Ein probater Weg ist natürlich, den Klimanotstand auszurufen. Oder etwas zur Rettung des Klimas zu tun. Letzteres ist genauso sinnvoll wie eine Demo gegen die Nova-Explosion des Sterns NGC 2733 im Sternbild Waage, etwa 32 Mio Lichtjahre von hier. Es gibt aber weitere Möglichkeiten.
2018 war ein trockener Sommer. Zwar ungewöhnlich, aber insgesamt noch nicht einmal rekordverdächtig. Bereits im Winter hat es genügend geregnet, um die Trockenperiode etliche weitere Positionen auf der Rekordleiter nach unten zu schieben.
2019 war/ist/? der heißeste Sommer seit Beginn überschäumender Fantasien in den Köpfen von Klimaspinnern. An Stellen, an denen vorher nie oder nie unter den Bedingungen gemessen wurde, wurden neue Höchstwerte ermittelt, beispielsweise an einer nun in einer Betonwüste stehende Messstation, die vorher in einem Park lag. Allerdings ist auch 2019 insgesamt alles andere als rekordverdächtig. An den Küsten war es abgesehen von einigen Ausreißern über 30°C, die es früher selbst in der Erinnerung von 20-jährigen mehrfach gegeben hat, die meiste Zeit unter 20°C warm, oft sogar sehr deutlich. Da fällt natürlich die Panikmache schwer.
Das Umweltbundesamt hat zusammen mit WELT und FAZ trotzdem einen Weg gefunden:
Prognose: Streit ums Wasser
Das Umweltbundesamt „weiß“, das Deutschland zunehmend Dürreperioden ausgesetzt sein wird. Es beruft sich dabei auf die zunehmende Dürre seit dem Sommer 2018 (für Bremer und Berliner Studenten und Abiturienten: wir haben 2019, aber das ist noch nicht ganz rum. Auf wie viele Jahre Statistik beruft sich das UBA?). Immerhin ist es so ehrlich, beim Wort Dürre „seit Jahrzehnten“ hinzu zu setzen. In den 1960er- und 1970er-Jahren war es häufiger verboten, den Garten zu wässern oder gar sein Auto zu waschen, weil die Talsperren leer waren. Und wie ist es heute?
Die Füllstände der wesentlichen Talsperren liegen im Schnitt bei mehr als 80%! Wo ist da Wasserknappheit?
Ich weiß nicht, was den UBA-Mitarbeiter treibt, Volksverhetzung zu betreiben, aber sicher ist, dass WELT- und FAZ-Redakteure von Recherche nichts halten, denn so etwas kann man in Sekunden herausbekommen. Sich lächerlich machen ist aber viel einfacher, gell? Und lächerlicher als WELT- oder FAZ-Redakteure? Da müssen sich ZEIT, SPIEGEL und andere schon zur Decke strecken (aber nur Mut, ihr schafft das locker).
Der UBA-Fritze wäre im Übrigen bereits bei Lesen der Nebensätze aufgeflogen. Bereits die Dürre-Katastrophe des letzten Jahres war weitgehend eine Mär. Ernteausfälle gab es ganz vereinzelt, während beispielsweise die Obsternte ziemlich rekordträchtig war. Der UBA-Relotius spricht denn auch in den Nebensätzen von künstlicher Beregnung in der Landwirtschaft, was die Qualitätsredakteure nicht so richtig gewürdigt haben. Und die kann man tatsächlich vielfach beobachten, wenn man durch die Landschaft fährt. Ein Zeichen für Dürre? Nee, ein Zeichen für dämliche Vorgaben für die Landwirtschaft.
Wenn man nämlich mal nachschaut, was da begossen wird, sind das nicht die Feldfrüchte vergangener Zeiten. Für die „Umsetzung der Energiewende“ spielt „Bioenergie“ inzwischen auch ein Rolle. Und die ist auf bestimmte Pflanzen angewiesen, oder besser eine: Mais. Mais laugt nicht nur den Boden aus und verlangt besonders viel Düngung (sehr bio!), sondern auch verhältnismäßig viel Wasser. Halt schnell mehr, als der Boden normal hergibt. Etwa linker Niederrhein: das Kfz-Kennzeichen KK (Krefeld-Kempen) wurde in der Region früher als „Kappes-Köppe“ übersetzt, was schon sagt, was die Bauern dort anbauten. Heute ist es oft Mais, und der muss begossen werden, und wenn es der Regen nicht hergibt, macht das die Grundwasserpumpe (auch eine Form des unnötigen Energieverbrauchs).
Also: da lügt sich einer vom UBA, der es besser wissen muss (vielleicht hat der aber auch über Gender-Mais statt Gen-Mais eine Arbeit gemacht), die wildesten Sachen zusammen, um in die Nachrichten zu kommen, und die Hohlköpfe von WELT und FAZ (und vermutlich noch andere Trittbrettfahrer) haben nichts Besseres zu tun, als das ungeprüft zu drucken. Doof geboren und seit Relotius nichts dazu gelernt, kann man da nur sagen.