Wählen oder nicht?

Die Wahlbeteiligung bei den letzten Landtagswahlen lag nur knapp über 50%. Was einige Journos in merkwürdige Formulierungen trieb:

Fast 50% der [sic!] Wählenden blieben der Wahl fern

hieß es da in einigen Gazetten. Das ist sprachlich etwa so sinnfrei wie „der Fahrrad Fahrende sitzt im Auto“. Aber gut, hatten wir schon mehrfach und ich möchte an der Stelle lediglich anmerken, ob nicht inzwischen die Sprache zu verhunzt ist, dass man bei Behördenkontakt das Hinzuziehen eines Dolmetschers fordern kann. Für Ausländer gilt das ja schließlich auch, selbst dann, wenn sie hier schon seit Jahren ansässig sind.

In Medien wie TE wird die Wahlabstinenz kritisiert. Schließlich sei das die einzige Möglichkeit, etwas zu verändern. Es wird lediglich zugestanden, dass die 50% niemanden mehr finden, der sie vertreten könnte. Das kann man auch anders sehen.

Es gibt gerade mal 2 Oppositionsparteien derzeit, nämlich die AfD und die Linke. Wirkliche Opposition machen kann aber mehr oder weniger nur die AfD, seit die Linke ihre intellektuelle Galleonsfigur, die mit der anderen Seite mithalten kann, kaltgestellt hat. Seitdem fehlt es da an dem notwendigen Grips, was Vernünftiges auf die Beine zu stellen. Aber immerhin gibt es noch zwei Parteien, die wählbar wären, wollte man zumindest den Corona-Wahnsinn ein wenig eindämmen. Selbst wenn nur die Hälfte der zu Hause gebliebenen „Wählenden“ einer der beiden Parteien ihr Stimme gegeben hätten, hätten die Blockparteien ein ziemliches Problem.

Offenbar wirkt jedoch die ständige Lügenpropaganda genauso intensiv wie die Lust am gegängelt werden. Außer den Parolen „Rechts“ und „Demokratische Parteien“ dringt nichts in die verblödeten Gehirne der „Wählenden“ vor, wobei sie sich unter „Rechts“ in der Regel nichts vorstellen können und auch nicht realisieren, dass das Wort „Demokratie“ vorzugsweise in Diktaturen verwendet wird (von der „Deutsche Demokratische Republik“ bis hin zur „Demokratische Volksrepublik Nordkorea“). Das Ergebnis in NRW: trotz des massiven Beteiligungseinbruchs konnten ausgerechnet die Grünen in Absolutzahlen der Stimmen zulegen.¹⁾

„Aber irgendwer muss doch den Anfang machen und wählen gehen“ ist das Argument bei TE und anderen. Sorry Leute, dass ist der gleiche Blödsinn, den man auch von den Grünen hört. „Irgendwer muss doch mit dem CO2-einsparen anfangen“ – und Große-Fresse-Land rettet die Welt im Alleingang. Und was würde sich denn ändern, wenn mehr Leute z.B. die AfD wählen würden? Glaubt wirklich irgendjemand, dass die anderen Parteien zur Demokratie zurück kehren? Etwa der AfD die Ämter im Bundestag zugestehen würden, auf die sie in 70-jähriger Tradition Anspruch hat? Der AfD-Stiftung auch Fördergelder zukommen lassen, während man den eigenen Stiftungen immer mehr Millionen in den Rachen wirft? Mal in der Sache abstimmen statt die nieder zumachen, die aus Versehen mit der AfD gestimmt haben? Nichts, absolut nichts würde sich ändern!

Glaubt jemand, die ÖR-Propaganda würde sich ändern, wenn die AfD 30% der Wählerstimmen oder mehr bekommt? Ja, würde sie! Die Hetzpropaganda würde sogar noch zunehmen.

Glaubt jemand, dass ein Parlament auch einmal anders abstimmen würde? Nein, denn die Richtung, in die die Sache marschiert, wird längst von NGO bestimmt, die die Presse in der Hand und die Parteien unterwandert haben. Die Souveränität ist doch längst Vergangenheit. Es bestimmt die EU – nicht auf demokratische Art konstituiert, und in Sachen „Volksgesundheit und unwertes Leben“ die WHO, ein reiner NGO-Verein usw.

Derzeit wird auf TE aufgearbeitet, welches Ausmaß der Wahlbetrug bei den verschiedenen Wahlen in Berlin angenommen hat. Glaubt irgendjemand, dass das letztlich Konsequenzen haben wird? Ich nicht. Die Parteien sind nicht daran interessiert und es wird sich auch ein Gericht finden, das jeden Betrug absegnet, sollte doch jemand etwas sagen. Politischer Rechtsbruch hat seit mehr als 10 Jahren keine Konsequenzen mehr, wieso sollte sich jetzt daran etwas ändern.

Um den Rest der Demokratie abzuschaffen, wird an einem neuen Wahlrecht gearbeitet. Dessen Inhalt: man wählt einen Kandidaten, der aber nur dann tatsächlich gewählt ist, wenn die Partei genügend Stimmen hat. Ansonsten kommt ein anderer Direktkandidat ins Parlament als der mit den meisten Stimmen. Das ist so kurz vor einem Wahlzettel, auf dem

JA O

steht, dass man das Feld zum Ankreuzen eigentlich auch noch weglassen kann.

Soll man wählen gehen? Ich meine ja, und zwar indem man zu Hause bleibt. Letztlich ist das nicht nur ein Ausdruck dafür, dass es niemanden gibt, den man wählen kann (die Auswahl zwischen Kot und Erbrochenem, um die Wortwahl nicht ganz so koprololal ausfallen zu lassen, ist nicht wirklich eine Alternative) oder dass die Stimme sowieso nichts nützt, sondern auch ein Statement, dass man dieses System nicht länger unterstützt.


¹) Typische Grün-Wählerin: meine Nichte. Zwar mit Studienabschluss im Gegensatz zu den meisten anderen Grünen, aber „Ende Gelände“, „Last Generation“ oder „Extinction Rebellion“ lösen bei ihr nur irritierte Blick und den Hinweis hervor, sie habe jetzt etwas anderes zu tun [Regieanweisung laut Drehbuch: geht ab]