Minireaktoren und warum es sie hier nicht gibt

Anmerkungen von Lutz Nieman

Das Problem bei der Kernkraft sind die unsinnigen Strahlenschutzgesetze: Man muß irrsinnige Geldbeträge ausgeben, um Strahlendosen zu vermeiden, die niemals einen realen Schaden verursachen können.

Sie können nur einen virtuellen Schaden zur Folge haben, falls man die Annahme macht, daß jedes Strahlenteilchen einen Schaden verursachen könnte. In Wirklichkeit gibt es die „Positiven Strahlenwirkungen“, siehe 3-Teiler hier im Blog. Mit viel Aufwand werden Strahlendosen vermieden, die einen kleinen positiven Effekt auf die Gesundheit von Lebewesen hätten. Um größere positive Effekte zu erreichen, sind höhere Dosen erforderlich, wie es beim Co-60-Ereignis von Taiwan der Fall war.

Beispiele von unsinnigen Grenzen:

Es gibt den Grenzwert von 1 Millisievert im Jahr bei Kernkraft. Andererseits erhält ein Patient bei einem Ganzkörper-CT in einigen Minuten rund 10 Millisievert, und das täglich tausendfach allein in Deutschland. Und das hat weder negative noch positive Folgen für die Gesundheit.

2011 war Ilse Aigner in Bonn Umweltministerin, jetzt ist sie als Präsidentin vom Bayerischen Landtag die Karriereleiter hinauf gefallen. Sie hat nach dem Fukushima-Unfall den Grenzwert bei Lebensmitteln von 1000 Bq/kg herab gesetzt auf 600 Bq/kg. Wenn eine Person 100 Bq in Form von Nahrung durch Cs-137 isst, dann ergibt das eine zusätzliche Dosis von 1µSv; und das ist die Zusatzdosis, die jeder Mensch im Flugzeug bei uns hier in Reiseflughöhe in 10 Minuten erhält (noch etwas abhängig von der Aktivität der Sonne in ihrem 11-Jahreszyklus).

Die Folgen sind irrsinnige Kosten bei Neubauten: Der EPR in Olkiluoto in Finnland kostete einige Jahre vor der Fertigstellung schon 13 Mrd. EURO. Die beiden Reaktoren in Hinkley Point UK kommen auf je 20 Mrd. EURO. Auch der jetzt fertig gestellte Reaktor in Flamanville hat 19 Mrd. EURO erreicht.

Nun will man diese hohen Kosten, die eine Folge sind von der geforderten „Sicherheit“ sind, durch SMR vermeiden. Man will sehr kleine Reaktoren in einer Fabrik bauen, die dann per Lkw zur Baustelle gebracht werden können und dort eingebaut werden. Eventuell mehrere Reaktoren zusammen schalten. Wenn die Brennstäbe abgebrannt sind, kommt alles zurück in die Herstellerfabrik. Das Thema Radioaktivität und Strahlenschutz spielt nur in der Fabrik eine Rolle und ist so reduziert, eine gute Idee.

Es gibt/gab schon einen transportablen SMR auf Papier rund 25 m lang und 2,80 m Durchmesser, der wird in ein Loch im Erdboden gesteckt, hat einen Anschluss kalt rein und einen Anschluss warm heraus. Er funktioniert mit Naturumlauf im Gravitionsfeld ohne Pumpen im Reaktor (was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputt gehen):

