Ein paar Leute haben mich gefragt, warum ich mir überhaupt Gedanken über neurobiologische Ursachen mache. Das gehöre eben zur menschlichen Natur und Basta! Mit der Einstellung könnte man natürlich auch die Wissenschaften bis auf die, wie ein korrekter Kotau ausgeführt wird, abschaffen und alle Ansagen aus der Politik mit „Ndio Bwana“ beantworten (Suaheli).
Als Antwort zunächst eine kleine Geschichte:
Es ist kühl am Abend des 12. Oktober 4723 v.Chr. Die Sippe hockt um das Lagerfeuer, als plötzlich in der Nähe ein Gebrüll ertönt. Der Boss reagiert sofort. „Du, du und du, ihr kümmert euch um den Höhlenbären, ihr anderen folgt mir!“. – am nächsten Tag stösst das zweite „DU“ wieder zur Sippe. „Der Höhlenbär ist nicht mehr. Kevin und Malte-Thorben aber leider auch nicht.“ Der Clan ist erst mal gerettet.
Aus Sicht der Evolution macht Gustave LeBons Beobachtung, dass 80% ohne Zögern jeder Bratwurst hinterher laufen, Sinn. Als physisch relativ schwaches Raubtier war es notwendig, wenn die Clanangehörigen dem Befehl des Boss‘ folgen, ohne viele Fragen zu stellen, auch wenn es ihr Verderben bedeutet. Heute nennt man das „Obrigkeitshörigkeit“. Allerdings war damals der Boss einer der Besten des Clans mit entsprechenden Fähigkeiten, von denen unmittelbar das Überleben der Gruppe abhing.
Überspringen wir ein paar Jahrtausende. Die Höhlenbären gibt es nicht mehr, genauso wenig andere physische Bedrohungen der damaligen Zeit, deren Bewältigung entsprechend qualifizierter Führer bedurften. Durch die Änderung der Umstände, die man genauer analysieren kann, stehen heute eher die Unfähigsten an der Spitze, die mit der Parole
Seid nicht feige, Leute! Lasst mich hinter den Baum!
aufwarten. Die heutige politische Führungskraft ist in der modernen Gesellschaft zu nichts zu gebrauchen, das irgendeinen Mehrwert für die Gemeinschaft erwirtschaftet, hat sich aber ebenfalls umständebedingt die Macht verschafft, die Unfähigkeit, selbst auf einfachste Fragen die Antwort zu kennen, hinter Ignoranz zu verstecken. Man weiß nichts, weiß, dass man nichts weiß, und geht einer Diskussion, die man gegen 95% der Bevölkerung verlieren würde, dadurch aus dem Weg, dass man einfach alle Fragen ignoriert, und aus dieser Machtposition der absoluten Ignoranz ziehen diese Leute ihre persönliche Befriedigung. So weit die Crux des ersten Artikels.
Was hat sich geändert? Die Qualität der Führungsschicht hat sich extrem geändert, bedingt durch die geänderten Lebensumstände seit der Steinzeit.
Was hat sich nicht geändert? Die Obrigkeitshörigkeit, denn um hier etwas grundlegend durch Evolution und Selektion anzupassen, dazu war die Zeit von ein paar Tausend Jahren leider noch zu kurz.
Der Übergang vom verantwortlichen Clanführer zum eher verantwortungslosen Massenmörder findet natürlich schon länger statt, mal mit Anführern, die noch Kriegsherren waren und selbst mit in der vordersten Reihe kämpften, mal mit „Zivilisten“, die sich das Spiel bei einem Glas guten Weins und eines opulenten Mahls von der Seitenlinie aus anschauten. Ab und zu versuchten die Gesellschaften, durch Regeln etwas Ordnung in die Sache zu bringen, um nicht immer einzelne Machthaber willkürlich regieren zu lassen: die alte griechische Form der „Demokratie“, die alte „römische Republik“ usw.
In unserer Zeit glaubt man, dies nun in Form der modernen Form der Demokratie besser unter Kontrolle zu haben. Die Obrigkeitshörigkeit ist zwar immer noch nicht gebrochen, aber scheinbar hat man den Auswüchsen, die durch unqualifiziertes Führungspersonal entstehen, doch Zügel angelegt. Allerdings zeigt sich immer wieder und in den EU-Ländern im Speziellen, dass diese Regeln nicht ausreichen: das Pendel schwingt hier derzeit wieder in Richtung „Willkürherrschaft“, deren Hauptmerkmal Ignoranz ist.
Wenn nach Überwinden dieser Periode, was sicher ziemlich lang dauern wird, wenn man das Ausmaß der bereits jetzt angerichteten Zerstörungen betrachtet, sich über ein „nie wieder“ zum wiederholten Mal Gedanken macht, muss man über ein modifiziertes Regelwerk nachdenken, das eine tatsächliche Chance zum „nie wieder“ beinhaltet. Wie das aussehen sollte? Keine Ahnung, so weit sind wir noch nicht. Aber um überhaupt darüber nachdenken zu können, muss man zumindest die Ursachen kennen. Insofern stellen die Analysen des Teil I die Voraussetzungen dar und es sollte eher darum gehen, diesen (oder andere) Ansätz zu vertiefen, statt Kotau zu üben und mit „Ndio Bwana“ zu antworten.
Eine dritte Möglichkeit zitiere ich in meinem telegram-Kanal.
Oder gibt es etwa noch mehr als drei?
Die Gedanken sind vernünftig und nachvollziehbar. Das Problem der aktuellen Rückkehr zu blindem Gehorsam liegt darin, dass viele Anhänger weniger Wissen haben als die selbsternannte Führungsfigur, die das Geschehen überschaut. In manchen Fällen sind die Anhänger jedoch genauso kompetent. Dennoch unterdrückt die Mehrheit der loyalen Gefolgsleute die Kritiker, die als „Nestbeschmutzer“ gelten. Diese Kritiker werden angegriffen, wenn sie die Führung infrage stellen. Das führt zu einem Teufelskreis, der nicht nach oben, sondern nach unten führt. Am Ende droht ein schlimmer Zusammenbruch. Kann die Menschheit aus solchen Fehlern lernen?
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