Kann sich noch jemand an Prof. Harald Lesch erinnern? Den Kumpel von Greta Thunberg, der wie sie den Unterricht geschwänzt hat, um irgendwie gegen den Klimawandel zu demonstrieren? Ok, der Unterricht war der, den er geben sollte und nicht der, den er bekommen sollte, aber sonst sind sich die Fälle recht ähnlich.
Lesch ist Astrophysiker und hat irgendwann die Esotherische Physik erfunden. Ob es nun stimmt, dass er mit homöopathischen Globuli die Gravitationskonstante verändern wollte, halte ich allerdings für ein Gerücht. Nach einer Reihe von eigentlich recht guten Wissenschaftsshows im Fernsehen ist er dann auf das Thema Klima gekommen, wo er Anspruch durch Erfolg ersetzte.
Lesch ist von Hause aus eigentlich so wie ich und eine Reihe anderer Professoren: qua Beruf verfügt man über einen methodischen Horizont, der es einem erlaubt, zu einer ganzen Reihe Themen durchaus qualifiziert Stellung zu beziehen. Im Gegensatz zu mir und einer Reihe anderer Professoren hat sich Lesch allerdings in Sachen Klima eher wie ein Absolvent irgendeines Laberfachs verhalten: er widerlegte Behauptungen, die nie jemand aufgestellt hatte, zu einem wesentlichen Teil sogar auf seinem Fachgebiet der Astrophysik, das er ja wohl eigentlich verstehen sollte, und er hörte bei anderen Sachen grundsätzlich in dem Moment mit dem logischen Denken auf, in dem ich und andere Professoren damit anfangen. Dafür hatte er medialen Erfolg und wurde als Fachmann gefeiert, wobei es aber im Gegensatz zu Greta nicht zu größeren Preisen reichte. Dumm gelaufen. Wahrscheinlich hätte er viel früher die Schule schwänzen müssen, um einen vergleichbaren Erfolg zu haben.
Durch die Corona-Grippe sind beide etwas von der Bildfläche verschwunden. Doch nun gilt: LESCH IS BACK! Neben einem Schocksommer (Lesch kommt aus München, weshalb diese nur im Münchner Merkur ständig gebrauchte Floskel wohl verständlich ist) befürchtet der gute Lesch, dass „eine zweite Welle kommt und wir die Kontrolle über das Virus verlieren“ (https://www.focus.de/kultur/kino_tv/tv-physiker-wird-deutlich-zdf-professor-lesch-ich-habe-angst-dass-wir-kontrolle-ueber-virus-verlieren_id_12173490.html).
Anscheinend hat Drosten abgewirtschaftet, weil seine kruden Thesen sich erkennbar immer weiter von seriöser wissenschaftlicher Arbeit entfernen. Also bekommt er noch mal schnell einen Fernsehpreis für hervorragendes Propagandafernsehen und verschwindet dann etwas im Untergrund, dafür taucht dann Allzweckwaffe Lesch wieder auf, der ähnlich wie weiland Erika Saucke auftritt:
„Grüß Gott, liebes Publikum!“ – „Grüß Gott, Onkel Harald!“ – und dann wird mit kruden Modelle gespielt.
https://www.tvforen.de/read.php?3,1314705,1314790
Nun also (wie) bestellt mit der These, dass „eine zweite Welle kommt und wir die Kontrolle über das Virus verlieren“. Dazu, lieber Harald, mal so von Namensvetter zu Namensvetter, drei Fragen:
- Wo war die erste Welle? Das konnte schon Drosten nicht beantworten, aber vielleicht du.
- Welche Kontrolle und worüber?
- Mit welchem Betrag lässt du dich für so etwas schmieren?