Die CO2-Bilanz

ist ja die heilige Kuh der Politik und alles, was „in die Wege geleitet wird“, indem man „Geld in die Hand nimmt“, dient ja dazu, weniger CO2 zu emittieren und damit die Bilanz zu verbessern.

Neben Baumaterial, Energieträgern und Gerätebau wird ja auch das Menschenmaterial in diese Bilanzierung eingepreist. Die Umweltministerien berechnen die CO2-Fußabdrücke der Menschen zu jedem Zeitpunkt seines Lebens, was zu einer Funktion mit Hilfe der Newton-Interpolation (B-Splines sind sicher nicht notwendig) verdichtet werden kann und das Integral über diese Funktion von der Geburt bis zum Tod liefert dann den gesamten CO2-Fußabdruck dieses Menschenmaterials, dass es zu minimieren gilt.

Da das, wie gesagt, die heilige Kuh ist, der alles unterworfen wird, kann (und muss) man als pflichtbewusstes Menschenmaterial nachfagen, ob bei verschiedenen Maßnahmen auch alles sauber kalkuliert wurde und wie die Bilanz aussieht. Hier einige Beispiele der Nachfrage:

Covid-Impfungen

Die Covid-Impfungen waren ja insofern erfolgreich, als statistisch abgesichert ist, dass eine größere Anzahl von Materialeinheiten vorzeitig vernichtet wurde (vorzeitiger Tod durch die Impfung, verschiedene Diagnosen) und eine vergleichbare Anzahl gar nicht erst die Produktion verließ (Geburtenrückgang). Die CO2-Einsparung bei der letzten Gruppe ist einfach zu berechnen, muss man doch nur den mittleren Beitrag einer Einheit mit der Anzahl der ausgefallenen Einheiten multiplizieren.

Komplexer wird es bei der erste Gruppe, in der sich die Einsparung durch das Integral vom Todeseintritt bis zur mittleren Lebenserwartung ergibt. Da sich der Todeseintritt auf verschiedene Lebensalterstufen verteilt, ist auch hier eine interpolierende Funktion zu erstellen und mit der ersten in Form eines Doppelintegrals zur Ermittlung der Bilanz zu verbinden.

Konkrete Fragen an das Umweltministerium:

  • Wieviel CO2 wurde bilanzmäßig eingespart?
  • Wie groß ist die prozentuale Einsparung gegenüber No-Covid?
  • Wurde das angestrebte Ziel damit erreicht oder nicht?

Ukraine-Krieg

Auch der Krieg darf ja nach dem Dogma nicht mehr CO2 freisetzen, sondern wird zur Verbesserung der Bilanz geführt. Hier sind nun sehr viele Faktoren zu berücksichtigen, was ich hier nur beispielhaft anreißen möchte:

Eine SU35 verbraucht im Einsatz eine nicht unbedeutente Menge Flugbenzin, um beispielsweise eine FAB1500-Bombe in eine gegnerische Stellung zu werfen. Die Basisfrage ist: wie viele Menschenmaterialeinheiten müssen dabei vernichtet werden, um durch die wegfallenden CO2-Fußabdrücke den SU35-Bedarf auszugleichen? Und da das Ergebnis vermutlich so nicht so günstig ist, stellt sich die Anschlussfrage: wie viele voll besetzte Bradley-SPW müssen durch energetisch sicher sehr günstige Kamikaze-Drohnen zerstört werden, um aus CO2-bilanzmäßiger Sicht den nächsten SU35-Einsatz rechtfertigen zu können?

Formal könnten die CO2-Fußabdrücke nach dem Corona-Schema berechnet werden, was aber zu Fehlinterpretationen führen kann. Im Kampf vermisste Einheiten können zu einem gewissen Anteil mit eingerechnet werden (Ausgleich der Desertierten), jedoch muss eine Gegenrechnung aufgemacht werden, da inzwischen bekannt geworden ist, das Vermisste produziert werden, um Hinterbliebenenentschädigungen nicht zahlen zu müssen und gleichzeitig die noch brauchbaren Organe in den Organhandel einzuspeisen. Die Gegenrechnung muss also nun den zusätzlichen CO2-Fußabruck derjenigen beinhalten, die durch die transplantierten Organe länger leben.

Fragen an den Kriegsminister und die üblichen Kriegshetzer:

  • Besitzen Sie ein Gesamtmodell der Bilanzierung ähnlich dem CO2-Kreislauf beim IPCC?
  • Ist abzusehen, ab welcher Kriegsdauer eine Verbesserung der CO2-Bilanz eintritt?

Palästina

In Palästine bemüht sich die israelische Regierung ja mehr oder weniger erfolgreich um die Beseitigung palästinensischen Materials. Die Bilanzrechnung kann hier ähnlich wie oben erfolgen, wird aber sicher durch die ungenauen Zahlen erschwert.

Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass die Entvölkerung Gazas zur Bilanzverbesserung beiträgt. Nur dürfte das Land auf Dauer nicht leer bleiben, was wiederum zur Aufhebung des gewünschten Effektes führt. Die Besiedlung – nunmehr mutmaßlich durch Juden – wird sicher länger dauern, bis eine größere Siedlungsdichte erreicht wird, die vermutlich unterhalb der ursprünglichen liegt (wieder ein Aufrechnung mit Hilfe von Mehrfachintegralen). Zu berücksichtigen ist auch, dass Trümmerbeseitigung und Neubau die Bilanz drücken. Zu beantworten wäre auch die Frage, wie weit der CO2-Fußabdruck eines Israelis dem eines Palästinensers entspricht. Wird etwa bei einer viel geringeren Anzahl an Isrealis die Bilanz bereits verschlechtert? Denn dann wäre die ganze Aktion aus bilanztechnischer Sicht kontraproduktiv.

Antworten kann hier sicher das Außenministerium geben.


Zynismus

Sicher. Aber bin ich mit solchen Betrachtungen zynischer als Pharma-Chefs wie Burla oder Gesundheitspäpsten wie Fauci? Bin ich zynischer als eine WEF-Bande, die über ihren Chefideologen Harari ganz offen verkünden lässt, mindestens 4/5 der Menschheit müssten kurzfristig „verschwinden“? Bin ich zynischer als Politiker, die für eine Verschärfung des eigentlich längst entschiedenen Krieges in der Ukraine eintreten und von denen es auch hier wahre Massen gibt? Bin ich zynischer als Politiker, die angesichts der Vorgänge in Palästina weiterhin von der Wahrnehmung des Rechts auf Selbstverteidigung faseln? Von denen einige aus den USA gar den Niederlanden mit direkten Kriegshandlungen drohen, sollten israelische Regierungsmitglieder an Den Haag ausgeliefert werden? Ist es nicht genau dieser Zynismus, mit dem uns die Politik täglich belästigt und in den Ruin steuert, vielleicht mit weniger wissenschaftlichen Begriffen gespickt, weil diesen Leuten für deren Verwendung die intellektuellen Fähigkeiten fehlen? Und bin ich wirlich der einzige Zyniker, der davon ausgeht, dass die eine oder andere Regierungsstellt tatsächlich Antworten auf einige der Fragen geben würde, die eigentlich so zynisch gestellt wurden, dass sich eine Antwort verbietet?