alle Länder verstreut, so dass eine strenge zentrale religiöse Kontrolle nicht mehr bestand und sie, insbesondere in späterer Zeit, Minderheiten stellten, die gewisse Freiheiten besaßen, die ihren direkten Nachbarn von ihren Religionen nicht gegönnt wurden. Und auch die anderen Gelehrten wirkten vorzugsweise in Grenzgebieten zwischen Christentum und Islam, wo keine der Religionen eine effektive Kontrolle des Einzelnen besaß. Oder wenn, wie im Bereich des Christentums, die Macht der Religion langsam an der weltlichen Macht zerbröselte und die Erkenntnisse für die weltlichen Machtinhaber nützlich waren.

Insofern kann man es durchaus gelassen sehen, wenn Sprüche wie „der Islam gehört zu Deutschland“ von moralisch weniger von der Natur begünstigten Politikern kommen. Wir haben zwar damit zu kämpfen, dass intellektuell weniger von der Natur begünstigte Vertreter dieser Religion sich hier breit machen und man versäumt, sie in die Schranken zu verweisen, aber man kann durchaus davon ausgehen, dass die Religionen über kurz oder lang an der gelebten Realität scheitern werden – wie sich ja derzeit die christlichen Religionen durch konsequente Ausgrenzung bestimmter Gruppen wie Ungeimpfter, AfD-Mitglieder oder Klimakritiker selbst erledigen. „Schönes Bauwerk“ wird wohl bald das letzte sein, was man mit der katholischen Kirche verbindet. Wobei die evangelischen schönen Kirche von den Katholiken geklaut wurden, die schönen islamischen Moscheen in fernen Ländern stehen und die Juden gute Aussichten haben, von noch vorhandenen Christen und Moslems aus Europa rausgeekelt zu werden.