Der neue Imperialismus

Vom neuen Präsidenten der USA Donald Trump wird erwartet, dass er den Ukraine-Konflikt beendet. Dabei ist er zwar von seiner ursprünglichen Aussage (innerhalb von 24 h) abgerückt und spricht nun von 6 Monaten, macht aber inzwischen Biden dafür verantwortlich: von einem NATO-Mitglied Ukraine sei nie die Rede gewesen und er habe Verständnis für die Reaktion Putins, die seinerseits nicht anders ausgefallen wäre, so in einer aktuellen Verlautbarung.

Territorial will er allerdings die USA deutlich ausweiten. Die Impertinenz, mit der er Kanada als neuen Bundesstaat der USA bezeichnet (Trudeau hat seinen Rücktritt bekannt gegeben, angeblich genau wegen dieser Absichtserklärung Trumps, was auch ins WEF-Konzept passen dürfte), lassen erwarten, dass das Ernst gemeint ist. Wirtschaftlich hat er bereits begonnen, den Kanadiern den Beitritt schmackhaft zu machen. Offiziell ist der britische König Karl III. Staatsoberhaupt Kanadas, aber immer mehr Abgeordnete der kanadischen Parlamente verweigern den Amtseid auf den König. Viel Widerstand ist wohl nicht zu erwarten. Flächenmäßig würden sich die USA dadurch fast verdoppeln.

Noch weniger zimperlich zeigt sich Trump bei einem weiteren Zankapfel im Nordpolarmeer: Grönland

Die Russen haben die Nordpassage mit ihrer Eisbrecherflotte zu einer echten Alternative zum Suezkanal gemacht, die Chinesen ziehen mit dem Start einer eigenen Eisbrecherflotte anscheinend nach und wenn die USA noch in den Besitz von Grönland gelangen, hätten auch sie Kontrollmöglichkeiten über das Nordpolarmeer. Grönland gehört zu Dänemark und genießt einige Autonomierechte, wie in solchen Konstruktionen üblich. Dänemark denkt aber nicht daran, seine Hoheit über Grönland aufzugeben. Trump wiederum denkt nicht daran, seinen Plan aufzugeben und kündigt bereits jetzt an, militärisch vorzugehen, sollte man sich seinem Willen nicht beugen. Ein typisches Zeugnis der Vertrauenswürdigkeit der USA, die ein kleines und mehr oder weniger wehrloses Land schamlos bedroht, was den anderen europäischen Staaten eigentlich zu denken geben sollte.

Und gleich noch ein weiteres Land wird von den USA mit Krieg bedroht: Panama. Panama ist vertraglich mutmaßlich inzwischen rechtmäßiger Eigentümer des Panamakanals, da ein älterer, bis 2099 laufender Vertrag mit den USA Ende 1990 durch einen neuen abgelöst wurde. Laut Trump ein Fehler, denn nun müssen auch US-Schiffe, die den Kanal passieren, Kanalgebühren bezahlen. Und von der Ostküste der USA führt derzeit kein anderer günstiger Weg in Richtung Ostasien. Auch diesem Land droht Trump bereits jetzt die militärische Besetzung an, sollte es sich nicht völlig seinem Willen beugen, der wohl auch mit dem Kappen der Verbindung Südamerika-China zu tun haben dürfte.

Es wird also keinesfalls besser auf der Welt. Die USA werden sich nach der Schlappe in der Ukraine allenfalls leichtere Opfer aussuchen. Aber das kennen wir ja: wenn die Gruppe Ausländer zu wehrhaft ist, fällt man halt über Rentner und Mütter mit Kindern her.