Ein paar Gedanken zur Ukraine

Angeblich wird ja in der Ukraine unsere Freiheit verteidigt. Da könnte was dran sein, denn die wurde ja auch schon in Afghanistan verteidigt und eine Google-Anfrage zeigt, dass Kiew mit 1.876 km deutlich näher an uns dran ist als Kabul mit 7.120 km.

Zudem fangen beide Hauptstädte mit einen „K“ an, also noch mehr Gemeinsamkeiten.

Unsere Freiheit muss vor den Russen bewahrt werden. Allerdings sind die inzwischen weiter weg als früher. Früher, als sie noch Sowjets hießen, waren das nur 600 km (von meinem Standort aus),

heute muss man schon weiter als bis nach Kiew fahren, um nach Russland zu gelangen, falls man mal von Kaliningrad absieht, das nur 1.300 km weit weg ist, aber sich irgendwie nicht als Basis für einen Eroberung Westeuropas eignet.

Also entfernungstechnisch sehe ich nicht so richtig, weshalb Russland auf einmal so gefährlich sein sollte, dass wir uns vor einer Invasion in Acht nehmen müssen. Und auch nicht so richtig, weshalb die die Ukraine imperial wiedererobern sollten.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d0/USSR_Republics_Numbered_Alphabetically.png/1024px-USSR_Republics_Numbered_Alphabetically.png

Da gibt es eine ganze Menge anderer jetzt unabhängiger Staaten, die hinsichtlich der Rohstoffe usw. interessanter und auch leichter zu erobern sein dürften. Eigentlich unlogisch, dass die Russen bei einer Wiedereroberung ausgerechnet bei der Ukraine anfangen sollten, der am schwierigsten zu knackenden Nuss.

Liegt es daran, dass die Ukraine ein volldemokratischer Staat ist, der unsere Werte vertritt? Muss deshalb der letzte Besteckkasten aufgefahren werden, um Russen zu schlachten? Oder hat das einen anderen Grund?

Eher „oder“, wenn man genau hinschaut. Die hier als Lüge deklarierte Unterdrückung der Russen in der Ukraine, der von Russland vorgeschobene Kriegsgrund, hat nämlich eine Fortsetzung:

https://www.anti-spiegel.ru/2023/ungarn-kiew-muss-die-graeueltaten-gegen-die-ungarn-sofort-zu-beenden/

Also ausgerechnet Ungarn, Rumänien und sogar Polen protestieren gegen ethnischen Rassismus in der Ukraine. Genau wie die Russen. Nur dass das bitte in Bezug auf die Russen nicht gilt. Die darf man anscheinend diskriminieren im Gegensatz zu Ungarn, Polen und Rumänen. Ich hoffe, ich habe das jetzt in dieser Form richtig verstanden.

Und das sind „unsere Werte“, die da von „uns“ und von der Ukraine verteidigt werden? Dann, bitte schön, möchte ich an diesen Werten nicht mehr teilhaben. Ganz offiziell: ich fühle mich bei „uns“ nicht mehr gemeint.

Aber vielleicht sehe ich das ja falsch. Vielleicht stimmt das ja gar nicht. Vieles ist ja angeblich gar nicht passiert, wenn man in die Medien schaut. Und von denen werden wir ja immerhin immer ordentlich informiert. Beispielsweise über die Vorgänge 2014 in Odessa:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_in_Odessa_am_2._Mai_2014

Wobei allerdings ein Blick auf eine andere Info-Seite schon etwas nachdenklich macht:

https://en.wikipedia.org/wiki/2014_Odesa_clashes

Schon seltsam, dass die Deutsche Version der Ereignissschilderung gerade mal 2 Druckseiten hat, während die Englische auf 15 Seiten kommt. Übertragen würde das ja bedeuten, dass unsere Medien gerade mal 1/7 dessen berichten, was wirklich relevant ist.

Also irgendwie fände ich es sinnvoller, wenn wir uns hier um unsere Freiheit kümmern würden und die Ukraine dort um ihre. Sie kann unsere Nazis gerne bekommen, wenn das hilfreich ist. Wer das ist, lässt sich an den Handlungen der Betreffenden leicht ablesen. Allerdings bräuchten wir dann neue Parlamente und Regierungen …