Was tun, wenn „wenn ein Hochwasser die Straßen unpassierbar macht? Lawinen ein Dorf von der Außenwelt abschneiden? Starker Schneefall die Versorgung von Geschäften unmöglich macht? Oder ein Stromausfall die öffentliche Versorgung lahmlegt? „
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe weiß Rat. Wieviel Wasser und welche Nahrungsmittel man vorrätig haben sollte, steht auf dessen Internetseiten.
Gut, es ist deren Aufgabe, sich über so etwas Gedanken zu machen. Allerdings sind die genannten Notsituationen räumlich und zeitlich begrenzt. Hochwasser betrifft Gebiete an Flüssen, Lawinen Orte in den Bergen und das letzte starke Schneechaos war 1978 in Niedersachsen, vom Stromausfall 2005 im Münsterland aufgrund maroder Strommasten einmal abgesehen oder dem Baggertest in Berlin, der 30 Stunden einen Stadtteil ins Dunkle tauchte.
Treten solche Notfälle ein, ist bislang auch kurzfristig genügend Hilfe verfügbar. Sich wirklich auf langfristig anhaltende Katastrophen vorzubereiten ist wohl eher etwas für Pessimisten, zumal das Notfallkit ja nicht gerade klein ausfällt: Konserven (an den Öffner denken!!), Wasser, Spirituskocher, Hilfstoilette, … – da kommt einiges an Platz zusammen, was die Möglichkeiten einer Stadtwohnung leicht überschreiten kann. Beim BBK scheint man den schlimmsten Fall, einen langfristig andauernden Stromausfall (ca. 10 Tage ohne große Hilfsmöglichkeiten) inzwischen Ernst zu nehmen:
Das Werk erscheint redaktionell kurz vor Toresschluss: bevor die letzten Überlebenden des 2. Weltkriegs in die Grube sinken, sollen sie noch schnell Rezepte aus dem Bunker beisteuern. Hat man zwar höflicher ausgedrückt, ist aber so gemeint.
Ob das noch etwas nützt, wenn so ein Stromausfall im Winter bei Temperaturen unter Null erfolgt? Auch bei guter Isolierung kühlen Wände schnell aus und Frost lässt die Heizungsrohre schnell platzen. Passiert das in der Fläche, nützt es auch wenig, wenn der Strom wieder da ist, weil Kapazitäten zur Reparatur voraussichtlich auch nicht existieren.
Mal über den Daumen gepeilt: die Wahrscheinlichkeit, dass nach Abschalten der Großkraftwerke eine genügend lange Dunkelflaute (ca. 5 Tage) in einem Monat eintritt, liegt bei etwa 1/2, Frostwinter, die ebenfalls wieder eintreten, dürften im Schnitt je nach Gegend 1-2 Monate im Jahr mit genügend tiefen Temperaturen liefern. Ob wandernde Blackoutzellen gepaart mit dem richtigen Verhalten der Betroffenen zumindest die Heizungen schützen, darf bezweifelt werden. Die Ansammlung größerer Mengen von Wohneinheiten ohne Beheizungsmöglichkeit könnte damit eine Sache weniger Jahre sein.