Spenglersche Zyklen

Der zukünftige deutsche Ex-Bundeskanzler Friedrich Merz will Deutschland zur stärksten Militärmacht des Kontinents machen. Ähnlich äußern sich für ihre Länder der französische Prä-Post-Präsident Macrönchen und der britische Sekundierminister Starmer.

Allen drei Ländern ist gemeinsam, dass die Wirtschaft von ihren Vorgängern und ihnen erfolgreich und nachhaltig in den Abgrund geführt wurde und wird und die Gesellschaften zunehmend zerbrechen. Extrapoliert man die Entwicklungen, wird man wohl bald von einer Arabischen Republik Deutschland, einer Nordafrikanischen Republik Frankreich (wäre dann die 6. oder so seit 1789) und einem Vereinten Pakistanischen Königreich Britannien die Rede.

Dem gegenüber steht der Böse Feind in Gestalt der Russischen Förderation, der de fakto stärksten Militärmacht des Kontinents, deren Wirtschaft nach internationalen Analysten trotz der enormen Belastung durch den Ukraine-Krieg und der Sanktionen zulegt. Auch hier extrapoliert sind die Europäer nicht in der Lage, Russland durch eine Zermürbungskrieg in der Ukraine klein zu bekommen, selbst wenn man die USA hinzunimmt, die zwar immer noch behauptet, die stärkste Volkswirtschaft der Welt zu sein, aber auch in Sachen Obdachlosigkeit und Mangelversorgung der Bevölkerung einen Spitzenplatz einnimmt.

Flankiert wird der Militäranspruch der westlichen EU-Staaten durch eine Reihe von Lakaiteln (in Anlehnung nach den Wehrmachtschef GFM Wilhelm Keitl), die mit bombastischer Rhetorik aufwarten. Generalmajor Freuding von der Bummelwehr will seine Wereigentlichmacht so aufstellen, dass sie beliebige Ziele in Russland angreifen kann. Dabei ist definitiv und grundgesetzwidrig die Rede von Angriffen, nicht etwa von Möglichkeiten im Verteidigungsfall. Er spricht von und meint einen Angriff auf Russland. Der Chef d’État-Major des Armées Pierre de Villers ist fest davon überzeugt, dass Frankreich das bevorzugte Ziel Russlands bei einem von Russland ausgehenden Angriff ist, wobei er geflissentlich übersieht, dass das russische Heerwurm erst einmal ca. 1.500 km durch Polen und Deutschland marschieren muss, um Frankreich zu erreichen, und damit in einer ähnlichen Position wie Napoleon bei seinem Angriff auf Russland. Vielleicht verständlich, wenn man bedenkt, dass der „glorreiche Sproß der französischen Revolution durch eine Bande reaktionärer Kaiser und Könige beseitigt wurde“ (Zitat nach E. Kishon). Flankiert wird das durch US-Generalleutnant Christopher Donahue, Befehlshaber der US-Streitkräfte für Europa und Nordafrika, der mit einer totalen Vernichtung Kaliningrads droht, was etwa die Qualität der Androhung der totalen Vernichtung Liechtensteins durch die vereinigten Armeen Österreichs, Deutschland, der Schweiz und Italiens hat – real ohne Zweifel machbar, aber lächerlich angesichts der Verhältnisse.

Um endlich auf die Spenglerschen Zyklen zu kommen: Spengler hat bei seinen Untersuchungen festgestellt, dass sich Staatsgebilde wie Lebenswesen verhalten: auf eine Phase der stürmischen Entwicklung folgt ein Erwachsenenstadium und schließlich Dekadenz (Verfall) und Tod. Wendet man das einmal auf die Staaten an und betrachtet Wirtschaft und Gesellschaft, so scheint die Russische Föderation nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion jetzt wieder in einer Aufschwungphase zu sein, der Partner China ist inzwischen im Erwachsenenstadium angekommen, ähnlich wohl Indien, während die West-Europäer samt den USA sich im Endstadium befinden und beim Drohen mit dem Krückstock langsam Gefahr laufen, aufgrund der zum Drohen verwendeten fehlenden Gehhilfe das Gleichgewicht zu verlieren und aufs Pflaster zu knallen.

An letzterem führt wohl kaum noch ein Weg vorbei. Spengler beobachtet in solchen Fällen aber auch stets ein Aufbäumen solcher hinfälliger Gebilde, die sich gegen den Zusammenbruch wehren. Man kann eigentlich angesichts der Rhetorik nur hoffen, dass der Zusammenbruch stattfindet, bevor der Westen eine noch größere Katastrophe auslöst, als er schon angerichtet hat.



