Krankenversicherung – eine weitere SPD-Täuschung

Der SPD ist es wichtig, dass private Krankenversicherte nicht mehr bevorzugt werden, weil anscheinend genau deswegen, die Wartezeiten bei Ärzten so furchtbar lang sind. Wie schon bei der „sachgrundlosen Befristung von Arbeitsplätzen“ eine bewusste Täuschung des Wahlvolkes.

Als Privatpatient bekommt man sehr schnell einen Termin beim Arzt. Voraussetzung ist ein akuter Notfall. Bei dem bekommt der Kassenpatient allerdings auch äußerst schnell einen Termin. Ansonsten muss der Kassenpatient 1-2 Monate warten, der Privatpatient 4-8 Wochen. Zwar mag es in Einzelfällen schneller gehen, aber die Regel ist das nicht, eher die Ausnahme. Und der Privatpatient sitzt dann bis 12:00 Uhr im Wartezimmer, wenn er um 10:00 Uhr den Termin hatte, der Kassenpatient muss im Gegenzug 2 Stunden Wartezeit in Kauf nehmen.

Der Anteil der Privatversicherten liegt unter 9% und ist damit der Hauptgrund für die langen Wartezeiten auf einen Arzttermin. Schon aus rein statistischen Gründen könnte die Wartezeit von exakt 744 Stunden auf 756 Stunden verkürzt werden (weil es für PKV-Versicherte Gründe gibt, nur dann zum Arzt zu gehen, wenn es einen Grund gibt, während GKV-Versicherte oft schon zu Pflege der sozialen Kontakte im Wartezimmer auftauchen).

Liebe SPD-Führung: ist euch schon mal der Gedanke gekommen, dass die Wartezeiten auch an den wenigen Ärzten liegt? Dass viele Mediziner in Ausland (Schweiz, Großbritannien, Skandianvien) verschwinden, weil dort die Arbeitsbedingungen wesentlich besser sind? Dass im Krankenhausbereich so wenige deutsche Ärzte tätig sind, dass man als Patient ohne Farsi kaum eine Chance hat, den Arzt zu verstehen?

Ärzte verdienen natürlich unglaublich gut. Sie müssen allerdings auch eine ganze Menge Geld wieder ausgeben: bei jedem Arzt wuseln zig Arzthelferinnen durch die Gänge, die Verwaltung will ebenfalls gemacht werden, die Verwaltungskosten durch sich ständig ändernde EDV sind immens, Urlaub gibt es nur beschränkt, und wenn, dann muss ein anderer die Patienten übernehhmen, hinzu kommen Bereitschaftsdienste usw. Die Arbeitsbelastungen sind immens, was auf die Beliebtheit des Jobs rückwirkt. Ärzte bekommen von Privatpatienten i.d.R. den 2,3-fachen Honorarsatz wie für Kassenpatienten. Aus dem Grund sind die PKV-Beiträge i.d.R. auch niedriger niedrieger als die GKV-Beiträge, denn irgendwie müssen die höheren Honorare ja finanziert werden. Und dass PKV-Versicherte im Alter geschröpft werden, ist seit den 1990er-Jahren fast weggefallen. Seit der Zeit müssen die Privatkassen nämlich Rücklagen bilden, so dass die Beiträge nicht stärker steigen als die anderen Kosten auch.

Zudem ist der 2,3-fache Satz auch nur eine Formalität. Jede PKV-Leistung wird einzeln abgerechnet, und der Versicherte bekommt die Rechnung zur Kontrolle. Der GKV-Patient bekommt keine Rechnung, weiß also nicht, was er an Kosten verursacht, und da das ja zum Betrug ausgenutzt werden könnte, werden bei GKV-Patienten auch keine Leistungen einzeln abgerechnet. Der Arzt bekommt pro Kassenpatient eine Pauschale, egal, ob er nur sagt „wird schon wieder“ oder ambulant eine Herz-OP durchführt. Anders ausgedrückt: wenn er mehr leisten muss, weil mehr Leute krank werden, bekommt er folgerichtig nicht mehr Geld dafür.

Was allerdings wirklich stimmt: Privatpatienten bekommen eher Medikamente. Da bestimmt nämlich der Arzt, welches Medikament der Patient bekommt, und nicht die Krankenkasse. In der GKV ist vorgeschrieben, was der Arzt verordnen muss, und wenn ein Medikament nicht auf der Liste draufsteht, weil die Pharmavertreterin nicht mit dem GKV-Unterhändler ins Bett wollte, gibt es das eben nicht. Auch viele Leistungen werden nicht GKV-übernommen. Die Zahl physiotherapeutischer Behandlungen ist beispielsweise begrenzt, Knochendichtemessungen bei altersbedingter Rachitis darf die Patientin auch selbst bezahlen, usw usw. Der GAU für einen Kassenarzt ist ein chronisch kranker Patient, der teure Medikament braucht. Die Kosten für Medikamente sind nämlich gedeckelt, unabhängig davon, ob ihre Verordnung nun notwendig ist oder nicht. Verschreibt der Arzt mehr, bezahlt er das selbst. Ich kenne Ärzte, die mit 30.000 € zur Kassen gebeten wurden, weil sie trotzdem Medikamente verschrieben haben. Also: entweder warten die Patienten die 3 Wochen bis zum nächsten Quartal, oder sie zahlen selbst (wobei die Selbstkosten bei Medikamenten ohnehin schon großenteils 50% betragen, während Privatpatienten sogar 0% draufzahlen müssen).

OK. Das alles will die SPD abschaffen, damit jeder genauso beschissen (behandelt) wird wie der andere. Selbst wenn man mehr Geld investieren möchte: laut SPD darf man zwar zahlen, aber das berechtigt nicht zu anderen Leistungen. Der Feind ist nicht der Sozialparasit, der Feind ist der Fleißige, der die ganze SPD-Bande wie Maden im Speck leben lässt.

Außerdem gibt es eine Berufsgruppe, für die es gar nicht anderes gibt als eine Privatversicherung: die Beamten. Die haben nämlich Beihilfeansprüche, d.h. der Dienstherr zahlt einen Teil der Arztkosten, und den Rest MUSS der Beamte privat versichern. Beamte machen ca. 25% der Privatversicherten aus. Schließt man nach SPD-Vorstellungen die Privatkassen, wohin dann mit den vorhandenen Versicherten? In die GKV? Und was ist mit erworbenen Ansprüchen? Werden die SPD-typisch enteignet? Oder darf die PKV nur keine neuen Mitglieder werben? Dann würden die Privatversicherten aber in absehbarer Zeit mehrere 1.000 €/Monat zahlen müssen.

Alles in allem: größtmöglicher SPD-Schwachsinn, um ein paar Bekloppten irgendwas vorgaukeln zu können, damit der Alkoholiker an der Spitze zusammen mit seiner Proll-Braut Minister wird. Hoffentlich verschwindet der Haufen bald in der Versenkung.