Die Epidemie

Um es gleich voraus zu schicken: das ist kein Abwiegeln. Ich will nur ein wenig darstellen, dass die Angelegenheit wesentlich komplexer ist als man das gemeinhin darstellt. Angesichts des Chaos, das bereits im Gange ist, scheint das sinnvoll. Wer wissen möchte, wie die Situation derzeit aussieht, kann das unter dem folgenden Link.

https://experience.arcgis.com/experience/685d0ace521648f8a5beeeee1b9125cd

Es stellt sich die Frage, weshalb diese Epidemie oder inzwischen Pandemie eine solche Panik auslöst. Immerhin zieht die Grippe Jahr für Jahr eine Bodycount-Schneise zwischen knapp 1.000 bis hin zu 25.000 Todesfällen alleine durch Deutschland, ohne das sich groß jemand aufregt.

Das medizinische Grundproblem

Corona-Viren als solche und die von ihnen verursachten Infektionen sind alles andere als unbekannt. Wie bei der Grippe weiß man gut Bescheid und kennt die Eigenheiten. Nimmt man die Grippe als Maßstab, hat man für gefährlichere Vertreter auch passende Impfungen zur Hand. Wer sich nicht impfen lässt, geht eben ein höheres Risiko ein, aber auch das ist statistisch bekannt. Mit anderen Worten, man kennt mehr oder weniger alle Parameter und hat sie so weit wie möglich im Griff. Damit kann man im Fall der Grippe recht gut leben.

Das Problem bei Corona steckt im Wort „neu“. Das Epidemie-Virus ist ein besonders fieser Vertreter dieser Gruppe, über den man jedoch im Grunde auch jetzt immer noch nicht genügend weiß. Wie ansteckend ist er, ab wann ist ein Infizierter ansteckend, wie lange dauert eine Erkrankung, wie ist der Anteil der schweren bis letalen Fälle – über die meisten Punkte gibt es nach wie vor nur gut fundierte Spekulationen.

Im Trüben fischen ist aber nicht die Sache der Epidemiologen, zumal sie für Fehleinschätzungen auch den Kopf hinhalten müssen. Folglich lautet die richtige Strategie, erst einmal von den schlimmsten Szenarien aus und mit entsprechend entschieden Maßnahmen vor zu gehen. Womit wir bei „entsprechende Maßnahmen“ zum großen Teil das medizinische Gebiet verlassen und bei der Politik landen. Wenn Politiker die Sache in die Hand nehmen, kann schnell Panik aufkommen. Vom Standpunkt der betroffenen Bevölkerung gibt es aber auch noch weitere Probleme:

Geänderte Sterbegewohnheiten

Die relativ beschränkten Kenntnisse über die Krankheit und ihren Verlauf konfrontieren die Gesellschaft mit etwas, was seit etwa 100 Jahren in Vergessenheit geraten ist. Über Jahrtausende hinweg waren Infektionen aller Art der Hauptsterbegrund, gefolgt von Stahl, Holz und Hanf in Form von Messern, Knüppeln und an Bäumen baumelnden Henkerstricken. Messer kommen zwar derzeit wieder etwas in Mode, aber der Hauptsterbegrund heute ist, dass nicht irgendein Winzling dem Riesen den Garaus macht, sondern in den meisten Fällen der Körper schlicht und einfach zu Tode gepflegt wird, bis es irgendwelchen Organen reicht und sie den Betrieb einstellen. Selbst in Gegenwart der Winzlinge hat man alles mehr oder weniger unter Kontrolle. Infektionskrankheiten sind durch Impfungen und Antibiotika kontrollierbar, die Gerätemedizin unterstützt auch noch in schweren Fällen genügend, so dass viele überleben, unwillige Organe des Körpers werden jahrelang chemisch überredet, weiter zu machen. Man hat alles so weit im Griff, dass selbst die Infektionen als Todesursachen statistisch gut in den allgemeinen Rahmen passen. Man ist durch die Medizin gewohnt, dass der Tod meist spät kommt und das Sterben einige Zeit in Anspruch nimmt.