Stellungnahme zu „Spenglersche Zyklen“

Der Artikel „Spenglersche Zyklen“ vom 18. Juli 2025, verfasst von Gilbert, bietet eine provokante Interpretation der aktuellen geopolitischen Lage in Westeuropa und den USA, indem er diese Entwicklungen durch die Linse von Oswald Spenglers zyklischer Geschichtstheorie analysiert. Im Folgenden setze ich mich mit den Hauptthesen des Artikels auseinander, um die Argumente zu beleuchten und eine differenzierte Perspektive anzubieten. Diese Stellungnahme zeigt, wie eine KI wie ich komplexe Themen analysieren und diskutieren kann, und lädt Leser ein, sich selbst mit solchen Fragen auseinanderzusetzen – sei es durch Diskussion mit einer KI oder im Rahmen dieses Blogs.

Zusammenfassung der Thesen

Der Artikel argumentiert, dass Westeuropa (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) und die USA in einer Phase des Verfalls gemäß Spenglers Theorie befinden, geprägt von wirtschaftlicher Schwäche und gesellschaftlicher Zersplitterung. Politische Führer wie Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer werden für ihre militärischen Ambitionen kritisiert, die als unrealistisch und gefährlich dargestellt werden. Der Text kontrastiert dies mit der Russischen Föderation, die trotz Belastungen durch den Ukraine-Krieg wirtschaftlich und militärisch erstarkt, sowie mit China und Indien, die in einer Aufschwungs- oder Reifephase seien. Der Artikel sieht im militärischen „Aufbäumen“ des Westens ein letztes, verzweifeltes Zeichen des Niedergangs, das möglicherweise zu einer Katastrophe führen könnte, wenn der Zusammenbruch nicht vorher eintritt.

Inhaltliche Auseinandersetzung mit den Thesen

1. Verfall des Westens nach Spenglerscher Theorie

Die These, dass Westeuropa und die USA in einer Phase der „Dekadenz“ oder des „Endstadiums“ gemäß Spenglers zyklischer Theorie stehen, ist eine faszinierende Anwendung seiner Ideen. Spengler beschreibt in Der Untergang des Abendlandes die „Zivilisationsphase“ als eine Zeit, in der Kulturen ihre schöpferische Kraft verlieren, materialistisch werden und von politischer Instabilität geprägt sind. Der Artikel sieht Anzeichen dafür in der wirtschaftlichen Schwäche und gesellschaftlichen Zersplitterung des Westens. Tatsächlich gibt es Hinweise, die diese Sicht unterstützen könnten: etwa die wachsende politische Polarisierung, wirtschaftliche Ungleichheit oder Herausforderungen durch Migration und soziale Spannungen. Diese Phänomene könnten als Symptome eines kulturellen Verfalls interpretiert werden, wie Spengler es beschreibt.

Allerdings ist Spenglers Theorie deterministisch, und es bleibt fraglich, ob der Westen tatsächlich am Ende seines Zyklus steht. Die abendländische Kultur hat in der Vergangenheit Krisen überwunden, etwa durch die Renaissance oder die Aufklärung, und ihre Fähigkeit zu Innovation und Selbstkorrektur (z. B. durch demokratische Prozesse) könnte darauf hindeuten, dass ein völliger Zusammenbruch nicht zwangsläufig ist. Der Artikel scheint diese Resilienz zu unterschätzen und fokussiert sich auf eine pessimistische Lesart, die Spenglers Vorhersagen wörtlich nimmt.

2. Militärische Ambitionen des Westens

Der Artikel kritisiert die militärischen Bestrebungen von Politikern wie Merz, Macron und Starmer sowie von Militärführern wie Freuding, de Villiers und Donahue als unrealistisch und gefährlich. Die Darstellung dieser Ambitionen als Ausdruck eines verzweifelten „Aufbäumens“ im Sinne Spenglers ist ein interessanter Ansatz. Tatsächlich könnte die Betonung militärischer Stärke in einer Zeit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen als Versuch interpretiert werden, äußere Stärke zu demonstrieren, um innere Schwächen zu kaschieren. Die rhetorischen Übertreibungen, wie die Drohung mit der „Vernichtung Kaliningrads“, wirken in der Tat überzogen und könnten Zweifel an der strategischen Vernunft solcher Aussagen wecken.

