Grüne Erkenntnisse

Ich koche mir jeden Tag ein Ei zum Frühstück. Der Topf dafür bleibt gleich für den nächsten Tag stehen. Ich will ja auch Wasser sparen. Sein Tagesablauf sieht also so aus:

  • Aufheizen von 20°C auf 100°C: 5 Minuten.
  • Kochen eines Eis bei 100°C: 7 Minuten.
  • Abkühlen von 100°C auf 20°C: ca. 33 Minuten
  • Warten auf den nächsten Tag: 23h 15 Minuten

Die Durchschnittstemperatur des Wassers, linearer Temperaturverlauf beim Aufheizen und Abkühlen einmal angenommen, liegt damit bei

Das ist schon erstaunlich, oder? Mit meiner Art zu Kochen ist daher ein gekochten Frühstücksei gar nicht herstellbar, denn bei 21,16°C bleibt das Ei so roh wie vorher. Ich esse jeweils ein rohes Ei zum Frühstück.

Anders sähe es aus, wenn ich kein Wasser sparen würde, sondern jeden Morgen neues Wasser nähme und es hinterher weg kippe. Selbst wenn ich es erst weg kippe, nach dem es wieder abgekühlt ist, beträgt die Durchschnittstemperatur 66,2°C, mehr als genug, um ein Ei zu kochen, wenn man es lange genug drin lässt. Dann würde ich aber Wasser verschwenden. Ich muss mir also aussuchen, ob ich lieber ein rohes Ei zum Frühstück nehme und Wasser spare oder ein gekochtes und Wasser verschwende.

Und noch mehr lässt sich an der Lebensweise erkennen: wir wohnen mit mehreren Personen in der Wohnung, in der das Ei gekocht wird, und atmen dabei natürlich ständig CO2 aus. In der Wohnung ist die CO2-Konzentration also höher aus draußen. Draußen sind es ca. 18°C, in der Wohnung aber 20°C. Und genau diese 2°C Unterschied beruhen auf dem Treibhauseffekt, der die Erde so aufheizt. Man könnte die Klimakatastrophe also problemlos verhindern, wenn alle Menschen zu Hause blieben. Der Treibhauseffekt findet dann nur in den Wohnungen statt.