Wenn man in die Geschichtsbücher schaut, war das früher meist anders: der Proband ritzte sich die Haut, stürzte vom Pferd oder bekam ein Fieber. So etwas war wohl an der Tagesordnung und nach zwei Schlick Bier ging es normal weiter, aber diesmal schlug der kleine Feind gnadenlos zu und nach 3-5 Tagen war alles vorbei, bei der Pest unter Umständen auch schon nach Stunden. Nix langsames dahinsiechen und sterben, das war die Ausnahme. Dieses blitzschnelle Zuschlagen der kleinen Kameraden ist man heute zumindest in unserer Gesellschaft nicht mehr gewohnt und da die Medizin im Falle des Corona-Virus noch kaum Möglichkeiten hat, die gewohnte Kontrolle auszuüben, und Informationen entsprechend tröpfchenweise eintrudeln, ist der Bürger entsprechend verunsichert.

Maßnahmen

Man weiß zwar inzwischen, wie man sich anstecken kann, verfügt aber leider nicht über genügend weitere Kenntnisse. Die Statistik gibt nur die Zahl derjenigen wieder, von denen man weiß, dass sie krank sind, weil sie entsprechend schwere Symptome aufweisen und beim Arzt waren. Der Virusnachweis wird auf eine ähnliche Art geführt wie ein DNA-Test (Corona ist ein RNA-Virus), wobei die Methoden inzwischen so perfektioniert sind, dass man solche Tests (auf alles mögliche) innerhalb von Stunden ausführen kann.

Hat man jemanden identifiziert, versucht man, seine Kontakte zu ermitteln und steckt diese Leute in Quarantäne. In der Regel beschränkt man sich dabei aber darauf, abzuwarten, ob sie ebenfalls krank werden. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen finden sich allerdings nirgendwo öffentlich dokumentiert (oder sind schwer zu finden): wie viele Leute steckt man in Quarantäne und wie viele davon bekommen die Krankheit?

Das Ergebnis wäre/ist ohne weitere Test ohnehin schwer zu kontrollieren: bekommen viele keine Symptome, könnte man das als Anhaltspunkt für die Infektiösität verwenden, also als Wahrscheinlichkeit, sich bei Infizierten anzustecken. Allerdings scheint das Corona-Virus Eigenschaften des Grippe-Virus zu teilen: wie schwer die Krankheit ausfällt, hängt von der Gesamtdisposition des Probanden ab, d.h. genetischen Faktoren, Fitness, Vorerkrankungen und akuten anderen Erkrankungen. Die Vermutungen der Epidemiologen geht dahin, dass viele die Krankheit haben oder gehabt, ohne das überhaupt zu bemerken, oder nur so leichte und zudem auch mit anderen Krankheiten übereinstimmende Symptome aufweisen, dass sie sie nicht ernst nehmen und daher nicht getestet und erfasst werden. Auch scheint es möglich/wahrscheinlich, dass andere Infiziert werden können, bevor sich die Symptome zeigen. Im Extremfall hat man vielleicht sogar denjenigen in Quarantäne gesteckt, der den schweren Fall angesteckt hat.

Das Problem weiterer Tests: hat jemand die Krankheit gehabt, kann man das nicht mehr über den RNA-Test ermitteln, sondern müsste nun auf Antikörper gegen den Virus prüfen. Das ist ungleich schwieriger, weil das Immunsystem ziemlich komplizierte Wege gehen kann und die Entwicklung solcher Tests Zeit erfordert. Zudem sind die Ressourcen ohnehin auf das Erkennen schwerer Fälle begrenzt, weshalb man sich bei der Quarantäne auf Abwarten beschränkt.

Für irgendwelche Prognosen, wie es mit der Epidemie weitergeht, ist es schon ein Unterschied, ob ein Infizierter sicher erkannt werden kann und im statistischen Mittel 2 andere bei 10 Kontakten infiziert oder ob auf einen identifizierten Kranken 5 andere kommen, von denen man nichts weiß, jeder aber 5 von 10 weiteren infiziert. Auch wenn man wirkungsvoll Maßnahmen ergreifen will, um die Ausbreitung einzudämmen, muss man im Grunde diese Kenntnisse haben. Falls man es nicht so macht wie die Taiwanesen, bei denen die Kontrolle mit dem Reiseverkehr anfängt, man vergleichsweise milde Quarantänemaßnahmen bei möglicherweise Infizierten verhängt und die mit Mitteln kontrolliert, die hier nicht durchsetzbar sind. Taiwan feierte am 13.3. seinen 42. (!) Corona-Fall, taucht aber nicht in der WHO-Statistik auf, da Taiwan auf Betreiben Chinas von der WHO ausgeschlossen ist. Eine andere und offenbar sehr effektive Vorgehensweise, von der man hier nichts wissen will, und da man nichts weiß, wird möglicherweise überreagiert, aber sicher ist eben sicher, und das weiß man leider erst hinterher.

