Gesundheit „made in Germany“

In Ostfriesland gibt es eine größere augenärztliche Firma, die auf ihrer Webseite Terminvereinbarungen anbietet (ist sicher schnell zu finden, falls man sich dafür interessiert). Wegen kleinerer Probleme habe ich dort deshalb mal nach einem Termin gefragt.

Bei Augenärzten ist man ja schon gewohnt, dass es länger dauert. Aber wenn schon eine Terminvereinbarung organisiert ist, sollte doch zumindest das funktionieren, oder? Weit gefehlt! Die umgehende Antwort:

„Kommen Sie zu unserer offenen Sprechstunde, die 2x wöchentlich stattfindet. Da wir nur eine begrenzte Zahle an Patienten annehmen können, stehen Sie bitte frühzeitig genug vor der Tür“

Man muss dazu sagen: (1) ich bin Privatpatient, bringe also Geld in die Kasse und (2) ich bin (bzw. war: ich habe die aufgefordert, sämtliche Daten umgehend zu löschen) dort seit mehr als 10 Jahren Patient, auch wenn man eben nicht allzu oft dort hin geht.

Ich werde mich mal in Holland umsehen.


Der Trend, dass niedergelassene Ärzte zunehmend aufgeben und sich von irgendwelchen Arztfirmen anstellen lassen, ist hier schon eine Weile zu beobachten. Der Arztberuf scheint zunehmend unattraktiver zu werden, wenn man als Einzelkämpfer oder in einer kleinen Gemeinschaftspraxis auftritt. Das macht es auch viel einfacher, den Patienten als Ware zu betrachten und das ärztliche Wissen aus der Zeit vor 2020 den politischen Befehlen gemäß zu verleugnen. Auch wenn kürzlich ein Leser per Email protestiert hat, es gäbe ja auch viele „kritische Ärzte“, verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass Ärzten zunehmend ihre Patienten und ihre „Kunst“ egal sind, Lehrer Kinderhasser aus Passion sind und Arzthelfer(innen) und staatliche Kleinstfunktionäre in ihrer Rolle als Blockwarte geradezu aufblühen. Wenn man nach der untersten Schublade menschlichen Verhaltens sucht, tun sich immer mehr Alternativen auf und die Auswahl nach dem Sieger fällt zunehmend schwerer.