Meinungsfreiheit

Ein Satz, der Voltaire zugesprochen wird, aber eigentlich von seiner Biografin stammt, lautet:

Ich lehne ab, was Sie sagen, aber ich werde bis auf den Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen.

Er gilt als eines der Grundprinzipien der Demokratie.

Was ist los in einem Land, in dem man genau dafür eintritt, aber feststellen muss, dass man einem Haufen von Leuten den Schädel einschlagen sollte, bevor man das wirklich in Kraft setzt?


Die Sache hat nämlich zwei Voraussetzungen, damit sie funktioniert:

  1. Man muss Fakten zur Kenntnis nehmen.
  2. Jedem steht es frei, seinen eigenen Weg zu gehen.

Fakten zur Kenntnis nehmen? Inzwischen klappt es ja noch nicht einmal mehr, sich unter Physikern auf die Schwerkraft zu einigen. Und wer heutzutage meint, dass rohes Getreide die schmackhafteste Kost ist und er daher nichts anderes mehr isst, fühlt sich gleich berufen, das jedem anderen mit Gewalt aufzwingen zu müssen.

Es sind ja inzwischen nicht nur die Corona-Spinner und die Klima-Wahnsinnigen, mit denen man es zu tun bekommt. Es genügt, 100 Leute um sich auf dem Dorfplatz zu versammeln, an den Stamm zu klopfen und zu sagen „das ist eine Linde“ und schon hat man 5 – 15 Leute am Hals, die einen hasserfüllt anbrüllen, man sei irre, Vertreter irgendeiner Sekte oder gleich ein Nazi. Irgendein Hinweis, dass auf dem Schild vor dem Baum „Dorflinde, gepflanzt 1812“ steht – völlig sinnlos. Und klopft man an was anderes, wiederholt sich das Spielchen mit einer neuen Gruppe der Stärke 5 – 75 völlig faktenresistenter Weltverbesserer, von denen einen mindestens die Hälfte auch gleich einsperren will, wenn man nicht sofort das sagt und tut, was sie verlangen.

Gefühlt 95% der Leute sind inzwischen so aufgestellt, dass man ihnen wesentliche Fakten einfach nicht vermitteln kann und auch nicht zugestanden bekommt, etwas anders machen zu wollen als sie. Sie werden nicht zugeben, dass das vor ihren Füßen ein Hundehaufen ist, selbst wenn man sie mit dem Gesicht reindrückt. Das ist inzwischen oft genauso irreal wie Berlin 45: die Russenpanzer machen 3 Häuserblocks weiter alles platt, die US-Bomber hauen einem weitere 5.000 to Bomben auf den Kopf und noch immer ziehen Trupps durch die Gegend und erschießen jeden, der es wagt, am Endsieg zu zweifeln.


Die Grünen und Roten mit ihren Mietwissenschaftlern haben diesen Lebensstil vorgemacht und inzwischen ist fast jeder davon überzeugt, behaupten zu können, was er wolle, und damit absolut richtig zu liegen. Zurück oder hin zu einer Kultur der demokratischen Meinungsfreiheit? Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass das ohne eine „Nacht der langen Messer“ möglich ist.