  • Am 31. Dezember 2016 reichte NuScale bei der NRC einen Antrag auf Zertifizierung der Auslegung seines SMR für einen Einsatz in den USA ein. Es handelt sich dabei um einen Druckwasser-SMR mit einer elektrischen Leistung von 50 MW. «NRC genehmigt erste Auslegung eines kleinen modularen Reaktors in den USA» NuScale hat die angestrebte Leistung eines SMR-Moduls 2018 von 50 auf 60 MW und 2020 von 60 auf 77 MW angehoben. Für die 77-MW-Variante musste NuScale am 1. Januar 2023 deshalb bei der NRC einen Antrag auf Standard Design Approval (SDA) stellen. Mit sechs Modulen der 77 MW-Variante soll das erste NuScale-Kraftwerk gebaut werden – auf dem Gelände des Carbon Free Power Project (CFPP) in der Nähe von Idaho Falls.
    NuScale: Humpich sagt bei EIKE 2022 zur NRC-Zulassung: Kosten 500 Mill. $, 2 Mill. Arbeitsstunden, 12 000 Seiten für Antrag, 2 Mill. Seiten für Diskussion des Antrags, (also schaffen die unsinnigen Gesetze viele Arbeitsplätze in den Behörden) keine Sicherheitszone erforderlich, Strom für 55$/MWh
  • 9.11.2023 Gerade wurde in den Vereinigten Staaten ein wichtiges Pilotprojekt, die Errichtung einer SMR-Anlage mit sechs modularen Einheiten von NuScale Power durch den kommunalen Versorgerzusammenschluss Utah Associated Municipal Power Systems (UAMPS) beendet, weil nach Kostensteigerungen von 53 Prozent die Schwelle von 80 Prozent teilnehmender UAMPS-Partner nicht erreicht werden konnte.

Das Projekt ist offenbar tot, gestorben an unsinnigen Strahlenschutzforderungen von unfähigen Gesetzgebern.

Überall wird von SMR geredet, man will es machen. Rußland hat schon das Schiff „Akademik Lomonossow“ mit 40 MWe gebaut. Das ist ein thermischer Reaktor.

Die Reaktoren in den Eisbrechern von Rußland haben ähnliche Größe. Dsgl. die beiden Reaktoren in den Flugzeugträgern der USA (die brauchen keinen Brennelementwechsel, sie haben höher angereichertes Uran und daneben abbrennbare Neutronengifte). Das sind alles thermische Reaktoren, sie haben ein thermisches Neutronenspektrum, fast immer mit Leichtwasser, es wird U-235 gespalten, das hat für thermische Neutronen einen riesigen Spaltquerschnitt von 583 barn.

Ich vermute, irgendwann wird es SMR’s geben. Vielleicht nicht im Westen, eher in Rußland oder Korea, dort sind die Genehmigungsbehörden wohl nicht so pingelig.

Dann gibt es noch ein anderes Thema, wenn man unten in dem Text „Mehr zum Thema“ anklickselt (hier):

Dort ist vom BN-800 die Rede, und das ist ein Schneller Reaktor, der hat ein Schnelles Neutronenspektrum, das heißt die Spaltneutronen wurden nicht abgebremst. Während in thermischen Reaktoren nur etwa 0,5% der enthaltenen Energie gewonnen wird, kann man mit Schnellen Reaktoren bei vollständigem Brennstoffkreislauf alle Energie gewinnen. Denn U-238 hat einen Spaltquerschnitt so um 1 barn, und das genügt um bei sehr dichter Packung vom Uran und vielen vorhandenen Neutronen (die durch Spaltung von Pu gewonnen werden müssen) auch U-238 zu spalten. Diese Idee wurde schon in den 1940-Jahren in den USA geboren (EBR-1) und durch Wolf Häfele nach Deutschland gebracht. Dann hat man in Karlsruhe den ersten Versuchsreaktor gebaut, mit Natrium als Mittel zur Wärmeabfuhr. In Kalkar wurde der Natrium-Brüter mit 300 MWe fertig gebaut, nach 6 Jahren Wartezeit von J. Rau gekillt. Der Schnelle Brüter mit 600 MWe läuft in Rußland seit mehr als 40 Jahren, derjenige mit 800 MWe läuft seit einigen Jahren (bei EIKE wurde berichtet), BN-1200 ist in Entwicklung. Das technische Wissen dazu kam durch Verrat von Deutschland nach Rußland, siehe Willy Marth und Werner Stiller. Durch Schnelle Reaktoren kann die Menschheit viele Millionen Jahre mit Energie versorgt werden Jetzt ist Rußland mit Schnellen Reaktoren einziges Land der Welt und damit Weltmeister. Deutschland ist auch Weltmeister in anderen Disziplinen: Kaputtmachen, Dummheit, Blödheit… Und China hat Verträge mit Rußland zum Bau von 2 Stück BN-800 durch Rußland in China. Dann wird China nachbauen.