Wir essen Insekten

Die Anmutung, Insekten als Nahrungsmittel zu verwenden, kommt nicht von ungefähr, sondern von Leuten, die schon seit Jahrzehnten in Sekten leben. Aber ist das wirklich zu eine Zumutung?

Zunächst einmal gibt es schon einen Markt für Insekten als Nahrung gäbe. Aber eben nicht hier.

In Malaysia ist Insekten-Farming ein Geschäftsmodell für Bauern:

zur Not den Artikel von Google übersetzen lassen

Vom Ernährungsstandpunkt aus gesehen ist es unbedenklich, Insekten als Nahrungsmittel zu verwenden oder sie beizumischen. So lange man giftige Arten auslässt, bekommt man eine ordentliche Ladung Proteine und Ballaststoffe in Form der Chitin-Panzerung, die den Darmtrakt unverdaut passieren. Natürlich könnten – Betonung auf könnten – Menschen allergisch gegen bestimmte Arten sein, aber das lässt sich durch Tests beim Arzt feststellen. Diese müssten dann auf entsprechend gekennzeichnete Nahrungsmittel verzichten – wie bislang auch auf viele andere.

Sind die Krabbeltiere in Ostasien bereits Standardbestandteil der Speisekarte, stellt sich die Frage, wo man die Tierchen für den hiesigen Bedarf überhaupt im entsprechenden Maßstab herbekommen will. Für Heuschrecken, die medial besonders hoch gehandelt werden, findet man nach anstrengender Suche im Internet:

Das israelische Heuschreckenzuchtunternehmen Hargol Foodtech hat 600.000 US-Dollar an Seed-Finanzierung von Sirius Venture Capital in Singapur und SLJ Investment Partners in den Niederlanden erhalten.

Laut Gründer Dror Tamir ist sein Unternehmen die einzige aktive Heuschreckenfarm im kommerziellen Maßstab auf der Welt, und Kunden von Verbraucherprodukten verlangen lautstark nach dieser traditionellen Proteinquelle. Der bestehende Heuschreckenanbau erfolgt in Mexiko , wo einige Landwirte Pflanzen anbauen, um sie anzulocken. Es gibt auch eine undurchsichtige und manchmal zerstörerische Praxis, sich auf Farmen zu schleichen, um Heuschrecken zu sammeln, die die Ernte schädigen können

https://agfundernews.com/grasshopper-farmer-hargol-foodtech-raises-600k-seed-round

Wie das praktisch aussieht, kann man sich hier in einem Video auf der Webseite des Produzenten anschauen:

In der Hauptsache sind die Produzenten also bisher eher Kleinbetriebe in Ostasien. Aber das kann sich natürlich ändern. Die Zucht ist aber nicht ganz einfach: jede Art hat so ihre bevorzugte Art, die Eier abzulegen, die man im Betrieb erst einmal bereit stellen muss. Die Larven besitzen meist Wurmgestalt und fressen sich eine Zeit lang groß, bis sie sich verpuppen und nach einiger Zeit das Vollinsekt entlassen. Das muss dann dazu gebracht werden, sich zu paaren und erneut Eier abzulegen. Irgendwo auf dem Lebensweg kann man dann die Larven oder Vollinsekten als Nahrungsmittel abzweigen. Ausnahme: bei Heuschrecken sieht die Larve aus wie das Vollinsekt und eine Verpuppung entfällt, was die Sache etwas einfacher macht.

Für die Entwicklung benötigen die Insekten bestimmte Futtermittel. Lediglich Heuschrecken sind weniger wählerisch, aber ob man sie mit gemähtem Gras oder Heu füttern kann, kann ich nicht sagen. Bestimmte hohe Temperaturen und hohe Feuchtigkeit sind ebenfalls notwendig. Ob man hier in Mitteleuropa überhaupt die Bedingungen für eine erfolgreiche Zucht schaffen kann (vielleicht mit Mega-Gewächshäusern mit entsprechendem Energiebedarf), entzieht sich meiner Kenntnis, aber die Weichen stehen wohl eher in der Richtung, dass das Zeug aus dem Ausland kommt und man sich (wieder einmal) von anderen abhängig macht.

Nicht wenige der Insektenarten sind ihrerseits auch als Schädlinge gefürchtet. Wenn hier Insektenfarmen entstehen, kann dann garantiert werden, dass nicht genügend der Krabbeltiere entkommen, um nebenan mehr zu vernichten, als man in der Farm erntet? Oder noch schlimmer: setzt man hier Arten frei, die keine Feinde haben und sich ungehindert vermehren? Verschiedene Tierarten, die früher für die Pelzindustrie gezüchtet wurden, haben sich auf diese Art hier breit gemacht, wobei im Falle der Waschbären ein ausgebüchstes Päärchen genügt hat, wenn man den Berichten glauben darf. Und Säugetiere kann man sicher leichter unter Kontrolle halten als Krabbeltiere.

Substituiert werden soll ein Großteil der Viehzucht hierzulande. Welche, sei einmal dahin gestellt. Geflügel? Rinder? Schweine? Bei allem ist zu sagen, dass die Viehzucht in die Landwirtschaft eingepreist ist: von den Feldfrüchten sind oft nur 10% für die menschliche Ernährung brauchbar. Vieles was wir nicht essen (können) geht dann in die Viehzucht. Schlimmstenfalls würde durch die Insekten die Nutzung des Agrarlandes eingeschränkt. Und das ist noch nicht alles: das Pflanzenwachstum ist von Düngung abhängig, und Dung wird zu einem wesentlichen Teil aus der Viehzucht abgezweigt. Das ist den grünen Ideotologen schon länger ein Dorn im Auge, genau wie der Einsatz von Kunstdünger.

Muss man hier den Hintergrund für den Insektenquatsch suchen? Möglicherweise. Durch unsinnige Gülle- und Düngeverordnungen liefern die Hochleistungsgetreidesorten zwar noch genügend Masse, aber nicht mehr mit dem notwendigen Proteingehalt. Der muss nämlich einen bestimmten Wert erreichen, damit das Brot beim Backen nicht auseinander fällt. Ein Teil der Ernte ist bereits heute zum Backen nicht mehr geeignet, außer für Fladenbrote (gefüllt: Döner). Mit anderen Worten: die grüne Idiotologie à la Schäm Ötztsichselbst führt zu zwei Optionen:

  1. Es gibt demnächst nur noch Fladenbrot und überzuckertes orientalisches Naschwerk oder
  2. dem Mehl wird Insektenmehl als Proteinträger beigemischt, im weiterhin Brot und Kuchen backen zu können.

Fazit: als Nahrung stellen Insekten an sich kein Problem dar. In Ländern mit entsprechenden klimatischen Bedingungen mag sich das durchaus lohnen. Hier geht der Schuss allerdings wie bei allen grünen Wahnsinnsvorstellungen nach hinten los: Insekten sind nicht notwendig, da die Landwirtschaft genügend Nahrungsmittel produzieren kann. Die Substitution von Viehzucht durch Insekten vernichtet allerdings in einer Abwärtsspirale die hiesige Landwirtschaft. Hier produzierte Nahrungsmittel werden letztlich weniger und schlechter werden.