Der Mensch im Kochtopf

Von Fröschen heißt es, wenn man sie in einen Topf kalten Wassers setze und dieses dann erwärmen, könne man sie kochen, ohne dass sie einen Fluchtversuch machen. Wirft man sie sofort in heißes Wasser, würden sie natürlich fliehen. Ersteres ist natürlich völliger Blödsinn.

Frösche können zwar ihre Körpertemperatur nicht aktiv regeln, bemerken aber wie jedes andere Lebewesen auch, wenn es zu heiß, zu kalt oder zu trocken wird, und bringen sich dann in Sicherheit. Für den Menschen gilt dies mutmaßlich nicht – d.h. in Bezug auf heißes Wasser usw. natürlich schon, aber ansonsten ist der Mensch mutmaßlich schlechter aufgestellt als ein Frosch.

Nehmen wir das Habecksche Heizungsgesetz, das die Eigentümer verpflichtet, neue Heizungen einzubauen, die zu 65% mit grüner Energie betrieben wird. Womit Öl und Gas wegfallen, obwohl die im Prinzip grün sind, denn die werden von der Erde erzeugt und ständig nachgeliefert. Man kann sich höchsten über die Rate streiten. Also eigentlich fällt dann nur noch Kohle unter das Verdikt, aber die wird ja verstromt, womit das mit den 65% schon mal nicht klappt, wenn die Heizung Strom verbraucht. Neuerdings wird (Braun)kohle in Australien sogar verwasserstofft. Wasserstoff darf man dann natürlich verwenden, obwohl es den hier allgemein nie geben wird und ihn sich allenfalls Bill Gates als Heizenergie leisten könnte. Aber ins Gesetz reinschreiben darf man natürlich alles.

Jetzt wird sich der eine oder andere fragen, wann der Topf ins Spiel kommt. Der ist schon im Spiel. Es geht um NEUE HEIZUNGEN. Alte Heizungen dürfen noch 20 Jahre weiter verwendet werden, wenn sie laufen oder reparabel sind. Und da sind wir beim Topf.

Ca. 90% der vorhandenen Immobilien sind nicht für das Habecksche Wärmepumpenmodell geeignet. Da es keinen Wasserstoff gibt und Fernwärmenetze wohl auch nicht mehr werden (Fernwärme wäre dann ohnehin wieder Kohle oder Gas, aber nicht Wärmepumpe – man ahnt wohl langsam den kompletten Wahnsinn), haben die ein Problem: die bleiben im Sommer warm und im Winter kalt. Es heißt dann, die Eigentümer müssten verkaufen (an wen? Und zu welchem Preis?) und anderswo wohnen (wo denn? Auf dem Friedhof? Vermutlich).

Es gehen allerdings nicht alle Heizungen gleichzeitig kaputt. Da ist er einer im Januar in der „Wir-alle-lieben-Habeck-Straße“, im Februar ein weiterer in „Baerbock-ist-die-schönste-aller-Außenministerinnen-Straße“ und im März dann der dritte in der „Cem-ötzt-sich-mal-wieder-selbst-Straße“. Den dreien geht es dann natürlich dreckig. Da wäre Solidarität angesagt. Wäre! Angesagt ist nämlich Kochtopf. Gekocht wird der Nachbar, da hat man ja nichts mit zu tun. Soll er doch selbst sehen, wie der den Deckel hoch bekommt!

Der Trick besteht also darin, jeden einzelnen zu kochen, bis er gar ist, einen nach dem anderen, bis alle weg sind, weil keiner es mitbekommt, dass er bereits gekocht wird, und wegschaut, statt sich rechtzeitig mit den anderen zusammen zu wehren. Da sind Frösche deutlich besser auf der Leiter der Evolution hochgeklettert.

Der Mensch reicht vermutlich noch nicht mal an den Regenwurm heran. Dessen Intelligenz haben Biologen nämlich auch getestet: in einem Kriechgang konnten sie nach zwei Richtungen abbiegen. In der einen wartete ein Stromschlag auf sie, in der anderen … nun ja, was Regenwürmer halt so mögen. Im Wiederholungstest wurde festgestellt, dass die Würmer sich ca. 20 Minuten lang erinnern können, welche Richtung besser ist, und das falsche Abbiegen vermieden. Und jetzt die Frage: wie lange, glaubt ihr, wird der Mensch sich erinnern können, dass der Nachbar heizungsgeschlachtet wurde und er aufpassen muss? 1 Monat? Oder sogar 2? Oder hat er dann schon alles vergessen und ist erstaunt, wenn man ihn aus seinem Haus wirft? Ich vermute, dass auch in dieser Disziplin der Mensch versagt und der Wurm besser abschneidet.