Man kann natürlich über statistische Methoden versuchen, die noch unbekannten Daten aus dem Datenbestand herauszufiltern, aber dazu ist das Datenmaterial bei 3000 identifizierten Fällen und 82 Mio Einwohnern (14.3.) noch zu dünn und wird es wohl auch noch längere Zeit bleiben. Das Robert-Koch-Institut schätzt derzeit (14.3.) die Dunkelziffer, also die Zahl der Infizierten, die das gar nicht merken und ohne Probleme wieder gesunden, auf das 5- bis 12-fache der identifizierten Fälle. Aber das sind auch nur Schätzungen.

Behandlung

Machen kann man bei Viren, wenn die Krankheit einmal ausgebrochen ist, wenig. Der Körper muss mit den Kameraden selbst fertig werden. Man kann lediglich kontrollieren, ob irgendwelche Trittbrettfahrer in Form anderer Keime die Sache ausnutzen und ebenfalls über den Kranken herfallen, sowie in schweren Fällen Gerätehilfe geben. Da die Hauptverantwortung beim Körper liegt, lässt man die Patienten i.d.R. zunächst in häuslicher Quarantäne, zumal die Ressourcen der Krankenhäuser auch begrenzt sind.

Normalerweise kennt man die Krankheiten recht gut und weiß, wann man als Mediziner wie reagieren sollte. Hier allerdings mal wieder nicht. Die Trittbrettfahrer können sich leicht unter dem Lungenbefall verstecken und auch sonst muss man den Burschen erst einmal richtig kennen lernen. Die Folge ist allerdings, wie inzwischen verschiedentlich berichtet wird, dass die Krankheit unvermutet und schnell zuschlägt: morgens nach Kenntnissen aus anderen Verläufen noch stabil, nachmittags tot.

Man kann den Medizinern wohl nur bedingt Vorwürfe machen, wenn sie die Situation eines Patienten falsch einschätzen. Es kommt noch hinzu, dass das Gesundheitssystem bereits bei wenigen Patienten überfordert ist. Selbst ohne Corona gerät es für manchen Risikopatienten zur Odyssee, ein Bett auf der Intensivstation zu finden, und nicht alle schaffen es. Aufgrund fehlender Pflegekräfte bleiben in vielen Kliniken bis zu 20% der Betten auf Intensivstationen unbelegt und man sollte nicht davon ausgehen, dass der Münsterländer Dorftrottel begreift, dass bei 20.000 unbesetzten Planstellen erst einmal der Job so gestaltet werden muss, dass ihn jemand haben will, und weitere 8.000 Stellen nur dazu führen, dass nun 28.000 Stellen nicht besetzt werden können.

Ebenfalls schnell knapp werden kann es nach manchen Berichten bei den Antibiotika, die ohnehin nur dann indiziert sind, wenn man weiß, welche Mikrobösewicht man vor sich hat. Man muss sich diese Zustände einmal klar machen, wenn vom „großartigsten medizinischen Versorgungssystem“ die Rede ist, es aber bereits bei wenigen 1000 Sonderfällen ins Schleudern gerät.

Die Ärzte müssen unter solchen Umständen im Notfall entscheiden, wen sie in die Intensivbehandlung aufnehmen: den Viruserkrankten, der sich mit einer 50:50-Chance auch ohne Hilfe selbst wieder bekrabbelt, oder den Herzinfarkt, für den es ohne Hilfe ziemlich sicher aus ist. Da wird dann notgedrungen eine Entscheidung getroffen, die möglicherweise fatale Konsequenzen hat.

