Das AUS für Motorräder

Heimlich, still und leise fordert der Bundesrat das AUS für Motorräder und heimlich, still und leise unter dem Corona-Radar wird der Bundestag das vermutlich verabschieden. Die Forderung kommt unscheinbar daher:

Vordergründig geht es um überlaute Motorräder und Raser. Die sind aber der Mehrheit der Biker ebenfalls ein Dorn im Auge. Solche Maschinen aus dem Verkehr ziehen geht auch heute schon, nur muss man dazu auch Kontrollen auf den Straßen durchführen. Erwischt man jemanden mit offenen Schalldämpfern, kann jede Polizeistreife das Bike wegen Wegfalls der Betriebserlaubnis beschlagnahmen und die Kosten für den Abtransport dem Fahrer obendrein aufs Auge drücken. Ähnliches gilt, wenn jemand meint, mit 120 km/h durch eine Ortschaft fahren zu dürfen.

Tatsächlich geht es um das Ende des Motorrads schlechthin. Die Forderung liegt bei einem Schallpegel von 80 dBA in allen Fahrsituationen. Dazu ist zu sagen:

  1. Ein Rasenmäher kommt bereits auf 91-93 dBA, wobei der Schallpegel natürlich mit der Entfernung abnimmt.
  2. In Deutschland wird immer so gemessen, wie es für Verbote am Günstigsten ist. Siehe Dieselabgase, die nur und ausschließlich in Deutschland zu Fahrverboten führen, oder Nitratbelastung von Grundwasser durch die Landwirtschaft, wo die Messstellen ebenfalls sorgfältig ausgewählt werden, um ja keine Unterschreitung zu messen.

Neuzulassungen von Motorrädern wird es daher wohl nicht mehr geben, wenn solche Vorschriften Realität werden. Außer E-Motorrädern, die mit 80-130 km Reichweite aber eher ein Witz und für Reisen völlig ungeeignet sind. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass vorhandene Motorräder einfach auf dem Verwaltungsweg aus dem Verkehr gezogen werden, indem die Betriebserlaubnis wegen zu großer Lärmentwicklung widerrufen wird.

Außerdem sieht die Forderung auch Sonntagsfahrverbote vor. Die gibt es auf vielen Strecken aber auch schon heute. Warum also eine neue Regel? Nun, um auch Fahrverbote willkürlich verhängen zu können. Da die meisten Biker am Wochenende dem Vergnügen fröhnen, wäre das dann das endgültige AUS.

Dieser Angriff geht frontal gegen einen ganzen Wirtschaftszweig: Hersteller, Händler, Werkstätten stehen vor dem AUS, für Fahrschulen würde ebenfalls ein Teil des Geschäfts wegfallen. Ebenfalls ein AUS für Tourismusunternehmen, die sich auf Motorradreisen spezialisiert haben, sowie viele Gastronomiebetriebe.

Ich hasse dieses Land und seine Einwohner.