Lernunfähig

Wie den Nachrichten zu entnehmen ist, haben sich die Taliban wieder in Kundus, einem ehemaligen Bundeswehr-Standort, installiert. Kaum geschehen hebt unter gewissen Parlamentariern ein Geschrei an, die Bundeswehr solle weiterhin im Land bleiben, um „den Afghanen im Kampf gegen die Taliban zu helfen“.

14 Jahre nach der „Befreiung“ sind die Taliban schneller wieder im Sattel als die Besatzungstruppen sich zurückziehen können. Nicht viel anders sieht es im Irak aus, wo die Bundeswehr allerdings nicht mitgemischt hat. Ist das denn so schwer zu verstehen, dass diese Leute keine Hilfe wollen, zumindest keine Hilfe gegen den bösen Feind der deutschen Parlamentarier? Ist das so schwer zu verstehen, dass in Afghanistan die meisten nichts gegen die Taliban haben, wenn sie nach 14 Jahren immer noch nicht bereit sind, sie nicht mehr ins Land zu lassen?

Was geht in Köpfen vor, die einerseits die Abspaltung des Kossovo von Serbien militärisch unterstützten, andererseits jegliche Autonomiebestrebungen in der Ostukraine durch Unterstützung der extremistischen Kiewer Regierung und ihrer Milizen sabotieren, wiederum im Fall der Ukraine von territorialer Integrität faseln und in Syrien den Aufstand und Zerfall des Landes bis hin zum IS fördern? Ist das so schwer zu verstehen, dass andere Gesellschaften andere Vorstellungen haben und man sich aus Bürgerkriegen möglichst raus hält?