Der Intellektozid in Zahlen

Wenn man sich ob irgendeinen Blödsinns an den Kopf greift, dürfte das inzwischen für ca. 80% der Bevölkerung zu einem Griff ins Leere führen. Intellektozid ist eine Wortkombination aus Intelligenz und Genozid und Intelligenz ist inzwischen in Deutschland wohl stärker ausgerottet als das in der Vergangenheit diversen bekannten Leuten mit bestimmten Volksgruppen gelungen war.

Anscheinend ist es nur noch äußerst wenigen Menschen – geschätzt etwa das gleiche Verhältnis zu den Dumpfbacken wie das der angeblichen Corona-Toten zur Anzahl der insgesamt Verstorbenen oder noch kleiner – möglich, irgendeinen Beziehung zu Zahlen und Zahlenverhältnissen aufzubauen. Beispiel:

Bundeswirtschaftsminister Altmeier, dem man bei seiner Figur durchaus zutrauen kann, Absatzschwierigkeiten bei Nahrungsmitteln in der Republik im Alleingang beseitigen zu können, hat verkündet, dass die Corona-Beschränkungen erst weiter gelockert werden können, wenn die Zahl der Neuinfektionen unter 100/Tag sinkt. Medial begleitet wird diese Ankündigung von Kommentaren, die das begrüßen und beispielsweise „Maskenverweigerer“ als Asoziale in Grund und Boden verdammen. Es ist zwar kein Problem, solche Kommentare von Bots in großem Maß zu produzieren (siehe meine Bücher „NSA, BND & Co“ und „Die ausgespähte Gesellschaft“), aber ein kurzer Gang über die Straße und ein paar Gesprächsversuche zeigen, dass die meisten Leute wirklich abgrundtief blöd sind.

Schauen wir mal: 100/Tag bedeutet, dass pro 820.000 Einwohner des Landes einer gefunden wird, der positiv getestet wird. Bereits diese Zahl wird nirgendwo portiert und niemand zieht diesen Schluss von alleine. Positiv getestet bedeutet aber nicht, dass derjenige auch krank wird. Von den 100 merken mindesten 80 nichts davon (was keiner beachtet), allenfalls 5 werden schwerer krank und bei der zu unterstellenden Sterberate schläft im Verhältnis davon genau einem das Bein vom falschen Sitzen ein. Alles das wird von niemandem registriert.

Positiv getestet heißt aber noch nicht einmal, dass man das Zeug überhaupt hat. Die False-Positives des Tests liegen bestenfalls bei 1-2% (es sind auch höhrere Zahlen im Handel), d.h. bei 10.000 Tests hat man 100-200 „Neuinfizierte“, die gar nicht mit dem Virus infiziert sind. Die Zahl der Tests wird aber nirgendwo kommuniziert, sonder peinlich verschwiegen, und es fragt auch keiner danach.

10.000 Tests/Tag hört sich viel an. Britische Behörden beziffern die Testkapazitäten der BRD allerdings auf 250.000 – 500.000 /Tag. Ich glaube, mathematisch gilt 10.000 < 250.000, d.h. falls diese Hypothese zutrifft, könnten 2.500 – 5.000 „Neuinfizierte“ pro Tag gefunden werden, die kerngesund sind, falls man genügend Idioten trifft, die sich testen lassen.

Auch wer sich am /Tag stört, könnte mal hochrechnen. Würde man 100/Tag entdecken, die tatsächlich infiziert sind, wären das 36.500/Jahr, von denen aber bestenfalls 1.400 noch Infiziert wären, weil bei den anderen in 14 Tagen das Immunsystem kurzen Prozess mit dem Virus macht. Um sich zu infizieren, müsste man sich statistisch gesehen von 58.600 Leuten anhusten lassen, was aber auch wieder nicht stimmt, weil ja 80% gar nichts bemerken und vermutlich auch nicht sonderlich infektiös sind. Um eine ordentliche Portion Viren mitzubekommen, müsste man sich dann schon von ca. 250.000 Leuten anhusten lassen, wobei immer noch für die meisten eine nur 20%-ige Chance besteht, tatsächlich ernsthaft krank zu werden.

Ist es einzusehen, dass die Chancen, krank zu werden, noch geringer sind, wenn man sich von False-Positives anhusten lässt? Mal nachdenken: die Hand geht nachdenklich zum Kinn – und greift ins Leere.