Der Ölpreis-Boomerang

Deutschland war einmal ein Land mit zuverlässiger Energieversorgung. Dann kam der Klimawahn und der Weg in den Abgrund begann. Holen wir etwas weiter aus, ehe wir zum Öl kommen.

Vorgeschichte

Deutschland war einmal führend in der Reaktorsicherheit und in der Kohleförderungstechnologie. Den Strom lieferten zuverlässig Kohlekraftwerke und AKW. Doch plötzlich war das böse CO2 zu bekämpfen. Überall bis zum heutigen Tag schießen Windmühlen aus dem Boden, bei denen vom ersten Tag klar war, dass sie den Bedarf nicht wuppen können. Während Unternehmen und Staat Werbung damit machen, zum Klimaschutz Millionen von Bäumen zu pflanzen, werden statt dessen seit Jahren Millionen von Bäumen in alten Wäldern in D abgeholzt, um eine ungeeignete, aber schweineteure Technologie zu fördern.

Während in der ganzen Welt neue AKW gebaut werden, inzwischen auch die ersten mit einer Technik, die mit unbegrenzt verfügbaren Rohstoffen fast ohne Rückstände arbeiten, wurden in D AKW aus Ideologiegründen abgeschaltet. Das gleiche trifft für Kohlekraftwerke zu. Die Rollen von beiden Kraftwerken sollten aus „Klimaschutzgründen“ nun Gaskraftwerke übernehmen. Die haben zugegeben einen geringeren CO2-Ausstoß, aber in Summe eben nicht, da auch AKW wegfielen. Es wurde mehr Gas benötigt, weshalb Northstream II gebaut wurde. Trotzdem wurde alles nur teurer bei steigendem CO2-Ausstoß.

Dann kam der Krieg in der Ukraine und man schaltete die Gaspipelines ab, zerstörte sie schließlich. Am Gas kommt man aber derzeit nicht vorbei, weshalb nun flüssiges Gas importiert wird. Übrigens auch aus Russland, das Flüssiggas auch an westeuropäische Staaten liefert. Fazit: bei gleichem Verbrauch steigt der viel beschworene CO2-Ausstoß alleine durch die LNG-Technik stark an und die Preise werden zwangsweise um ein Vielfaches höher.

Genügend Energie, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu versorgen, ist inzwischen nicht mehr da und eine ausreichende Versorgung ist auch in den nächsten 2-3 Jahren nicht abzusehen. Statt dessen wird alles noch teurer.

Geschadet werden sollte den Russen, die nicht mehr so viel Gas exportieren können. Zumindest vorübergehend stimmt das, aber die exportieren nun mehr Flüssiggas und bauen neue Gaspipelines, aber in andere Richtungen. Durch den Sanktionsunfug sind die Preise so gestiegen, dass die Russen trotz sinkendem Exports mehr Einnahmen haben.

Nun zum Öl

Einen Teil des Öls aus Russland kam über eine Pipeline. Die wird nun abgeschaltet. Das Öl fällt aus. Die Raffinieren können auf anderem Weg bislang nicht mit Rohöl versorgt werden. Öl kommt nun ausschließlich auf dem Seeweg, was wie beim Gas CO2- und preismäßig ohnehin ungünstiger ist.

Öl aus Russland kommt nun eben per Tanker. Zum Weltmarktpreis, den man auch bei den Arabern und sonstigen Förderländern bezahlen muss. Der Ölpreis wird nun begrenzt auf einen Höchstpreis deutlich unter dem Weltmarktpreis. Und zwar durch einen Trick: Tanker müssen versichert werden und Versicherungen werden gezwungen, Tanker mit russischem Öl nun noch dann zu versichern, wenn der Höchstpreis beim Verkauf nicht überschritten wird. Damit sollen auch Verkäufe in Länder, die sich nicht dem westlichen Wertewahnsinn anschließen (inzwischen zahlenmäßig die Mehrheit), verhindert werden.

