Woher kommt die Lust zu sterben?

In meinen Büchern zum Thema „Mathematik der Meinungen“ habe ich aufgezeigt, dass selbst positive Anfänge in völliger Dekadenz enden (müssen), falls nicht ein vorzeitiges Aus dazwischen kommt. Am schärfsten ausgeprägt im Bereich der Politik, die aus verschiedenen Gründen zu einem Sammelbecken der ideologisch intellektuell eingeschränkten Minderleister verkommen muss.

Fatal ist, wie ja auch heute live beobachtet werden kann, die vollständige Abkopplung von der Realität: die Führungsgestalten besitzen nicht nur den ideologisch eingeschränkten Faktenhorizont, sie sind zudem von einem dichten Kordon von Jüngern umgeben, der schon mit sexuell-inbrünstiger Begierde die Absonderungen der Führer aufsaugt (auch dazu habe ich die Hintergründe aufgezeigt) und nichts an sie heran kommen lässt, d.h. sie auch vor den Versuchen rationaler Argumentation wirksam abschottet, was natürlich noch verstärkend auf die Ideologisierung wirkt.

Andererseits ist das Gehirn an eine Anforderungs-Belohnungs-Schleife gebunden: der Mensch stellt sich Herausforderungen, die hormonell ein Glückgefühl bewirken, wenn sie gemeistert werden (Genauers wieder in „Mathematik der Meinungen“). Das Ausbleiben der Glückshormone wiederum bewirkt, dass man sich neue Herausforderungen sucht. Ein Problem tritt auf, wenn im Prinzip keine Herausforderungen mehr vorhanden sind, weil jegliche Handlung konsequenzenlos wird.

Auch das an der heutigen Politik live erläutert: normalerweise sollte sich der Politiker für eine Handlung verantworten müssen, auch wenn die Verantwortung nur darin besteht, sich zu fragen „Werde ich abgewählt und kann nicht mehr so handeln?“. Heute ist das politische System an einem Punkt angekommen, an dem das nicht mehr gilt. Sämtliche Politiker, angefangen beim letzten Hinterbänkler eines Parlaments, können tun und lassen, was sie wollen, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hat. Ein Gesundheitsminister kann Gesetze bis hin zur Verfassung brechen, sich als korrupt erweisen, hunderttausende von Bürgern in Krankheit und Tod schicken und abschließend erklären, dass das alles gar nicht notwendig war – und bleibt weiter im Amt und kann völlig willkürlich weitermachen. Keine Handlung hat mehr irgendwelche Konsequenzen, vielleich abgesehen vom letzten Hinterbänkler, der in der nächsten Wahlrunde ausscheidet.

Natürlich gilt das nicht nur für die Politik. Auch die Leute dahinter, die noch mit irgendeiner Intelligenz ausgestattet sind, die Oligarchen oder Multimilliardäre, die ihre Spielchen zumindest teilweise hinter dem Vorhand treiben, sind betroffen. Für eine Bill Gates hat auch keine Handlung mehr irgendeine Konsequenz und die Belohung durch Glückshormone bleibt aus.

Letztlich führt dies zu einer Übersprungshandlung nach dem Motto „des einen Freud, des anderen Leid“. Was an positiven eigenen Erfahrungen nicht mehr erreicht werden kann, kann durch negative Erfahrungen anderer, für die man letztlich verantwortlich ist, erreicht werden. Der Reiz der Sache liegt somit darin, dass man selbst keine Konsquenzen spüren muss, aber dafür andere (auch das wieder in den Büchern genauer erläutert). Das fängt bei der Anzeigeritis von Kritikern an (auch die Mitläufer in der Justiz unterliegen solchen Mechanismen, da auch sie keinerlei Konsequenzen mehr befürchten müssen, wenn sie auf die Gesetze pfeifen) und setzt sich bis zu den Impfzwängen fort. Ich halte es durchaus für möglich, dass bei dem einen oder anderen Politiker eine Art innerer Belohnungsorgasmus bei seinem kompromisslosen Einsatz für eine Impfpflicht gegen die Ängst der Betroffenen abgelaufen ist.

