Betrachtungen zur menschlichen Größe

„Irren ist menschlich“ heißt es. Wer Entscheidungen trifft, trifft auch schon mal die falschen, angefangen bei dem Ausflug an einem schönen Sommertag, der im Stau auf der Autobahn endet.

Menschliche Größe zeigt sich auch daran, Irrtümer einzugestehen und die Weichen in eine andere Richtung zu stellen. Und zwar rechtzeitig einzugestehen, sobald sich der Irrtum herausstellt. Z.B. bei der Verkehrswarnung vor dem Stau, so dass der Ausflug immer noch irgendwie zum Fahrradfahren oder der Vernichtung von Restbierbeständen abgebogen werden kann. Besonders letzteres wird von den anderen Betroffenen im Nachhinein besonders als menschliche Größe anerkannt.

So besehen sind die führenden Politiker von Große-Fresse-Land keine menschlichen Größen. Da sie bislang jede Möglichkeit, Irrtümer einzugestehen, vorsätzlich verpasst und auf „wir fahren auf die Autonbahn!“ bestanden haben, sind sie inzwischen noch nicht einmal menschliche Zwerge oder menschliche Winzlinge, sondern eher menschliche Mikroorganismen, die selbst einer Ameisen-Jadg-Kolonne nicht mehr auffallen, da sie zu klein sind.

Derzeit nähert sich die menschlichen Infinitesimalität der führenden Politiker von Große-Fresse-Land und der Große-Fresse-Union allerdings einem kritischen Punkt. In der Angst, ein Gesicht zu verlieren, dass sie ohnehin nicht haben, laufen sie in absehbarer Zeit nach allen historischen Erfahrungen mit solchen menschlichen Nullstellen bei Revolutionen aller Art Gefahr, nicht nur das Gesicht, sondern gleich auch den Kopf zu verlieren.

So zumindest – satirisch überspitzt formuliert – die Befürchtungen des Präsidenten des sächsischen Verfassungsschutzes, der Unruhen aufgrund der sozialen und sonstigen Verwerfungen befürchtet, sollte die Politik auf allen Gebieten weiter Öl ins Feuer gießen statt mal den Rückwärtsgang einzulegen.

Einsicht erwarte zumindest ich nicht.