Bodycount

Corona kommt mit einer Letalitätsrate von 2-3% daher – schätzt man. Damit wäre Corona zwar nicht DER Killer, aber bei einer angenommenen Infektionsrate von 50 Mio Menschen in Deutschland (wieder so ziemlich der schlimmste anzunehmende Fall) würde das über 1 Mio Todesopfer bedeuten. Wenn man bei der Schätzung der Infektionsrate aber von einer Dunkelziffer von 10 ausgeht, reden wir „nur“ noch von 0,2-0,3% und 100.000 Opfern. Das wäre dann zwar immer noch 4x so viel, wie die Grippe auf sich zieht, aber schon deutlich weniger dramatisch. Eigentlich trennt Corona in diesem Fall nur die Neuheit von der Grippe, denn deren Bodycount wird durch Schutzimpfungen schon kräftig nach unten gedrückt. Aber insgesamt auch hier Vermutungen, wobei man sinnvollerweise wieder den schlimmsten Fall unterstellt.

Wenn man sich die Länderstatistiken anschaut, stößt man auf unterschiedliche Raten. Sind Deutsche beispielsweise robuster als Italiener oder Franzosen? Oder geht der gute Deutsche schon beim leisen Niesen zum Arzt, während der Italiener erst bei 39,5°C darüber nachdenkt und folglich die leichten Fälle weniger erfasst werden? Oder sind es gar andere Virusstämme, die dort unterwegs sind? Abschließend kann das vermutlich auch erst richtig beurteilen, wenn man nach Abflauen der Epidemie die Daten genauer auswertet.

Je mehr Infizierte bekannt sind, desto höher fällt allerdings auch die Todesrate aus, denn es können weniger behandelt werden (siehe oben). Zu Beginn wird der Corona-Fall noch behandelt, weil noch Ressourcen da sind, später zieht man vielleicht den Herzinfarkt vor. Auch das kann man erst hinterher in genaueren Analysen feststellen, die es aber wohl nicht geben wird, weil die Politik dabei schlecht weg kommt.

Ohnehin stellt sich die Frage, wie man zählt: zählt man nur die, die direkt an Corona gestorben sind? Oder auch die, die einer Sekundärinfektion zum Opfer gefallen sind? Oder auch die, die aufgrund anderer Krankheiten unter die Erde gekommen sind, weil die Mediziner einfach überlastet waren und Patienten zwangsweise vernachlässigen mussten? Bodycount hört sich einfach an, ist es aber nicht. Einheitliche Zählmethoden scheint es in den verschiedenen Ländern auch nicht zu geben, wie man verschiedenen Vorwürfen, das eine oder andere Land würde falsch zählen, entnehmen kann.

Die eigentliche Statistik kann man aber ohnehin erst machen, wenn die Sache schon länger vorbei ist. Vielfach schnellt die Sterberate in bestimmten Situationen gegenüber dem Durchschnitt in die Höhe, verringert sich aber danach wieder, so dass nach einem Jahr oder so die Gesamtbilanz ausgeglichen ist. Das fällt unter den Begriff „vorzeitige Todesfälle“. So mancher Umstand rafft vorzugsweise Leute hinweg, die in den nächsten Monaten ohnehin gestorben wären, d.h. Corona könnte unter diesen Gesichtspunkten dem Krebs oder dem multiplen Organversagen ganz einfach die Opfer klauen. Das ist vergleichbar mit den Dieseltoten, die als Zombies durch die Medien geistern: 5 Minuten können da schon den Unterschied zwischen NOx und Lungenkrebs als Interpretation der Todesursache ausmachen. Auch das muss ehrlicherweise in eine Bilanz einfließen, denn vorzeitige Todesfälle sind etwas anderes als wenn unterschiedslos Kinder, Erwachsene und Alte abgeschlachtet werden, auch wenn natürlich selbst ein paar Monate für die Betroffenen bitter sind.

Miss Management

Beamte sind die Träger der Nation, was man wörtlich nehmen sollte, wenn man das Chaos betrachtet: träger geht es anscheinend nicht. Epidemien sind nun nicht gerade etwas Ungewöhnliches und man sollte doch erwarten, dass die Behörden wenn schon nicht die Hardware, so doch zumindest Notfallpläne in Form von Papier und Dateien auf Lager haben. In Fernost ist das anscheinend so, aber hier? Wieder einmal Fehlanzeige.

