Blauer Wasserstoff oder Blauer Habeck ?

Der Weltmeister in technischer Ahnungslosigkeit und Effizienz der Wirtschaftsvernichtung, der promovierte Geschwätzologe und Abwirtschaftsminister Habeck, hat nun mit den Arabern die Lieferung von „blauem Wasserstoff“ vereinbart. Den machen die natürlich aus Erdgas.

Als „Blauer Wasserstoff“ wird Ammoniak als Wasserstoffträger bezeichnet. Ammomiak siedet bei -33°C und ist daher mit weniger Verlusten zu transportieren als Methan mit einem Siedepunkt von -162°C, ist als Gas aber deutlich giftiger als Methan. Es enthält aber auch weniger Energie als Wasserstoff, da die Reaktion exotherm ist:

Verbrennt man Ammoniak zu Stickstoff und Wasser, wird dabei die Energie

frei, verbrennt man Wasserstoff direkt zu Wasser die Energiemenge

Die Differenz ist durch die Umwandlung in Ammoniak verloren.

Den Wasserstoff macht man normalerweise aus Methan, falls man nicht auf die Wasserelektrolyse ausweichen möchte, die die letzte Reaktion umkehrt. Dazu bräuchte man allerdings Strom. Spaltet man dabei den Kohlenstoff elementar ab, was ja unter dem Gesichtspunkt der Kohlendioxideinsparung sinnvoll wäre, wäre das mit dem Energieeinsatz

verbunden, das Ganze multipliziert mit 3, wenn man die obigen Stöchiometrie berücksichtigt. Es gehen also nochmal 225 kJ in der Bilanz verloren. Würde man Methan direkt verbrennen, sähe die Bilanz so aus

Bei unvollständiger Verbrennung des Methans kommt man auf

D.h. bei Kohlenstoffabscheidung geht gut die Hälfte der Energie pro Methanmolekül verloren. Nur zur Vervollständigung: die Gesamtbilanz der Umwandlung von Methan und Stickstoff in Ammoniak und Kohlenstoff lautet

Das sind allerdings nur die Reaktionsenthalpien. In der Praxis muss man noch die Enthropien berücksichtigen, also die so genannten Wirkungsgrade der Reaktionen, die Katalysatoren und bestimmte Temperatur/Druckverhältnisse benötigen. Die Ammoniaksynthese aus Methan erfolgt immer noch nach dem Haber-Bosch-Verfahren, das etwa so aussieht:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/24/Haber-Bosch.svg/1280px-Haber-Bosch.svg.png

Der Energieverbrauch solcher Anlagen liegt bei 8 – 12 MWh/to Ammionak, was auf mindestens 50 kJ/mol hinausläuft. D.h. eine Abtrennung des Kohlenstoffs ist gar nicht vorgesehen, weil dessen Energie bei der Verbrennung zu Kohlendioxid ohnehin benötigt wird. Plus noch was oben drauf.

Es ist somit wie bei allen grünen Energien: es werden stets Lösungen angestrebt, die entweder nicht funktionieren oder noch schlimmer in Bezug auf die heilige Klimaideologie sind als alles davor. Die Abwirtschaftskette sieht inzwischen so aus:

  1. Kernkraft, wäre die wirtschaftlichstes Lösung: wird vernichtet
  2. Kohle, für Strom die wirtschaftlichste Lösung nach 1.: wird vernichtet
  3. Erdgas per Pipeline: wird sabotiert
  4. LNG aus Fracking: hohe Produktions- und Transportverluste gegenüber 3., wird bevorzugt, Lieferbarkeit derzeit nicht gegeben.
  5. Wasserstoff aus Erdgas: weniger als die Hälfte der Energie kommt im Wasserstoff an, nicht transportabel (außer Pipeline), Speicherbarkeit könnte gegeben sein, Mengen nicht realisierbar.
  6. Ammoniak aus Erdgas: wie 5, zusätzliche Verluste, transportabel, nicht in großen Mengen speicherbar, Mengen nicht realisierbar.

Man ist inzwischen selbst als Chemiker gespannt, ob die Banausen noch ineffizientere Energieträger finden. Mein Vorschlag wäre: die Zugspitze als Gebirgsmassiv in die Sahara stellen und warten, bis die Sonne sie aufgewärmt hat, um sie dann wieder zurückholen und zur Wärmegewinnung einsetzen. Ich bete jetzt, dass das kein Grüner liest, sonst ist das morgen der nächste Doppel-Moppel-Hüper-Super-Wumms.