Wenn man sich über die „Notwehr“ der Israelis im Gaza-Streifen informieren will, ist das etwas schwierig, weil man zwar leicht an gefilterte israelische Informationen kommt¹⁾, aber kaum an palästinensische, weil Israel das Gebiet auch nachrichtentechnisch so weit abschottet, wie dies möglich ist.
Wenn man sich schländische Beiträge zu dem Thema anschaut wie diesen hier der WELT, bedienen sich diese aus israelischen Quellen:
Die Wirkungen auf die schländische Bevölkerung sind wohl die beabsichtigten: Leute, die ich für verständig und kritisch genug hielt, nicht nur einer Darstellung zu vertrauen, sondern sich selbst Gedanken zu machen, äußerten sich mir gegenüber dahin gehend, dass alle Palästinenser Hamas sind und man „diese Tiere ausrotten müsse“. Also wieder ein paar Bekannte weniger, denn mit solchen Leuten möchte ich keinen Kontakt pflegen.
Soweit die Darstellung der WELT, die sich aus israelischen Quellen bedient. Eine andere Darstellung liefert ALJAZEERA, die sich anders als die WELT bei israelischen, eigenen Recherchen vor Ort, palästinensischen und internationalen Quellen bedient. Dabei kommt so ein Bericht heraus:
Falls youtube das löscht, hier ein anderer Link, allerdings ohne deutsche Untertitel
Dabei benutzt ALJAZEERA auch Posts israelischer Soldaten in sozialen Netzwerken, in denen diese ihre Kriegsverbrechen, ähnlich wie die Bandera-Leute der AFU in der Ukraine, selbst dokumentieren.²⁾ Die verbal vorgetragenen Ansichten der Politik, hoher Militärs und vieler Journalisten sind hier zusammen getragen:
Eine Kommentierung findet man auch auf russischen Propaganda-Seiten:
https://rtde.site/meinung/223573-noch-einmal-zurueck-zum-7-oktober/
Es fehlt noch eine große Gruppe, die immer noch nicht zu Wort gekommen ist: die Israelis und andere Juden weltweit, die mit dem Vorgehen der israelischen Regierung alles andere als einverstanden sind. Lassen wir auch die zu Wort kommen:
New Yorker Rabbiner gegenüber Zionisten: «Ihr führt gerade einen Holocaust durch» Orthodoxe Juden protestierten im «Big Apple» gegen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen. Ihr Credo: «Anti-Zionism is NOT Anti-Semitism».
Vor einigen Tagen protestierten orthodoxe Juden in New York gegen das Massaker der israelischen Armee im Gazastreifen. Auf einem Plakat ist zu lesen:
«Anti-Zionism is NOT Anti-Semitism»
Sogar Rabbiner brachten dabei ihr Mitgefühl für das Leid des palästinensischen Volkes zum Ausdruck. Gegenüber einer Gruppe von zionistischen Gegendemonstranten machte einer von ihnen klar:
«Ihr begeht einen Völkermord. Ihr führt gerade einen Holocaust durch. Ihr ermordet Tausende von Palästinensern. Ihr ermordet Tausende von Männern und Frauen. Ihr seid keine Juden. Ihr wollt die Juden töten, die die Tora erschaffen haben. Ihr hasst die Tora.»
Solche Positionen werden vom ZdJ, den schländischen Medien und der schländischen Politik kurz abgetan: das sind alles Antisemiten!
¹⁾ Die vielen Proteste in Israel selbst und die vielen jüdischen Organisationen weltweit, die ebenfalls das israelische Vorgehen verurteilen, finden in der schländischen Qualitätspresse keinen Platz – und würden, falls das doch passiert, sofort Herrn Schuster und seinen ZdJ am Hals haben.
²⁾ Psychologen sollten vielleicht einmal analysieren, ob und wie soziale Netzwerke unmenschliche Brutalität begünstigen: es ist eine Sache, jemandem auf dem freien Feld ohne andere Beobachter als den eigenen Kumpeln den Schädel einzuschlagen, aber sicher eine andere, in asozialen Netzwerken in eine Art Contest mit anderen Gruppen zu treten.
Disclaimer: die hier vorgetragenen Informationen und Ansichten sind die der genannten Quellen. Ich teile ausdrücklich weder deren Ansichten noch deren Behauptungen der Korrektheit der Information noch werte ich sie. Meine Meinung ist meine Meinung und ich teile sie ausdrücklich niemandem mit.