Wo endet das? Wilde Verschwörungstheorien berichten von grausamen Ritualen der Reichen und Mächtigen, in denen Frauen oder – als Krönung – Kinder geopfert werden. Nun, wenn man die beschrieben Entwicklung zu Ende denkt, sind das keine Verschwörungstheorien, sondern für so manche der Betroffenen dürfte das durchaus dort enden. Der ultimative Kick durch Ermordung eines anderen, weil etwas anderes keinen Kick mehr verursacht.

Ist das auch der Hintergrund für die aktuelle Kriegssehnsucht, die allenthalben herrscht? In der Ukraine dürften die Machenschaften dieser Herrschaften, die täglich predigen, man müsse weitere und stärkere Waffen dorthin senden, vermutlich bereits 1 Mio Menschenleben gekostet haben und eine weitere Million könnte durchaus bereit auch durch das zusammen kommen, was die israelische Regierung veranstaltet, ebenfalls mit Hilfe der hiesigen Falken. Und diese Sachen sind noch nicht einmal weit weg: in sozialen und anderen Netzwerken kann man sich jederzeit Videos anschauen, wie dort gestorben wird. Liefert das den Kick? Oder sind alle schon von der virtuellen Realität der Medienbranche übersättigt, die herumspritzendes Blut und haushängende Gedärme viel farbenprächtiger mit Hilfe von KI ins Bild setzen kann? Besteht tatsächlich der Wunsch, das live zu erleben? Oder ist noch so viel Restrealität da, dass man das lieber nicht selbst erleben möchte, aber zumindest jemanden, den man persönlich kennt, verrecken sieht?

Es spricht einiges dafür, dass sich die ideologische Sicht immer mehr verengt. Anscheinend führt die Unangreifbarkeit der Kriegshetzer dazu, die Unangreifbarkeit selbst zu einem Axiom ihres Denkens zu machen in dem Sinn, dass ein Krieg zwar alles um sie herum vernichten kann, aber nicht sie selbst und ihre Lebensweise. Sie glauben anscheinend, dass sie weiterhin in einer Luxusvilla mit Bediensteten, die ihnen alles bringen, was sie verlangen, leben werden, wenn es rund um sie herum aussieht wie in einem Mad Max-Film. Und leider scheint dieser Virus auch die zu befallen, die nur die Masse der Claqueure stellen.

Die Realität: in den EU-Ländern besitzt niemand genügend Waffen, einen Krieg auch nur länger als einige Tage zu führen. Niemand besitzt eine Kriegsindustrie, die Ersatz liefern könnte. Die Bevölkerung ist alles andere als kampfbereit oder kampfwillig, sie ist inzwischen noch nicht einmal mehr arbeitswillig. Man mag den Ersatz eines Gefreiten früherer Zeiten als Kriegsherr durch einen Obergefreiten als Fortschritt erachten, aber das ist er sicher nicht. Die Kriegshetzerei entbehrt jeglicher realer Grundlage, wird aber trotzdem laufend verschärft. Selbst wenn es nicht zum Krieg kommt, so führt das trotzdem in Not und Elend. Und obwohl das nicht zu übersehen ist, findet sich immer noch eine Mehrheit im Volk, die weiterhin begeistert mitmacht.

Als Konsequenz aus den derzeitigen Erfahrungen muss man eine Ansicht korrigieren: bislang gehen soziologisch-psychologische Modelle davon aus, dass ein Anteil von 25% – 33% an Realisten genügt, um die Ideologie zu kippen. Die derzeitigen Entwicklungen zeigen allerdings, dass für ein Kippen tatsächlich eine absolute Mehrheit, also >50% notwendig sind. Ob das noch vor dem angestrebten Atomkrieg möglich ist? Ich glaube nicht.