Neue Sitten und Gebräuche

Erinnert sich noch jemand daran, dass Maskenbefreiungen von Geschäftsleuten nicht hinterfragt werden durften? Datenschutz und Diskriminierung und so?

Ok, das hat sich geändert. Die Antidiskrimierungsstelle sieht anscheinend in jedem Geschäftsinhaber einen Mediziner mit Approbation:

… vielen Dank für Ihre Eingabe vom 06.05.2021. Die Antidiskriminierungsstelle hat letztes Jahr bereits Kontakt wegen eines ähnlichen Falls mit Schuhcenter Siemes aufgenommen. Uns wurde damals zurückgemeldet, dass ein Zutritt ohne Mund-Nasen-Bedeckung nicht möglich ist. Wir konnten leider durch Sensibilisierung für das Thema Diskriminierung und durch auf Aufmerksam Machen für die Landesverordnung keine Änderung erreichen. Alternativ wurde der Einkauf über den Online-Shop angeboten. Ich weise an dieser Stelle auf die Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu diesem Thema hin:

„Einige Geschäfte bieten ihren Kund*innen inzwischen an, Waren online zu bestellen und sie an der Tür des jeweiligen Geschäfts abzuholen, ohne den Laden betreten zu müssen. Aus Sicht der Antidiskriminierungsstelle können derartige Angebote grundsätzlich eine sinnvolle Lösung sein, um den Anforderungen des Diskriminierungsschutzes auf der einen und denen des Infektionsschutzes auf der anderen Seite gerecht zu werden. Der Diskriminierungsschutz gibt insoweit keinen Anspruch darauf, uneingeschränkt im Geschäft der Wahl einkaufen gehen zu können.“

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ThemenUndForschung/Corona/Mund_Nasenschutz/mund_nasen_schutz_node.html

Inzwischen ist es nicht nur üblich, nach Attesten zu fragen, sondern inzwischen auch nach Impfpässen. Oder nach fehlenden Impfpässen

https://de.rt.com/inland/119103-trachtenladen-sorgt-fuer-wirbel-zutritt-nur-fuer-nicht-geimpfte/

Interessant an der Sache ist, dass anscheinend zwar Aufregung in den Netzwerken herrscht, aber keine offizielle Zurechtweisung des Geschäftsinhabers erfolgt ist (zumindest bislang). Dagegen könnte man derzeit wohl nur wegen Diskriminierung vorgehen. Das ist aber zweischneidig: ist das Impfverbot diskriminierend, ist es das Impfgebot ebenfalls. Solche Aktionen sind daher derzeit durchaus sinnvoll.

Allerdings sollte man die Vorlage von Attesten und Impfpässen verweigern, zumindest so lange der andere seine Sachen nicht offenlegt. In einem Geschäft mit den Worten „Wo ist Ihre Maske?“ angemacht zu werden ist mit „Und wo ist Ihre?“ zu beantworten. Meist lautet dann die Antwort „Ich brauche keine Maske zu tragen.“ was man mit „Und ich soll mich also hier im Geschäft ohne Gegenleistung von Ihnen verseuchen lassen?“ beantworten kann. Gut, danach kann man den Laden wechseln, aber es gibt ja auch genug davon und letztendlich immer noch Amazon.