Marktwirtschaft

Marktwirtschaft, so habe ich das verstanden, bedeutet, dass jemand etwas haben möchte und ein anderer genau das produziert. Wenn sich die Vorstellungen darüber, was das kostet, decken, sind beide zufrieden.

Marktwirtschaft kann auch bedeuten, dass sich jemand vorstellt, was ein andere haben könnten möchte, und das produziert und anbietet. Hat er den anderen richtig eingeschätzt, sind wieder beide zufrieden, hat er den anderen nicht richtig eingeschätzt, hat der Produzent in die Kacke gegriffen.

Das Gegenstück zur Marktwirtschaft ist wohl die Planwirtschaft, wenn ich auch das richtig verstanden habe. Ein Dritter überlegt sich, was ein Produzent zu bauen hat und was nicht, und der Abnehmer kann dann das kaufen, was da ist, aber nichts anderes. Das endet in der Regel damit, dass alle unzufrieden sind: der Unternehmer, der nicht frei entscheiden und verdienen darf, und der Abnehmer, der ein mit großer Unlust produziertes Produkt kaufen darf (falls er es denn bekommt), das eine entsprechende Qualität aufweist.

Erfahrungsgemäß hat sich die Marktwirtschaft besser bewährt als die Planwirtschaft. Der so genannte Ostblock ist mit seiner Planwirtschaft komplett in die Pleite gerutscht, dem Westblock ging es blendend, so lange er auf Marktwirtschaft setzte, die Chinesen haben die große Kurve bekommen, in dem sie aus der Planwirtschaft weitgehend eine Marktwirtschaft gemacht haben, die Russen haben das anscheinend auch begriffen und selbst Nazi-Deutschland, das einen nicht unwesentlichen Planwirtschaftsanteil aufwies, hat bis zum Krieg auch einen hohen Marktwirtschaftsanteil gehabt, der das Land im Vergleich recht gut dastehen ließ.

Ich weiß jetzt also nicht so genau, wie man das beschreiben soll, was sich hier abspielt. Klar GRÜN-LINKS ist auf dem Weg in die Planwirtschaft, in der Energie, Nahrung, Wohnung und Mobilität staatlich bevormundet wird. Was aber treibt ein kapitalistisches Unternehmen wir die VW AG an, mit Gewalt in eine Technologie zu setzen, die absehbar nichts bringt? Für über 30 Mrd € sollen die deutschen VW-Werke auf reine E-Auto-Produktion umgestellt werden, Zwickau und Emden voran.

Auffallend: VW-Chef Diess hat selbst vor einiger Zeit in der Presse gesagt, dass in der Bevölkerung eigentlich niemand E-Autos möchte. In Übereinstimmung damit kaufen sich selbst GRÜN wählende Bekannte derzeit Dieselfahrzeuge, also noch nicht mal die so umweltfreundlichen Benziner. Um ein E-Auto in der Anschaffung günstiger zu machen als einen Verbrenner, müssten die Subventionen von derzeit 4000 € auf ca. 7000 € steigen. Und für viele ist der Kaufpreis eine wichtige Größe. Bei den Fahrtkosten ist ein E-Auto laut ADAC derzeit ca. 0,5 €-ct/km günstiger als ein Verbrenner, d.h. ein 7 l / 100 km verbrauchender Diesel verursacht Kosten von 9,80 € / 100 km, ein E-Auto 9,30 € / 100 km. Ein E-Auto braucht zwar keinen Ölwechsel, aber trotzdem auch Bremsen-, Licht- und Reifenwartung, und wie die Endrechnung aussieht, wenn nach etlichen Jahren einen neue Batterie fällig ist, kann man sich bei den Batteriepreisen ausrechnen: der Verbrenner kommt in Summe günstiger. Da es das eigene Portemonnaie trifft, dürften selbst völlig verblödete GRÜNE so weit rechnen können.

Kommt hinzu, dass das Auto geladen werden muss. Die Lieferanten legen zum Auto zwar meist einen Ladeanschluss für zu Hause dazu, den anzuschließen kostet aber u.U. etliche 1000 €, weil das vom EVU abgenommen werden muss. Öffentliche Ladestationen gibt es bislang kaum und wird es auch beim Ausbau nicht genug geben, weil eine Ladung etliche Zeit benötigt, den Inhaber aber nicht zuzumuten ist, alle 10 Minuten nachschauen zu gehen, ob der Akku voll ist und er die Säule freigeben kann. In Norwegen müssen daher inzwischen Parkgebühren vor Ladesäulen bezahlt werden, was die 0,5 € ct schnell auffressen kann.

Zu guter Letzt wettert selbst Klimahysteriker Lesch munter gegen E-Autos (https://www.google.com/search?client=firefox-b-1-d&q=lesch+strombedarf+e-auto). Dazu hat er – zumindest in einem Video – mal die Methode von Prof. Sinn abgewandt und mit stumpfen Dreisatz nachgerechnet, dass für die Zahlen an E-Autos, die die Bundesregierung anstrebt, die elektrische Leistung von derzeit 70 GW auf über 300 GW erhöht werden müsste. Das funktioniert noch nicht mal, wenn man alle Kraftwerke am Netz lässt und gleichzeitig munter Vogelhäcksler baut. Er hat zwar die letzte Konsequenz nicht gezogen, aber vielleicht kommen ja selbst GRÜNE Spatzenhirne auf den Gedanken, dass E-Autos nur eine geringe Chance haben, aufgeladen zu sein, wenn man sie braucht.

Also in diese Situation hinein stellt VW die Produktion auf ein Produkt um, das keiner will und sich auch aus einer Reihe von anderen Gründen als Flop erweisen wird. Das Zeug kann noch nicht mal exportiert werden, denn in anderen Ländern wird das Versorgungsnetz nicht ausgebaut, weil die wissen, dass der Strom nicht reicht und meistens obendrein die Entfernungen zu groß sind, um sich mit einem ständig nachzuladenden E-Auto bewältigen zu lassen. Also aus marktwirtschaftlicher Sicht ein Griff ins Klo. Warum dann? Sind das keine Marktwirtschaftler? Was treibt einen Vorstand, Aufsichtsrat und Betriebsrat bei VW an, Planwirtschaft für die GRÜNEN zu betreiben? Und VW ist, wenn man sich umsieht, nicht der einzige Konzern, in dem es derzeit so läuft.

Da kann man nun nur Vermutungen anstellen. Entweder sind sie wirklich völlig verblödet, was bei deutschen Managern eine nicht unbedingt seltene Eigenschaft ist. Oder es steckt noch eine andere Überlegung dahinter. VW will ja in der Türkei die Verbrenner weiterbauen. Die andere Überlegung wäre dann: wir bauen E-Autos für einen verschwindend kleinen Markt in D und werden so alle Leute los, weil die Produktion hier ohnehin zu teuer ist (Anmerkung: ein anderer E-Auto-Markt ist China, aber die Chinesen bestehen weitgehend auf einem Bau in China, was den hiesigen Werken nicht hilft). Anders ausgedrückt: die von GRÜN vorangetriebene Deindustrialisierung des Landes wird von den Konzernen genutzt, unter dem Radar das Land zu verlassen. Was bleibt, sind u.U. Konzernzentralen, die über den abhängigen Staat oder gleich selbst irgendeine Ordnungsmacht finanzieren, um in einem Land mit weitgehend arbeits- und rechtloser Bevölkerung schalten und walten zu können, wie es ihnen beliebt. Das Ziel der großen Transformation sind damit mutmaßlich Zustände, wie wir sie uns in Endzeit-Filmen anschauen können.