Russland sagt „dann liefern wir nicht mehr“ und die Araber sagen „wir fördern auch nicht mehr“. Die Russen haben inzwischen ca. 100 Tanker aufgekauft und versichern sie selbst. Oder über China. Oder über Indien. Die Länder haben in weiser Voraussicht eigene Versicherungskapazitäten aufgebaut. Russland kann also liefern, wenn jemand was haben möchte, und zwar zum Weltmarktpreis.

Um im vollständigen Umfang liefern zu können, würden aber ca. 250 Tanker benötigt. D.h. das Angebot wird knapper, da ja auch die Araber nicht mehr fördern (und liefern). Die Preise steigen. Auch hier werden die Preise trotz Obergrenze massiv in die Höhe schießen, während die Russen wie beim Gas trotz weniger Export mehr Einnahmen haben werden.

… und dann?

Bislang geht alles nach hinten los. Es wird deutlich mehr CO2 produziert, die Preise liegen oberhalb der Schmerzgrenze und führen inzwischen zu einer Deindustrialisierung und Russland wird finanziell nicht geschädigt.

Der nächste Schritt könnte ähnlich aussehen wie das Vorgehen mit der Gaspipeline in der Ostsee: die „westliche Wertegemeinschaft“ könnte einen Versicherungsfall konstruieren und einen der russischen Tanker versenken. Die EU würde die Gelegenheit vermutlich nutzen, um die bislang beschlagnahmten Gelder von ca. 300 Mrd € der russischen Staatsbank + ca. 25 Mrd € russischer Oligarchen zu enteignen.

Nun, ich gehe mal davon aus, dass die Russen mindestens so weit denken können wie ich und ihre Tanker entsprechend absichern, so dass so ein Terrorakt zweifelsfrei nachweisbar wäre. Viele Länder sind inzwischen ohnehin schon sehr misstrauisch, was die westlichen Staaten angeht. Der Botschafter von Katar hat das in einem Interview bei einer entsprechenden Frage ganz deutlich zum Ausdruck gebracht („wir haben Zweifel, dass Verträge erfüllt werden“) und das Flüssiggas, das ab 2025 kommen soll (ca. 3% des derzeitigen jährlichen Bedarfs), wird nicht direkt an D verkauft, sondern über Conoco-Philips als Zwischenhändler. Die Weltmeister im Handeln trauen den Europäern schon jetzt nicht mehr über den Weg.

Ein Tankerzwischenfall oder eine endgültige Enteigung dürfte die EU als Handelspartner komplett isolieren. Ware nur gegen Cash und davon ist immer weniger vorhanden.

Prognose ?

Beim Öl muss man sich klar machen, dass es im Vergleich mit dem Gas nur geringere Speicherkapazitäten gibt. Durch das Embargo bringt sich die EU um 25% der Importe, die mit ziemlicher Sicherheit nur teilweise mit großen Preisaufschlägen ersetzt werden können, die wie schon beim Gas und bei Nahrungsmitteln zu Lasten der ärmeren Länder gehen. Die Preisralley, die beim Gas zu beobachten ist, wird sich beim Öl wiederholen und der Wirtschaft endgültig den Garaus machen, weil nun nicht nur „energieintensive Branchen“ betroffen sind, sondern die Logistik insgesamt. Möglicherweise wird der Preis in absehbarer Zeit über 3 €/l klettern. Ein Blackout ist dann eigentlich nicht mehr notwendig.

Freuen wir uns also auf eine energie-, reise- und nahrungsfreie Zone.


Nebenbei: Geld russischer Oligarchen. Das wird beschlagnahmt, weil man unterstellt, dass diese Leute Einfluss auf die Staatsführung haben. Nun, gerade in Russland und China ist das inzwischen wohl nicht mehr der Fall, da die Regierungen beider Länder dort kräftig aufgeräumt haben. Im Grunde ist die Beschlagnahme nur ein Echo der hiesigen Zustände, dass nämlich hier die Politik von Oligarchen wie Gates, Rockefeller, Rothschild usw. bestimmt wird, die so ihre Konkurrenten in anderen Ländern unter Druck setzen.