Ich habe hier den ÖRR schon häufiger als „Lügenfernsehen“ bezeichnet, was allerdings zur Folge hat, dass man sich auch ein Archiv mit den Lügen anlegen muss, sollte sich einer von Fuzzis bemüßigt fühlen, sich beleidigt oder verleumdet zu fühlen. Eindrucksvoll in dieser List sind Gerichtsurteile, die allerdings auf die überführten Lügner kaum Eindruck machen: nicht selten scheren sich die nicht um die Urteile und die Lüge wird weiter verbreitet
Allerdings sollte man doch davon ausgehen, dass die Lügen zumindest so verpackt werden, dass sie nicht durch elementare sachliche Fehler auffallen oder gleich inhaltliche Widersprüche aufweisen. Die ARD-Tagessau zusammen mit dem DLF bekommt aber selbst das nicht hin.
Unter dem Titel „Flucht aus der Ostukraine – Den Besatzern und den Drohungen entkommen“ erschien am 4. Oktober ein Beitrag, für den die im ARD-Studio Kiew tätige „Qualitätsjournalistin“ Andrea Beer eine junge Frau mit dem Vornamen „Tia“ traf. Diese sei in einer Vorstadt von Donezk aufgewachsen und vor etwa einem Jahr über Russland in die Ukraine ausgewandert, wobei so getan wird, als sei das ein gefährliches Spiel mit Schleppern über die russisch-ukrainische Grenze. Allerdings: jeder in den ostukrainischen Gebieten unter russischer Kontrolle bekommt problemlos einen russischen Pass, mit dem er ganz offiziell beispielsweise in die Türkei und von dort wieder ganz offiziell in die Ukraine reisen kann, wenn ihm der Sinn danach steht. Aber das ist erst mal nur verschwiegen, noch nicht blöd.
Tia berichtet, sie haben einen ukrainischsprachigen Kindergarten in der Gegend von Donezk besucht, in der Familie sei aber Russisch gesprochen worden. Zudem waren die Eltern prorussisch eingestellt und hätten die Bildung der Volksrepublik Donezk und den späteren Beitritt zur Russischen Föderation begrüßt, wie offenbar auch das gesamte Umfeld.
„Meine Familie lebt unter russischer Besatzung und unterstützt das dort herrschende Regime.“
Das ist schon ein Fauxpas, liebe Tagessau. In Donezk leben russischsprachige Menschen, die den Beitritt zur russischen Föderation begrüßen und ein „Besatzungsregime“ unterstützen? War das nicht alles pure russische Propaganda und Desinformation, dass es so ist? Also erst mal Danke für die Bestätigung der russischen Informationen.
Die Eltern seien laut Tia „Alkoholiker“ gewesen, wie ja alle Russen in der deutschen öffentlich-rechtlichen Hasspredigt. Wie es dazu passt, dass sie ihre Tochter bis zum Hochschulstudium geführt haben, bleibt das Geheimnis der ARD. Bei deutschen Alkoholikern reicht es ja noch nicht mal bis zum Antrag auf Bürgergeld. Sieht irgendwie nach einem misslungenen Versuch der Desinformation aus
Dort studiert Tia (Achtung!) russische Philologie, obwohl sie, wie es heißt, öffentlich Ukrainisch spricht und alles Russische verachtet (wie eben auch ihre Eltern, die ihr das Studium ermöglicht haben). Schließlich wird sie „durch die belarusische Demokratiebewegung politisiert“, legt sich mit ihren Kommilitonen an („Ich wurde von meinem Umfeld bedroht“) und entscheidet sich im Oktober 2023 zur „Flucht“ auf den „mysteriösen Schlepperpfaden“.
