Landesverräter

Vermutlich hat niemand, der einen Job hat, einen solchen, der es ihm erlaubt, 3/4 des Tages dem Müßiggang nachzugehen, und selbst Jobs, bei denen man das vermutet wie so manchen Verwaltungen, leiden wohl eher unter sinnentleerten Aufhaben als unter Arbeitsmangel. Vermutlich werden die meisten eher das Gefühl haben, dass die Arbeitgeber die Zahl der Angestellten eher knapp als üppig geplant haben, und wenn aus irgeneinem Grund mal Hochsaison ist, wird auch erwartet, dass man mehr arbeitet.

Man macht wohl keinen Fehler, wenn man diese Bedingungen auch denjenige zubilligt, die mit der Verwaltung der Flüchtlinge befasst sind. Nur dass hier keine vorrübergehende Mehrarbeit vorliegt, sondern seit fast einem Jahr ein Dauerstress, der noch weit über dem Begriff „Hochsaison“ rangiert. Langer Dauerstress wie hier – und auch das werden vermutlich viele bestätigen können – powert aus und erhöht zwangsweise den Krankenstand, weil die psychische Auszehrung auch eine physische zur Folge hat.

Die langen Bearbeitungszeiten für Migrantenregistrierung usw. sind bekannt – eine Folge der Zahl, der Sprachschwierigkeiten (fast jeder braucht einen Dolmetscher) und nicht zuletzt auch der Angewohnheit, seine Papiere wegzuwerfen, ohne dass irgendwelche Folgen daraus resultieren (macht ihr das mal und geratet in eine Polizeikontrolle. Wehe, ihr seht nicht südländisch genug aus!). Und weder Verwaltungsbeamte noch Dolmetscher sind aus dem Boden zu stampfen – das benötigt mehrere Jahre Ausbildung. Derzeit sind sind ca. 2/3 der Migranten des letzten Jahres noch nicht einmal korrekt registriert.

Und was machen die Betroffenen? Sie klagen inzwischen vor dem Verwaltungsgericht wegen Untätigkeit! Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: vorzugsweise Afghanen, die aus einem Kriegsgebiet kommen und entsprechend ausbildungsmäßig eher deutlich unterbelichtet sein dürften, kennen die deutschen Rechtsverhältnisse so gut, dass sie vor Gericht klagen, wozu ja auch gehört, die Sache mit den Kosten zu regeln. Die Folge: neben den Verwaltungsleuten dürfen sich nun auch noch hochbezahlte Richter mit der Sache beschäftigen. Die Verwaltungsleute werden einbestellt oder müssen Stellungnahmen verfassen, was sie vom Bearbeiten der Migrantensachen abhält, und Leute, die einen Rechtsstreit ausfechten, der bislang schon 2-3 Jahre brauchte, dürfen sich nun darauf einstellen, nochmals ein Jahr draufzusatteln.

Auf die Idee sind die Migranten mit Sicherheit nicht von alleine gekommen. Dahinter dürfte das übliche rot-gründe Geschwurbel zu finden sein, das es ja auch lustig findet, Medien, Polizei und andere über zwei Tage mit frei erfundenen Leichen von Migranten, die sich zu Tode gewartet haben, aufwartet.

Die Situation ist schon verfahren genug, und zumindest die, die die praktische Arbeit machen, dürften ihre Arbeit so gut wie möglich machen (vermutlich im Gegensatz zur Politik und den Medien). Obendrein auch noch Sand ins Getriebe streuen, was weder den Migranten noch der Sache nützt, ist Sabotage und Landesverrat, und genau wie Saboteure und Landesverräter sollte man dieses Pack auch anpacken.