Aufregen oder genießen?

Angesichts der zunehmenden Dysfunktionalität des Landes frage ich mich, ob ich mich nicht besser zurücklegen und das Schauspiel genießen sollte, anstatt mich aufzuregen. Als Pensionär in ländlicher Umgebung kann man das durchaus eine Weile machen.

Wenn man nach Berlin schaut, wo derzeit eine Horde Terroristen als Angestellte einer ausländischen NGO den Verkehr und das Wirtschaftsleben unter Beifall der Politik, der Journaille und der EKD lahmlegt, fragt man sich, wieso Autofahrer eigentlich belangt werden, wenn sie keine Rettungsgasse freihalten. Die Klimaterroristen blockieren Rettungswagen gleich im Dutzendmaßstab, ohne dass das – außer vielleicht hier und dort einzelnen Toten, die nicht mehr rechtzeitig auf den OP-Tisch kamen und vorübergehend aufhören zu leben – irgendeinen Anstoß erregt. Einzige Konstante bei solchen Sachen ist die Polizei, die wie in den vergangenen Jahren, als sie auf Rentner einprügelte, die nur ihre Rechte wahrnahmen, nun beim geringsten Anzeichen auf genervte Autofahrer einprügeln würde, die sich anschicken, die Terroristen aus dem Straßenbild zu entfernen.

Ob es tatsächlich viele stört, ist ohnehin die Frage. Seit die Parole ausgegeben wurde, ab dem nächsten Jahr nur noch Wärmepumpen als Heizung einbauen zu dürfen, rennen ganze Horden nachdenklicher Bürger nur noch unter dem Gemurmel „wärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpewärmepumpe…“ durch die Gegend, vielleicht ab und zu abgelöst durch das Gemurmel „russenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassenrussenhassen…“ abgelöst, seit die Evangelische Kirche Deutschlands in Gestalt einer führenden Bischöfin die christliche Botschaft „Nächstenliebe besteht auch in der Lieferung von Waffen und Munition an die Ukraine“ ausgegeben hat.

Wessen Ausweis oder sonstige Papiere in Berlin im Jahr 2026 auslaufen, der sollte bereits jetzt einen Termin beim Amt beantragen. Oder besser zwei oder drei. Sonst wird das nichts. Wer allerdings meint, das sei auf Berlin beschränkt: selbst auf dem niedersächsischen platten Land, wo man mehr Kühe als Menschen trifft, wartet ein Fahrschüler inzwischen mehr als drei Monate darauf, dass das zuständige Straßenverkehrsamt ihn zur theoretischen Prüfung zulässt. Eigentlich nur ein Stempel auf einem Blatt Papier – aber auf dem Amt ist man ja soooooooo überlastet.

An so mancher Hochschule ist in den technischen Fachbereichen auch vieles im Argen. Die IT-Infrastruktur ist aus Geldmangel teilweise hoffnungslos veraltet, auslaufende Professuren können mangels Bewerbern kaum wiederbesetzt werden und überhaupt scheinen die Arbeitsbedingungen sich seit meiner Pensionierung so weit verändert zu haben, dass der eine oder andere Prof laut darüber nachdenkt, den Job an den Nagel zu hängen und sich woanders zu bewerben. Nun, reich kann man da ohnehin nicht werden, aber zumindest zu meiner Zeit hatte man seine Freiheiten, die man sich damit einkaufte. Scheint inzwischen auch anders geworden zu sein. Aber wieso auch nicht? Da ohnehin der Zug in Richtung 16. Jahrhundert fährt, warum sollten dann nicht auch Chemiker unter den damaligen Laborbedingungen arbeiten?

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Manchmal wird aber doch etwas dagegen getan, in dem man weitere Wichtigtuerposten an den Hochschulen einrichtet wie „Vizepräsidentin für Digitalisierung“. Wobei deren Aufgabe mutmaßlich darin besteht, den Bausteine der Textverarbeitungsprogrammen das richtige Gendern beizubringen, so dass man nur froh darüber sein kann, dass der Titel nicht „Vizepräsidentin für gendergerechte Queer-Digitalisierung“ lautet. Man hat dann zwar immer noch kein Geld, um die notwendige Technik zu kaufen, aber dafür jemand, der das professionell und hochdotiert ignorieren kann.

Zurück zu Berlin, wo die neu gewählte CDU-SPD-Regierung sich auf den Koalitionskompromiss geeinigt hat, das Wahlprogramm der Grünen abzuarbeiten – falls nach der Verteilung der Posten an Verwandte und Vettern noch für etwas anderes Zeit bleibt. Harte und mutige Kritiker werfen den Politdarstellen Dilettantismus vor. Nun setzt Dilettantismus allerdings voraus, dass der Dilettant bemüht ist, eine Sache richtig zu machen, aber eben nicht die notwendigen Fertigkeiten dazu mitbringt und das eine oder andere in die Hose geht. Bei dem heutigen politischen Personal braucht man das aber gar nicht erst zu unterstellen: ihnen ist die Sache scheißegal, was die Frage nach irgendwelchen Fähigkeiten erübrigt. Sie möchten gar nicht erst eine Sache anfassen oder erledigen. Das hat mit Dilettantismus nichts zu tun, sondern ist nur noch als Geisteskrankheit zu betrachten.

Was zu der Frage zurückführt: soll man sich über Geisteskranke überhaupt noch aufregen? Oder sollte man sich besser zurücklegen und sich über das bunte Treiben amüsieren?