Reichskristallnacht – ick hör dir trapsen

Nachdem 1938 in Paris der berühmte erste Einmann einen deutschen Legationsrat über den Haufen geschossen hatte, wiegelte im 3. Reich der allseits bekannte Hinkefuß und Frauenkonsument (er soll sogar locker Weinstein auf die Plätze verwiesen haben) J.G. die SA gegen die Juden im Reich und speziell gegen jüdische Geschäftsleute auf.

Sehr zu seinem Leidwesen entglitt ihm die Aktion ziemlich schnell. Wenn man einem Stier ein rotes Tuch vorhält und ihm einen Stachel in den Hinter jagt, hält der nicht brav vor dem Zaun an, sondern rennt durch. Versuche, das Geschehen noch über die SA-Generäle abzufangen, misslangen und der Mob langte in einer Weise zu, die als Reichskristallnacht in die Geschichte einging.

Josephs Chef und sein Adlatus, Adolf und Hermann, „were absolutely not amused“. Wie besonders der gute Herrman ziemlich schnell herausfand, war die Goebbels-Aktion so ähnlich gelagert wie die aktuellen Sanktionen gegen Russland: man schädigt sich hauptsächlich selbst, während das Opfer allenfalls ein paar blaue Flecken bekommen hat, die schnell wieder weg gehen.

Das Problem bei der Sache war nämlich, dass (1) die guten Juden alle versichert waren, und zwar bei reichsdeutschen Versicherern, und die mussten nun gemäß den Versicherungsbedingungen für den Schaden aufkommen. Und wie heute bei allem Möglichen, was mit Energie zu tun hat, musste man damals beispielsweise Glas aus dem Ausland zukaufen, weil hier niemand mit Schäden in dem Umfang gerechnet hatte. Üble Sache für die Versicherungen und die Devisenkassen.

Das war aber noch nicht alles: (2) wurden in den Geschäften Waren zerstört, die den jüdische Ladeninhabern gar nicht gehörten, sondern Kommissionsware deutscher Händler und Produzenten waren. Wieder wurden zu einem sehr wesentlichen Teil deutsche Unternehmen geschädigt und nicht jüdische.

Was hat dieser lange Prolog mit der heutigen Politik zu tun? Nun, das hier:

https://rtde.site/international/153009-versicherungsfall-nord-stream-ag-schickt/

Die Wahrscheinlichkeiten neigen sich immer mehr in die Richtung, dass britische Spezialeinheiten im Verbund mit den US-Amerikanern (ohne die läuft gar nichts) die Pipelines sabotiert haben. Dann müssten die Versicherungen zahlen, und zwar nicht knapp. Den Russen die Sache ans Bein zu hängen dürfte ziemlich schwer werden, dann dazu müsste man erst mal nachweisen, dass die überhaupt in der Nähe waren (theoretisch wäre es von Kaliningrad nicht allzu weit gewesen). Die anderen waren definitiv in der Nähe.

Nebenfrage: Musste Truss deshalb so schnell wieder gehen? Brauchte man ein Baueropfer, weil man erst im Nachhinein anfing, nachzudenken? Was bei den intellektuell völlig barrierefreien Regierungen ohnehin auch im Nachhinein nicht gelingt?

Zurück zu 1938: damals kam die Reichsregierung (ohne den Hinkefuß) auf den Einfall, den Juden eine „Sondersteuer“ in Höhe von 1 Mrd. RM aufzuerlegen, um die deutschen Verluste abzufedern (was sich die Juden übrigens halbwegs problemlos leisten konnten, denn die Vermögen waren deutlich höher). Russland eine „Sondersteuer“ aufzuerlegen wäre aber nicht ganz so einfach. Flinten-Uschi hat deshalb die nächste Idee, die nach hinten losgeht: die Enteignung russischen Vermögens. Bislang sind ca. 300 Mrd. US-$ „eingefroren“, d.h. die Russen können darüber nicht verfügen, aber noch wie vor gehört das Geld ihnen und wenn sich der Rauch einmal legen wird …

Bereits „einfrieren“ dürfte eine Maßnahme sein, die viele abhält, hier zu investieren. Enteignen dürfte das Fass zum Überlaufen bringen und alle, die hier noch Gelder investiert haben, dazu bringen, diese möglichst schnell auf irgendeine Art abzuziehen. Denn wer garantiert ihnen, dass sie nicht der nächste Russe sind, dem alles gestohlen wird? Erste Anzeichen gibt es bereits: die OPEC+ verringert die Fördermenge, statt sie wie gewünscht zu erhöhen, die Lust, mit einem Habeck Geschäfte zu machen, hält sich trotz Unterwürfigkeitsgesten in deutlichen Grenzen und die Saudi drohen den USA, keine Anleihen mehr zu zeichnen und statt dessen zu verkaufen.

Wie sagte letzte Woche der Meister auf meiner Baustelle, als er Abends sah, was seine Gesellen tagsüber angerichtet hatten? „Hier gibts nur noch Bekloppte und Idioten!“ Dem ist wohl nichts hinzu zu fügen.