Neue Regeln für die Bundeswehr

Bei der Teilnahme der Bundeswehr an einem Krieg, an dem die Bundeswehr nicht teilnimmt, sind im Rahmen der Kriegshandlungen Zivilisten zu Schaden gekommen. Große Aufregung! Extrem große Aufregung! Kriegt und Tote, das geht doch gar nicht!

Nun nimmt die Bundeswehr an dem Krieg ja gar nicht teil. Vergleicht man ihre Handlungen mit normaler Kriminalität, baldowert sie den Überfall nur aus, besorgt Teile der Logistik, steht Schmiere, fährt manchmal das Fluchtauto und beteiligt sich am Verteilen der Beute. Aber so lange sie nicht maskiert mit der Wumme in der Hand in der Bank steht und „Hände hoch!!“ schreit, kann doch nun wirklich kein ernsthaft denkender Mensch behaupten, sie sei an der Sache beteiligt gewesen.

Trotzdem gab es Tote. Nicht dass es die nicht ohnehin gegeben hätte. Darüber regt sich nun wirklich niemand auf. Das Problem ist, dass trotz völliger Unbeteiligung der BW nun eine Beteiligung der BW behauptet wird. Das muss jeden aufrechten Deutschen doch im Anti-Nazi-Kern treffen. So eine Gelegenheit, sich wieder einmal als größter Verbrecher der Welt aufzuspielen, darf man sich doch nicht entgehen lassen, oder?

Trotzdem gibt es natürlich Pläne, wie sich solch ein völlig an den Haaren herbeigezogener Verdacht der Beteiligung der BW an Sachen, an denen sich nicht beteiligt ist, zukünftig eleganter verhindern lässt. So soll die Bundeswehr bei der Lageaufklärung zukünftig nicht nur die genauen Standorte der Feinde ausfindig machen, sondern auch ausführliche ökologische Gutachten der Folgen von Kriegshandlungen vorlegen. Beispielsweise kann den Parteien, die mit der Bundeswehr zusammen einen Krieg führen, an dem die Bundeswehr gar nicht beteiligt ist, ausdrücklich von einem Waffeneinsatz abgeraten werden, wenn in dem Gebiet eine bedrohte und geschützte Tier- oder Pflanzenart vorkommt. Es bedarf eben schon guter Regeln, um anständig zu bleiben.