Gaza: es geht – wie immer – um’s Geld

Es kommen immer wieder merkwürdige Fakten ans Licht, wenn man etwas wühlt. So auch im Gaza-Konflikt, für den es anscheinend auch noch ganz andere Gründe als die Hamas für Israel gibt, derartig zur Sache zu gehen. Genauer gesagt, ca 600.000.000.000 Gründe.

Die Kurzgeschichte: im Jahr 1995 wurde den Palästinensern die Hoheitsrechte über die Seegebiete vor Gaza vertraglich zugesichert. Auch die Knesset hat diesen Vertrag ratifiziert (Olso-2-Abkommen). Im Jahr 1999 wurden in dem Gebiet Öl- und Gasvorkommen im Gesamtverkaufswert von 600 Mrd. US-$ gefunden. Die Palästinenser wollen das Zeug nach Europa exportieren, die Israelis sperren sich und es läuft erst einmal nichts mehr.

2022 wird dann die Northstream-Pipeline gesprengt und Deutschland hat ein Energieproblem. Nach einer Reihe von Provokationen fällt die Hamas in Israel ein, Israel schlägt zurück und gibt als Ziel aus, die Palästinenser aus dem Streifen, vor dem die Rohstoffe liegen, zu verdrängen. Gleichzeitig vergibt Israel – und nicht etwa der rechtmäßige Eigentümer – Förderlizenzen an eine Reihe britischer Konzerne. Die ethnische Säuberung des Gazastreifens ist mithin Voraussetzung für den Erfolg des Raubzugs.

Einer der entschiedensten Verfechter der israelischen Interessen ist der britische Premier Sunak. Womit er aber hauptsächlich auch seine eigenen Interessen vertritt, denn Sunaks Frau ist mit einem 1,5 Mrd. US-$-Deal über eine ihr gehörende Firma beteiligt. Gelingt der Coup – d.h. werden die Palästinenser aus ihren Gebieten entfernt – tot oder lebendig ist egal – könnten die Israelis zusammen mit den Briten den bisherigen russischen Gasmarkt in Europa übernehmen.

Womit auch wieder geklärt ist, weshalb die USA genauso ein Hardliner wie die Israelis und die Briten sind: sie wollen Russland mit allen Mitteln vom europäischen Markt verdrängen und 2,5 Mio Palästinenser sind dabei ohne Belang. Hinzu kommt der schwindende Einfluss in den Golfstaaten, dem durch die palästinensischen Rohstoffe ein Gegengewicht verliehen werden könnte.

Einer der Hauptkritiker in dem Spiel ist der französische Präsident Macron. Aber auch bei ihm sind humanitäre Gründe vermutlich eher eine Nebensache. Bei einem U-Boot-Deal mit Australien haben die USA Frankreich auf ziemlich hinterlistige Weise ausgebootet, in Zentralafrika haben sie dafür gesorgt, dass Frankreich sich mit dem Putsch abfinden musste, wodurch Frankreich nun ein ernstes Problem mit der Versorgung seiner Kernkraftwerke hat. Auch bei dem Öl- und Gas-Deal, der sich hinter den Kulissen vor Gaza abspielt, ist Frankreich erneut von den USA und den Briten ausgebootet worden. Frankreich kann allenfalls noch Punkten, wenn es den Deal irgendwie hintertreibt.


Nebenbei: der Afghanistan-Krieg hatte den gleichen Hintergrund. Weder war es den USA daran gelegen, sich Bin Laden vom Hals zu schaffen, noch in der Region irgendetwas für die Leute zu tun. Es ging einzig und alleine um die Gas- und Ölvorkommen in den ehemaligen Sowjetrepubliken im Norden. Pläne und Verträge für den Bau von Pipelines zum indischen Ozean waren schon unter Dach und Fach, bevor die US-Invasion begann. Nur wurde leider nichts daraus, da sich die US-Boys gewaltig verschätzt hatten.