Jetzt hat die ARD etwas aus ihrem üblichen Lügengewebe vergessen. „Trotz russischem Besatzungsdruck spricht sie auch öffentlich Ukrainisch. Damit fällt sie auf in ihrer russisch besetzten Heimat„, erzählt uns Frau Beer. Und? Wurde sie dafür verhaftet? Geschlagen, misshandelt, verschleppt und erschossen, wie uns die ARD täglich über die Zustände in Russland vorkaut? Nichts dergleichen. „‚Stoppt den Krieg‘, postet sie auf Social Media, als 19-jährige Studentin, die damals russische Philologie studiert„, geht die Erzählung weiter. Wenigstens jetzt verhaftet, gefoltert, verurteilt und erschossen? Wieder Fehlanzeige. Dass sie sich damit mit ihrem Umfeld überwirft (alles Unterstützer der russischen Besatzung) und es zu heißen Diskussionen kommt, dürfte verständlich sein, was Tia als „Ich wurde von meinem Umfeld bedroht.“ interpretiert.
Liebe ARD, was passiert denn mit einer Person, die sich in einem von den Grünen dominierten Umfeld als AfD-Anhänger outet und das auch noch lebhaft öffentlich vertritt? Es ist in Schland ja schon häufiger vorgekommen, dass diese Leute tatsächlich mit Dachlatten und ähnlichem zusammen geschlagen wurden und sich nicht nur bedroht fühlen mussten. Offenbar ist die russische Gesellschaft sogar toleranter als die hiesige rot-grüne Mischpoke, die ja gerade von euch Lügenjournalisten noch aufgehetzt wird, wie eine ganze Reihe von NS-Sprechblasen seit 2020 zeigen.
Es kommen weitere Merkwürdigkeiten, aber springen wir zu der Stelle, ander Frau Beer ein Resumee ihres „Interviews“ zieht:
„Zwölf Jahre nachdem Russland ihre Heimatstadt bei Donezk besetzt hat, ist aus dem kleinen Mädchen von damals eine starke, unabhängige Frau geworden.“
Zwölf (12, twelfe douze, duodecim, …) Jahre, d.h. Russland hat Donezk 2012 besetzt. Also ganze zwei (2, two, deux, …) Jahre, bevor die so genannte, von der CIA gesteuerte Farbrevolution stattgefunden hat. Und 10 Jahre (…), bevor die russische Armee ihre Operationen gestartet hat. Äääähhh ?
Frau Beer macht in dieser Weise weiter:
Als Russland 2014 ihre Heimatstadt nahe Donezk im Osten der Ukraine besetzt, ist sie noch ein kleines Mädchen von acht Jahren.
[…] Tia ist 16 Jahre alt, als sie (2020) durch die belarusische Demokratiebewegung politisiert wird
[…] Die russische Vollinvasion im Februar 2022 ist eine weitere wichtige Zäsur im Leben der rebellischen jungen Frau. ‚Stoppt den Krieg‘, postet sie auf Social Media, als 19-jährige Studentin […]“
Also noch mal exakt nachgerechnet. Wir haben das Jahr 2024 und (angeblich) besetzt Russland nun 2014 Donezk. Das macht nach Frau Beer, Qualitätsjournalistin beim mit zwangserpressten Geldern finanzierten Lügenfernsehen, 2024 – 2014 = 12 Jahre, und zwar exakt! Oder doch nicht? Und: Ein Mädchen, das im Frühjahr 2014 acht Jahre alt ist, kann im Herbst 2020 entweder 14 oder, je nach Geburtsdatum, 15 sein, aber niemals 16, Frau Beer. 2020 – 2014 = 6. 8 + 6 = 14. Wer im Herbst 2020 folglich 16 ist, ist im Frühjahr 2022 je nach Geburtstag 17 oder 18, aber niemals 19. Schon gar nicht ist er 19, wenn er im Herbst 2020 erst 14 oder 15 war. 2022 – 2020 = 2. 16 + 2 = 18.
Das sind so viele Fehler, dass es selbst der ARD aufgefallen war, nachdem der Artikel veröffentlicht wurde. Die hat korrigiert, was es allerdings auch nicht besser macht. Im Frühjahr 2014 ist Tia in der neuen Variante neun Jahre alt, und acht Jahre später, im Februar 2022, ist sie 18 – auch das geht nicht auf, zumal sie im Herbst 2020 immer noch 16 ist. Gibt es denn keine Volkshochschule, die der ARD einen Auffrischungskurs im Grundrechnen anbieten könnte?