Eine Milchschwemme war mit für die Bildung der EU, damals noch EWG, verantwortlich: über Jahrzehnte hinweg wurden Millionen Tonnen Milch, Butter, Obst und andere Nahrungsmittel verschenkt oder schlicht mit Benzin übergossen, um sie vom Markt zu nehmen. Die Zeche zahlte natürlich der Verbraucher mit überhöhten Preisen.
Staatsdirigismus hat noch nie funktioniert, und selbst die EU hat das vor Jahren auf irgendeine Art eingesehen und die Quoten gekippt. Der Markt sollte sich nach marktwirtschaftlichen Gesetzen entwickeln. Hat er: ein paar Jahre lief das Geschäft nicht gerade prickelnd, aber es lief. Allerdings vorhersehbar: die Hochpreisländer können den dirigistischen Wahnsinn im eigenen Bereich nicht wirtschaftlich auffangen, und so exportierte Deutschland – 5.größter Milchproduzent der Welt – die Hälfte, also 50%, ins Ausland, womit natürlich nicht das EU-Ausland gemeint ist, denn die haben das gleiche Problem. Abnehmer: hauptsächlich China und Russland.
Exportierte! Denn dann kam plötzlich die so genannte Ukraine-Krise, ausgelöst durch das vertragswidrige Bemühen vorzugsweise der USA, Nato-Stützpunkte möglichst in Sichtweite der russischen Grenze einzurichten. Jedem dürfte die Kuba-Krise von 1962 ein Begriff sein. Was die kriegslüsternden USA hier produzieren, ist mindestens 2 Größenordnungen heftiger. Und natürlich entschloss sich die USA-hörige deutsche Regierung, verbriefte Menschenrechte wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker im Falle der Krim oder den Freiheits-, Gleichheits- und Friedensgrundsatz im Falle der Ostukraine über Bord zu werfen und lieber gemeinsame Sache mit korrupten Faschisten in Kiew zu machen – natürlich nicht ohne dem Volk das auch noch als „humanistische Maßnahme“ zu verkaufen.
Prompt verhängte die EU, Merkel immmer feste vorneweg, wie das so ihre Art ist, wenn sie erkannt hat, dass sie irgendwo Schaden anrichten kann, Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Natürlich vorsichtig: Öl und Gas waren nicht betroffen, denn dann – das war wohl selbst Merkel klar – läuft hier gar nichts mehr. Aber die Industrie-Exporte wurden stark zurück gefahren. Russland antwortete – wen wundert’s – mit Embargos für Agrarprodukte, also Milch. Kein Tropfen Milch fließt seitdem nach Russland – natürlich weitestgehend verschiegen von Lügenpresse und Regierung.
Das ist der erste Schlag für die Bauern und die Industrie, die sich hinter vorgehaltener Hand ebenfalls über die Geschäftsschädigung aufregt. Aber dort sind, im Gegensatz zur Landwirtschaft, die Gewinnspannen hoch genug, um (noch) unkritisch zu sein. Was passiert, wenn man blind solchen Unfug anrichtet? Genau! Andere springen in die Bresche.
Als Folge der gegenseitigen Embargos fährt Russland die eigene Produktion hoch. Wenn man den russischen Nachrichten glauben darf, mit ganz gutem Erfolg. Auch andere Länder ziehen natürlich ihre Produktion an, wenn ein Konkurrent ausfällt. Die Folge: es gibt inzwischen viel zu viel Milch. Für die Menge, die in Deutschland produziert wird – immerhin der 5.größte Produzent, wie schon erwähnt – gibt es inzwischen keine Abnehmer mehr auf der Welt. Oder anders ausgedrückt: der merkelsche Schwachsinn hat es geschafft, die deutsche Milchproduktion komplett aus dem Rennen zu nehmen. Niemand braucht deutsche Milch, und die Lösung, die Gehirnakrobaten der Lügenpresse und der Politik präsentieren – der Verbraucher soll höhere Preise zahlen – würde unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten darauf hinaus laufen, in Deutschland gar keine Milch mehr zu produzieren.
Na gut, jetzt kennen wir die Ursache. Merkelsche Politik, wie fast bei allen Sachen, die nicht funktionieren. Können wir das nicht abstellen? Leider nein, der Zug ist abgefahren. Durch die gesteigerte Produktion in anderen Ländern zieht sich der zweitgrößte Kunde China inzwischen auch zurück und nimmt zunehmend weniger Produkte aus Deutschland, trotz einer Produktion unter Gestehungskosten, weil die woanders günstiger zu bekommen sind. Mit anderen Worten, das Problem wird größer und die Hälfte der in Deutschland produzierten Milch findet auf Dauer wohl keine Abnehmer mehr. Auch eine Rücknahme der Embargos nützt nichts: man hat inzwischen neue Lieferanten, die ebenfalls zufriedenstellend produzieren, also warum zurück zu einem, der schon mal Ärger gemacht hat?
Fazit: Merkel hat durch ihre Politik die Sache ausgelöst, und an der Abschaffung der meisten Milchkühe führt wohl kein Weg mehr vorbei, es sei denn, der Verbraucher wird wieder mit Milliarden für einen Wirtschaftsprotektorismus zur Kasse gebeten. Trotzdem sollte das Embargo schnellstmöglichst verschwinden, um die Schäden in Grenzen zu halten: was für die Landwirtschaft gilt, gilt natürlich auch für die Industrie, wenn auch deutlich langsamer. Aber auch die hat bereits jetzt Kunden unwiderruflich verloren, wenn inzwischen andere liefern. Merkel muss weg!!
Kleine Frage zum Abschluss: was ist Heumilch? Wird ja auch von der Lügenpresse, die wie immer anscheinend keinen Druchblick hat, als ökologische Milch bezeichnet?
Milchproduktion ist mühsam: man treibt die Kühe morgens auf die Weide und holt sie abends zum Melken in dern Stall zurück. Nebenbei muss noch Heu für den Winter gemacht werden. Das geht auch einfacher: man lässt die Kühe im Stall, mehr oder weniger automatisch mit der Melkmaschine und der Futterzuteilung verkabelt. Auf- und Abtrieb fällt weg. Dafür fährt man mit zunehmend riesigeren Erntemaschinen über die Wiesen und mäht nur noch ab. Ist ebenfalls wesentlich wirtschaftlicher. Fertig ist die Heumilch. Heumilch kommt von Kühen, die nie eine Wiese betreten haben.