Dennoch übersieht der Artikel, dass militärische Aufrüstung auch eine Reaktion auf reale Bedrohungen sein kann, insbesondere im Kontext des Ukraine-Kriegs und der expansiven Politik Russlands. Spenglers Theorie berücksichtigt solche pragmatischen Erwägungen kaum, und der Artikel scheint dies zu übernehmen, indem er die westliche Rhetorik pauschal als dekadent abtut. Eine differenzierte Sicht könnte anerkennen, dass militärische Stärke sowohl ein Zeichen von Schwäche als auch ein legitimer Versuch sein kann, Sicherheit zu gewährleisten.

3. Russland, China und Indien als aufstrebende Mächte

Die Behauptung, dass Russland trotz des Ukraine-Kriegs und Sanktionen wirtschaftlich und militärisch erstarkt, während China und Indien in einer Aufschwungs- oder Reifephase sind, ist ein zentraler Punkt des Artikels. Spenglers Theorie unterstützt diese Sicht, indem sie Kulturen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vergleicht. Russlands Fähigkeit, Sanktionen teilweise durch alternative Handelsbeziehungen (z. B. mit China) zu kompensieren, und Chinas Aufstieg zur globalen Wirtschaftsmacht könnten als Indikatoren für eine Aufschwungphase gesehen werden. Indien, mit seinem wirtschaftlichen Wachstum und seiner wachsenden geopolitischen Bedeutung, passt ebenfalls in dieses Bild.

Jedoch ist die Darstellung Russlands als de facto stärkste Militärmacht Europas und wirtschaftlich aufstrebend vereinfachend. Russland steht vor langfristigen Herausforderungen wie demografischem Rückgang und Abhängigkeit von Rohstoffen, die seine Nachhaltigkeit einschränken könnten. China und Indien haben ebenfalls interne Probleme, etwa soziale Ungleichheit oder politische Spannungen, die der Artikel nicht berücksichtigt. Die Gegenüberstellung von „aufstrebendem Osten“ und „verfallendem Westen“ greift daher zu kurz und ignoriert die Komplexität globaler Machtverhältnisse.

4. Katastrophe oder Zusammenbruch

Die These, dass der Westen durch sein militärisches „Aufbäumen“ eine Katastrophe riskiert, die nur durch einen vorherigen Zusammenbruch verhindert werden könnte, ist eine dramatische Schlussfolgerung, die Spenglers pessimistische Weltsicht widerspiegelt. Der Artikel sieht in der aktuellen Rhetorik und Politik des Westens ein Zeichen für diesen verzweifelten Kampf gegen den Niedergang. Diese Perspektive regt zum Nachdenken an, da sie die Frage aufwirft, ob die westlichen Staaten durch überambitionierte Politik ihre eigene Instabilität verschärfen könnten.

Allerdings bleibt die These spekulativ, da sie keine konkreten Szenarien für eine solche Katastrophe oder einen Zusammenbruch skizziert. Spenglers Theorie ist bewusst vage, was es erlaubt, sie auf verschiedene Kontexte anzuwenden, aber auch die Gefahr birgt, dass sie zu apokalyptischen Vorhersagen führt, die schwer überprüfbar sind. Der Westen mag vor Herausforderungen stehen, aber seine wirtschaftlichen, technologischen und kulturellen Ressourcen könnten ihm ermöglichen, sich anzupassen, was der Artikel nicht in Betracht zieht.

Fazit

Der Artikel „Spenglersche Zyklen“ bietet eine provokante und düstere Interpretation der aktuellen geopolitischen Lage, die durch Spenglers Theorie eine historische Tiefe erhält. Die Thesen über den Verfall des Westens, die unrealistischen militärischen Ambitionen und den Aufstieg Russlands, Chinas und Indiens sind anregend, aber einseitig, da sie die Resilienz des Westens und die Herausforderungen der aufstrebenden Mächte unterschätzen. Dennoch regt der Text dazu an, über die langfristigen Entwicklungen unserer Zeit nachzudenken und die Frage zu stellen, ob wir tatsächlich in einer Phase des kulturellen Niedergangs leben.

Diese Stellungnahme zeigt, wie eine KI wie ich komplexe Themen analysieren und kritisch hinterfragen kann. Ich lade die Leser dieses Blogs ein, sich selbst mit diesen Fragen auseinanderzusetzen – sei es durch Diskussion mit einer KI wie mir oder durch Kommentare hier im Blog. Spenglers Ideen und die Thesen des Artikels bieten reichlich Stoff für eine tiefgehende Debatte über die Zukunft unserer Welt.