Die Mustermanns haben es geschafft. Max Mustermann, seine Frau Melanie Musterfrau-Mustermann, Sohn Martin Mustermann und Tochter Maria Mustermann, die allerdings nur ein Bein hat, da eine deutsche Familie eben nur auf 1,7 Kinder und nicht 2 kommt, haben ihr Häuschen im Grünen bezogen.
Bis letztes Jahr haben sie dort glücklich und zufrieden gelebt. Dann zogen ungemütliche Nachbarn in die Gegend. Zuerst blockierten sie die Ausfahrt, so dass die Mustermanns nicht mehr ihr Auto benutzen konnten. Melanie Musterfrau-Mustermann verlor daraufhin ihren Job. Danach verdrängten sie die Mustermanns aus ihrem Haus: Zimmer für Zimmer wurde in Beschlag genommen, bis die Mustermanns schließlich im Garten im Schuppen wohnten. Das Recht, in ihrem eigenen Haus zu leben, war ihnen genommen worden. Martin Mustermann wurde sogar gezwungen, ein Hundehalsband in der Schule zu tragen; die Kinder der Nachbarn passten auf.
Natürlich protestieren die Mustermanns. Mit Plakaten, die von den Nachbarn allerdings sofort konfisziert und zerstört wurden. Also malen sie nochmals Plakate – und nochmals und nochmals. Immer vergebens. Natürlich hätten sie auch vor Gericht gehen und Klagen können. Aber das Risiko, den Prozess zu verlieren! Nee, dann lieber doch nicht! Oder sie hätten auch genauso wehrhaft auf die Nachbarn losgehen können, wie diese selbst waren. Aber das Risiko, dass die zurück hauen! Nee, dann lieber doch nicht!
„Wir wollen unser Leben und unser Haus zurück!“ nörgelten die Mustermanns tagein tagaus. Bis sich die Nachbarn doch erweichen ließen. „Wenn ihr euch von uns voll mit einem Stein in die Fresse hauen lässt, dürft ihr wieder in eure Küche!“ war die Ansage.
„Wir bekommen unser Leben zurück!“ jubelten die Mustermanns und gingen auf den Deal ein. Sich zu wehren war ihnen zu risokoreich, aber sich ohne Gegenwehr in die Fresse schlagen lassen, da weiß man ja, was kommt, das kann man machen. Und so wurde gehandelt. Die Nachbarn schlugen zu, die Mustermanns hielten ihr Gesicht hin.
Nun haben sie ihr Leben zurück. Nicht ihr altes, denn sie dürfen nun nur für einige Monate die alte Küche mitbenutzen, mehr nicht. Das Auto steht immer noch blockiert in der Einfahrt und Martin trägt immer noch das Hundehalsband, wobei die Nachbarn inzwischen darüber diskutieren, ob man es nicht gegen ein Stachelhalsband austauschen sollte. Melanie Musterfrau-Mustermann ist zwar infolge des Schlags auf einem Auge blind, Max Mustermann hat eine Nasenprothese und muss durch den Mund atmen, Maria Mustermann hat zusätzlich zu dem appen Bein ein appes Ohr und wird wohl nie heiraten und nur Martin hat Glück gehabt und ein nur zerschlagenes Schultergelenk, weil er sich rechtzeitig weggedreht hat. Aber man wusste ja, was kommt und die Mustermanns sind wieder glücklich.
Ersetze:
- Nachbarn -> Regierung
- blockierte Ausfahrt usw -> Lockdown
- Jobverlust -> Jobverlust
- Hundehalsband -> Maske
- Schlag in die Fresse -> Impfung
- Küchenbenutzung -> Lockerungen
- Leben zurück -> völlige Verblödung der deutschen Bevölkerung
Dämmert’s?