Mühsam ringt man sich dazu herum, größere Veranstaltungen abzusagen. Auch das nur zögerlich. Vielfach scheint ein entschiedener Ton in den Regierungsansagen von Kommunen und Ländern erst dann einzutreten, wenn die privaten Veranstalter ohnehin von sich aus schon abgesagt haben. Aber bevor man Bayern München verärgert und ein Bundesligaspiel absagt, ist man als Politiker lieber vorsichtig.

Leichter fällt inzwischen, die eigenen Veranstaltungen zu schließen: Kitas, Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Verwaltungen – alle machen dicht. Ob nun mit oder ohne Verdachtsfälle oder sinnvoll oder nicht. Aktionismus kommt gut, wie blind er auch immer sein mag. Mit Verdachtsfällen sollten zunächst alle dicht machen, also auch Arztpraxen und Abteilungen von Krankenhäusern. Inzwischen hat man aber selbst in den verstrahlten Politikerkreisen bemerkt, dass das so nicht geht.

Planung sieht anders aus: da ist zuerst zu fragen, was denn unbedingt in Betrieb gehalten werden muss. Neben den medizinischen Einrichtungen sind das auch die Nahrungskette und die Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Auch die Entsorgung muss weiter funktionieren, denn man kann den Leuten schlecht mitteilen, 14 Tage nicht aufs Klo zu gehen, weil die Klärwerksbelegschaft unter Quarantäne steht. Ob man in den Behörden darüber nachgedacht hat, wird irgendwie nicht sichtbar.

Hat man diese Liste, ist festzulegen, in welchem Umfang etwas weiter laufen soll und wie das zu organisieren ist. Wenn man in Arztpraxen Coronaverdachtsfälle in separate Wartezimmer packen will, scheitert das bereits an nicht vorhandenen Wartezimmern, und die Ärzte nur noch auf Hausbesuch zu schicken nimmt Patienten mit anderen bedrohlichen Erkrankungen die notwendige Hilfe. Planung sieht anders aus, aber bereits im Gesundheitssektor herrscht Chaos.

Schaut man auf Strom/Gas/Wasser/Scheiße, ist die Regierungsvorsorge offenbar im richtigen Gendern der Probleme hängen geblieben. Glücklicherweise scheint man sich in den meisten Unternehmen aber Gedanken gemacht zu haben. Zumindest behaupten die, Vorsorge getroffen zu haben. Ob das stimmt und der Notfallplan nicht von einem übereifrigen Bürokraten gestoppt, wird man bei den ersten Stromausfällen oder deren Ausbleiben merken. Schließlich ist Deutschland das Land, in dem eine mangels anderer Optionen mit rosa Equipement erfolgreich durchgeführte Maßnahme im Nachhinein mit hohen Ordnungsstrafen belegt wird, weil in den Vorschriften weißes Equipement vorgesehen ist.

Noch nicht einmal die Quarantänemaßnahmen sind irgendwie durchdacht. Wie streng die Quarantäne jeweils ist, scheint im Belieben der zuständigen Behörde zu liegen. Wer Pech hat, darf seine Wohnung 14 Tage lang gar nicht mehr verlassen, wird also eingesperrt. Wobei die Insassen eines Zuchthauses deutlich im Vorteil sind, denn bei denen ist die Versorgung gut geplant. Bei Quarantäneopfern nicht. Da gibt es keinerlei Pläne oder Vorgaben. Man solle sich doch bitte von Bekannten und Nachbar versorgen lassen. Wenn Leute mehrere Wochen in ihrer Wohnung vermodern können ohne dass das jemandem auffällt, ist das schon ziemlich blauäugig. Zudem ist Müll zu entsorgen und in vielen Fällen sind auch Haustiere zu versorgen. Im Prinzip ist es ja korrekt, auf den sozialen Zusammenhang der Menschen zu bauen, und auf dem Land ist das i.d.R. problemlos gewährleistet, grundsätzlich sollte aber eine Organisation vorbereitet sein, die im Notfall greift.

Planlos in Germany, the same procedure as every year, aber dafür korrekt gegendert.